Wenn man die Medien so beobachtet, wird am laufenden Band eigentlich nur von den Fehlern und Landgewinnen der drei Spitzenkandidat/-innen berichtet, die am 26. September eine Chance auf das Bundeskanzleramt haben könnte. Inhalte fallen fast völlig flach. Und auch eine Partei gewinnt dabei immer noch Wähler, die gerade mit dem Ignorieren der Wirklichkeit die Menschen ködert. Mit Chauvinismus und Menschenfeindlichkeit sowieso. Die Leipziger Initiative „Aufruf 2019“ hat deshalb einen neuen Aufruf zur Bundestagswahl gestartet.

Mit einem dringenden Appell, am 26. September 2021 zur Wahl zu gehen und den Rechtsnationalisten das Wasser abzugraben, wenden sich Initiator/-innen des „Aufruf 2019“ jetzt erneut an die Öffentlichkeit. „Der ‚Aufruf 2019‘ hatte sich im Wahljahr 2019 zum Ziel gesetzt, für Weltoffenheit, Demokratie, ein friedliches Zusammenleben und die europäische Einigung zu werben. Wir wollen die demokratischen Parteien stärken und rechtsnationalistische Gruppierungen wie AfD/Pegida zurückdrängen“, schreiben sie in ihrem Aufruf.

Der neue Appell von „Aufruf 2019“.

Die Initiator/-innen sind: Manuela Grimm, DGB Leipzig-Nordsachsen, Gisela Kallenbach, Vorsitzende des Vereins Synagoge und Begegnungszentrum Leipzig, Jens Köhler, Betriebsratsvorsitzender BMW Werk Leipzig, Sebastian Krumbiegel, Musiker, Dr. Barbara Rucha, Britta Taddiken, Pfarrerin an der Thomaskirche, und Christian Wolff, Pfarrer i.R.

Im Blick auf die Umfragen in Sachsen, die einen hohen Stimmenanteil für die AfD prognostizieren, stellen die Initiator/-innen fest: „Noch aber haben wir Zeit, Menschen davon zu überzeugen, dass die AfD zu den großen Herausforderungen (Klima- und Artenschutz) und Problemen (Corona-Pandemie) nichts beizutragen hat – außer, dass sie weiter versucht, Menschen gegeneinander aufzubringen und Probleme zu leugnen.“

Die Erstunterzeichner/-innen rufen die Bürger/-innen dazu auf, „in den kommenden Wochen mit vielen Menschen in unseren Familien, am Arbeitsplatz, im Sportverein ernsthaft (zu) diskutieren“.

Als wichtige Themen werden genannt: Klimaschutz, Europäische Einigung, sozialer Zusammenhalt, Infrastruktur vor allem im ländlichen Raum, Rassismus und Antisemitismus.

Und sie weisen darauf hin, dass die AfD hinter ihrer heimattümelnden Maske vor allem Politik für die Reichen im Land machen möchte. Denn sie will ihnen weitere Steuervorteile verschaffen, während den Kommunen und Regionen heute schon das nötige Geld fehlt, um alle sozialen Infrastrukturen zu erhalten: „Die öffentliche Infrastruktur muss in den Städten und im ländlichen Raum gestärkt werden. Darum ist jetzt keine Zeit für Steuersenkungen und Steuervorteile für Vermögende. Doch genau das will die AfD.“

Den Appell findet man direkt auf der Kampagnenseite der Initiativgruppe unter www.aufruf2019.de. Und auch Christian Wolff hat ihn auf seiner Website www.wolff-christian.de/blog verlinkt.

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