Das Geld fehlt in der Leipziger Kulturlandschaft an allen Ecken und Enden. Die große Umstrukturierung, die im actori-Gutachten vorgeschlagen wurde, sollte genau dieses Loch füllen. Doch nun geht es erst einmal in kleinen Schritten voran: Die Oper und die Musikalische Komödie verändern ihre Eintrittspreise. Was selten Reduktion bedeutet.

Na ja, eigentlich sind es nicht die beiden Kulturhäuser selbst, die ihre Eintrittspreise für die Spielzeit 2012/ 13 neu ordnen. Denn bei kommunalen Eigenbetrieben macht das der Stadtrat. Und der hat sich heute mehrheitlich für eine Erhöhung ausgesprochen.

Um die Einnahmen zu steigern, werden die Sitzplätze anders auf die Preiskategorien verteilt. Mit diesem Modell konnte auch schon in den letzten Jahren ein Mehr erwirtschaftet werden. Die Erlöse, die mit der neuen Satzung generiert werden könnten – wenn es denn alles nach Plan läuft – sollen vor allem die betrieblichen Kosten decken. Die vorsichtigen Annahmen gehen von 320.000 Euro aus, auch weil die Oper ihr Angebot reduzieren muss.

Die stärkere Preisdifferenzierung soll einen Anreiz schaffen, sich eine Vorstellung in der Oper oder MuKo anzusehen. Denn derzeit sind die beiden Kulturstätten alles andere als ausgelastet: 780 in der Oper und 384 in der MuKo besuchen durchschnittlich die Aufführungen. Bei einer maximalen Kapazität von 1.273 (Oper) und 530 (MuKo) sehen die Zahlen doch ganz schön mau aus. Mittelfristig soll mit der neuen Entgeltordnung eine Auslastung von 70 % (Oper) und 75–80 % in der MuKo angestrebt werden.

Die Anpassungen im Einzelnen

In der Preiskategorie A der Oper, die bisher B war, wird ein Platz nun sogar 2–6 Euro weniger kosten. Dafür wird in der neuen B-Kategorie (vorher D) zwischen 1 und 8 Euro mehr fällig. In der Kategorie C (vorher E) bezahlt man für eine Karte nun zwischen 15 und 65 Euro und bei D (vorher F) 15–68 Euro. In der Kategorie E (vorher G) steigt der Preis zwischen 1 und 8 Euro an. Die Sitzplatzmenge wird in der Preisgruppe 1 in allen Kategorien um jeweils 77 Plätze aufgestockt. In der Preisgruppe 7 kommt es zu einem Preisnachlass: Die Karte kostet hier nur noch 12 (Kategorie A) bis 15 Euro.

In der MuKo wird in der „Preisgruppe 6“ 5–10 Euro weniger verlangt, sodass dort ein fester Preis von 12 Euro in allen Kategorien entsteht. Ansonsten werden die Preise 1–3 Euro angehoben. Auch hier verändern sich die Kategoriebezeichnungen. Die Sitzplatzmenge in der Preisgruppe 1 und 2 werden um 27 bzw. 30 Plätze erweitert. Da die Musikalische Komödie unbedingt saniert werden muss, geht ein Euro pro Karte in die Instandhaltung. Dieser zweckgebundene Zuschlag soll bis Ende Juli 2015 erhoben werden.

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