Da war es dann schon spät geworden am 10. Juni, 21 Uhr. Sechs Stunden lang hatte die Ratsversammlung schon in der Kongresshalle getagt. Manchmal waren die Fetzen geflogen. Und dann kam doch noch der Antrag der Grünen-Fraktion für ein Kommunikationskonzept zum Auwald zur Abstimmung. Ein Konzept, dass es eigentlich schon lange geben sollte, wie das Amt für Stadtgrün und Gewässer in seiner Stellungnahme zum Antrag gemeint hatte. Die E-Mail-Postfächer der Ratsfraktionen sprechen eine andere Sprache.

Hunderte Leipziger/-innen fühlen sich nicht gut informiert über das, was im Auwald passiert, was die Stadt dort tut und unterlässt und was die Forstwirtschaftspläne tatsächlich bedeuten und welche Folgen sie haben. Und es sind nicht nur die Bürger/-innen der Stadt, die sich schlecht informiert fühlen.

Heftige Kritik für ihre völlig unterirdische Informationspolitik bekam die Verwaltung auch vom NuKLA e. V. und vom Ökolöwen.

Der formulierte seine Haltung zur städtischen Waldkommunikation noch einmal aus:

„Der Leipziger Auwald ist ein Hotspot für die Artenvielfalt. Trotzdem wissen viele Leipziger/-innen nicht, was dort vor sich geht. Es braucht ein innovatives Kommunikationskonzept!

Ob Revitalisierung, der schützenswerte Eisvogel oder Bärlauchpflücken. Der Auwald ist von enormer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Trotzdem wissen viele Leipziger/-innen nicht, was dort vor sich geht und was als Besucher/-in erlaubt und verboten ist. Die Stadt Leipzig ist in der Pflicht, umfangreich und serviceorientiert rund um den Auwald zu informieren und aufzuklären.

Tagtäglich bekommen wir Ökolöwen Anfragen rund um Leipzigs Auenlandschaft. Warum ist die Leipziger Auenlandschaft besonders schützenswert? Was bedeuten die Markierungen an den Bäumen? Warum sind Motorboote auf dem Floßgraben nicht mit dem Naturschutz vereinbar? Schon bei dem Forstwirtschaftsplan haben wir mehr Öffentlichkeitsarbeit gefordert.

Eine Forstsprechstunde und jährliche Veranstaltungen wie der ,Tag des Auwaldes‘ reichen hier nicht aus, um die Leipziger/-innen zum Beispiel darüber aufzuklären, was Fällungen im Auwald mit der Förderung der Stieleiche zu tun haben. Der Auwald muss der Stadt mehr wert sein als ein paar Veranstaltungen, Sprechstunden und Faltblätter!“

Als der Stadtrat im Herbst über den neuen Forstwirtschaftsplan abstimmte, kam auch ein SPD-Antrag ins Protokoll, der nicht nur die Absicherung einer „ökologischen Forstbegleitung“ forderte, sondern auch: „Der Oberbürgermeister wirkt darauf hin, dass durch das Dezernat Umwelt,Ordnung und Sport künftig eine vorausschauenden Öffentlichkeitsarbeit bzgl. der Thematik des Waldumbaus durchgeführt wird.“

Was die SPD-Fraktion erlebte, schilderte sie so: „Die Situation, die in den vergangenen Wochen zu erleben war, dass die Stadträte und auch die Verwaltung hunderte E-Mails bekommen haben, die inhaltlich oft auch falsch waren, ist ein Auffluss dessen, dass eine vorausschauende Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Auwald nicht gemacht wurde. Die Verwaltung ist deshalb dazu angehalten, hier den Kommunikationsmechanismus zu überdenken.“

Nur war von diesem Überdenken auch nichts zu merken, als die Grünen mit ihrem Antrag ein richtiges Kommunikationskonzept einforderten.

Der daraufhin vom Amt für Stadtgrün und Gewässer formulierte Text klang auch für Jürgen Kasek, den umweltpolitischen Sprecher der Grünen, wie ein geballtes „Machen wir doch schon“. Obwohl auch die letzte Debatte zum Forstwirtschaftsplan, so Michael Neuhaus von den Linken, gezeigt hat, dass diese „Kommunikationsversuche augenscheinlich nicht funktionieren“. Für ihn war die Debatte ein offensichtliches Debakel.

Und auch aus Sicht des Ökolöwen hatten alle diese Versuche der Verwaltung nichts mit einer modernen Kommunikation zu tun.

