Seit Mitte Juli tourt die NPD quer durch Deutschland. Ihr "Flaggschiff D", ein Werbe-LKW, macht auch in Leipzig Station. Nach Informationen von "Leipzig nimmt Platz" soll die Neonazi-Partei für den 7. August beim Ordnungsamt eine Kundgebung angemeldet haben. Dies berichtet das Aktionsnetzwerk auf seiner Homepage.

“Wir wollen nicht Zahlmeister Europas sein.” “Heimat bewahren – Ausländer stoppen”. Mit solcherlei rechtspopulistischen Parolen versucht die NPD im Sommerloch Sympathien beim Wählervolk zu gewinnen. Bisher konnten die Kameraden aus der Euro-Krise kein Kapital schlagen. Wo immer der Werbetruck Station machte: Neonazis kamen kaum, ihre Gegner dafür umso zahlreicher. Was freilich daran liegen könnte, dass die Partei in Westdeutschland quasi bedeutungslos ist. Wie vielerorts auch der Rest der braunen Szene.

Anders in Sachsen. Hier sitzt die NPD im Landtag, ist außerdem in allen Kreistagen vertreten. In Leipzig versuchte die Partei zuletzt mit Hetze gegen die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern zu punkten. Doch in der Messestadt genießen die Kameraden kaum Rückhalt. Zuletzt hatte ihnen das Ordnungsamt eine für den 20. August 2011 geplante Veranstaltung vor dem Völkerschlachtdenkmal untersagt. Gemeinsame Aufmärsche von NPD und “Freien Kräften” am 17. Oktober 2009 und 16. Oktober 2010 waren an breiten zivilgesellschaftlichen Protesten gescheitert.

“Die Alternative der NPD ist die Rückbesinnung auf den völkischen Nationalstaat, der sich vor der Globalisierung und vor Einwanderung abschottet”, so Stadträtin Juliane Nagel (Die Linke). Dies könne nicht im Sinne einer offenen und demokratischen Gesellschaft sein. “Darum ruft das Aktionsnetzwerk ‘Leipzig nimmt Platz’ zum Protest gegen die NPD-Tour in Leipzig auf”. Nach Informationen des Bündnisses, das zu “kreativen Gegenaktionen” aufruft, möchten die Neonazis ihre Zelte ab 11 Uhr auf dem Augustusplatz aufschlagen. Ob das Ordnungsamt die Veranstaltung genehmigt, ist noch nicht bekannt.

“Leipzig nimmt Platz” im Netz:
http://leipzignimmtplatz.blogsport.de

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