Abstimmungsergebnis zum Auwaldkommunikationskonzept. Screenshot: L-IZ
Abstimmungsergebnis zum Auwaldkommunikationskonzept. Screenshot: L-IZ

„Unserer Forderung nach transparenter Kommunikation im Auwald ist mit Antrag zum Auwald-Kommunikationskonzept durch Bündnis 90/Die Grünen einen Schritt näher. Nun stellt sich die Verwaltung quer, obwohl ein Kommunikationskonzept, die Grundlage für eine umfangreiche und serviceorientierte Informationsdienstleistung, hier große Dienste leisten könnte“, kommentierte der Ökolöwe die Stellungnahme aus dem Umweltdezernat.

„Es braucht eine bürgerfreundliche Ansprache, Medienpartnerschaften, die Koordinierung der verschiedenen Akteure und Transparenz. Es braucht eine neue, benutzerfreundliche Website. Hier können Tools wie Videos, virtuelle Rundgänge durch den Auwald und ein Bereich für häufig gestellte Fragen (FAQ) integriert werden. Kommunikation heißt auch die Entwicklung eines Auwald-Newsletters, Social Media Arbeit, Flyer, Plakate und Außenwerbung.

Nur so können wir Leipziger/-innen auch wirklich informiert und beteiligt werden, wenn es um unseren Auwald, die grüne Lunge Leipzigs geht. Daher begrüßen wir den Änderungsantrag von der Fraktion Die Linke, der den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen um unsere Forderungen erweitert hat. In einer modernen Stadt wie Leipzig braucht es moderne Kommunikation!“

Der Linke-Antrag hat alle diese modernen Kommunikationsformen aufgenommen und die Grünen haben den Ergänzungsantrag der Linken dann am Mittwoch, 10. Juni, zum Teil ihres eigenen Antrags gemacht.

Ob es reicht, darf bezweifelt werden. Das wurde geradezu deutlich, als sich auch CDU-Stadtrat Karsten Albrecht zu Wort meldete und Kasek wie Neuhaus (die sich nun wirklich kurz gefasst hatten) geradezu vorwarf, die Diskussion auch noch endlos auszudehnen. Die beiden hätten ihr Anliegen auch in ein zwei Sätzen sagen können. Etwa: „Wenden Sie sich an den Stadtförster, der macht das alles.“

Obwohl die für ihn viel zu lange Auenwalddiskussion gezeigt hat, dass der Stadtförster ganz und gar nicht alles macht, sondern die Leipziger Kommunikation zum Auenwald ein riesiges Loch hat, wo bis heute der seit einem Jahr beauftrage Auenwaldmanager fehlt. Es geht im Auenwald eben nicht nur um „Waldbewirtschaftung und Jagd“.

Und auch Umweltbürgermeister Heiko Rosental engte das Thema unzulässig ein, als er am 5. Dezember nach dieser E-Mail-Flut in seinem Offenen Brief schrieb: „Der Forstwirtschaftsplan 2019 leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Wesentliches Ziel ist der Erhalt des europäischen Naturerbes im Leipziger Auwald mit seinen großflächigen europäischen Schutzgebieten nach der Flora-Fauna-Habitat (FFH-) und Vogelschutzrichtlinie. Der Forstwirtschaftsplan 2019 dient mit seinen Maßnahmen der Umsetzung des für diese europäischen Schutzgebiete aufgestellten Managementplans und damit den Zielen des Naturschutzes.“

Nein: Der Forstwirtschaftsplan erfüllt nur die Anforderungen der sächsischen Waldgesetzgebung. Der Gesetzgeber verlangt von den Waldbesitzern einen Bewirtschaftungsplan, der auch die Naturschutzziele berücksichtigt.

Aber mittlerweile hat auch Leipzigs Umweltdezernat eingesehen, dass der Masterplan zum FFH-Gebiet überhaupt nicht hilft, die Schutzziele zu erreichen. Deswegen hat der Stadtrat ja mittlerweile auch ein Auenwaldentwicklungskonzept in Auftrag gegeben. Das gab es bislang eben noch nicht. Und genau das muss künftig die Klammer sein, in die sich auch Forstwirtschaftspläne einfügen.

Heißt im Klartext: Der Kommunikationsbedarf wird künftig noch größer. Und es ist eben nicht der Stadtförster, der da kommunizieren muss, wie Leipzig mit dem Auwald umgeht, sondern mindestens ein Mensch, der irgendwann die Stelle des Auenwaldverantwortlichen besetzt.

Nach dem etwas deplatzierten Einwurf von Karsten Albrecht gab es keine weiteren Redebeiträge. Das Abstimmungsergebnis war eindeutig: 43 Stimmen für den Grünen-Linke-Antrag, 20 dagegen. Da waren dann CDU und AfD wieder Seit bei Seit.

Und der Ökolöwe freute sich: „Sehr gut! Das Kommunikationskonzept für den Auwald wurde vom Stadtrat beschlossen. Die Stadt Leipzig muss nun, um ihrer Aufklärungs- und Informationspflicht nachzukommen, ein innovatives Konzept rund um den Auwald bis zum Ende des Jahres aufstellen. Hierbei stellen zwei Bürger/-innen-Versammlungen, der Aufbau einer interaktive und serviceorientierte Website, kontinuierliche Social-Media-Arbeit sowie schulische und außerschulische Auwaldbildung die Schwerpunkte.“

Die Debatte vom 10. Juni 2020 im Stadtrat

Video: Livestream der Stadt Leipzig

Auch der Ökolöwe fordert ein Auwald-Kommunikationskonzept, das seinen Namen verdient

Auch der Ökolöwe fordert ein Auwald-Kommunikationskonzept, das seinen Namen verdient

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Es gibt 9 Kommentare

Leute freut Euch doch: Ein Auszug: Mit diesem Urteil haben NuKLA/Die GRÜNE LIGA Sachsen nicht nur einen Meilenstein im Umgang mit dem Leipziger Auwald gesetzt, der sogar deutlich über das ursprüngli­che Anliegen, die forstwirtschaftlichen Maßnahmen der Stadt Leipzig in geschützten Auwaldgebieten einer rechtlichen Überprüfung zu unterziehen, hinausgeht, das Urteil und seine Begründung sind weitaus grundsätzlicher und läuten einen rechtlichen Para­digmenwechsel im Umgang mit unter Naturschutz stehenden Flächen ein.
https://www.nukla.de/2020/06/gruene-liga-sachsen-und-nukla-stadt-leipzig-beschluss-des-ovg-bautzen-vom-9-6-2020/

@ Alma: Entweder Sie verstehen nicht, wie Kommunikationskonzepte u.ä. in der Leipziger Stadtverwaltung und auch im Grünen Ring praktiziert werden (dann wäre das schlicht und ergreifend einfach naiv) oder Sie sind informiert und finden es einfach gut, dass PR als Kommunikationskonzept getarnt wird.

Schönes Beispiel: WTNK-Fortschreibung, die Naturschutzverbände werden an einen Runden Tisch gebeten, man hört ihnen nicht zu und nach und nach kapieren diese dann, – die einen früher, die anderen später – dass man sie bloß veräppeln wollte. Kommunikationskonzept nicht so gut geklappt.

Anderes Beispiel: Das Stadtforstamt nordet Naturschutzverbände ein (die sich einnorden lassen, sprich fast alle), versorgt Wissenschaftler mit Forschungs- und Kartieraufträgen, Stadträte stellen die “richtigen” Anträge, Andersdenkende werden ausgesperrt, schon besser geklappt bisher…

Anders Einzelkommentare zu L-IZ-Artikeln. Das hat mit Kommunikationskonzept natürlich rein gar nichts zu tun, weshalb Ihr Kommentar eher sinnfrei ist. Kommentare sind Kommentare, spontan und auch mitunter etwas satirisch angehaucht (so mein letzter Kommentar).

Aber Sie haben schon Recht, es gibt ganz viele Formen von Kommunikation. So kann z.B. auch über Gerichte kommuniziert werden, z.B. das OVG Bautzen. Da kommt dann z.B. kein Kommunikationskonzept raus, sondern eine gerichtliche Entscheidung.

@ alle: Allen Personen, die bisher hier ihre Kommentare abgegeben haben, empfehle ich dringend ein eigenes Kommunikationskonzept! Mit freundlichen Grüßen, Alma

zu dem Satz: Kommunikation heißt auch die Entwicklung eines Auwald-Newsletters, Social Media Arbeit, Flyer, Plakate und Außenwerbung:

Ich sehe das Plakat schon vor mir. Plakat 3 x 2 m, Auflage 200 Stück. Gemeinschaftsproduktion Stadtforstamt und Ökolöwe, finanziert durch Steuergelder (das bringt auch gut was für die Vereinskasse). Großes Foto auf dem Plakat: Herr A. Si. vom Stadtforstamt, Herr N. Si. und Frau F. L. vom Ökolöwen sowie Prof. W. von der Uni Leipzig sitzen auf einem nagelneuen 20-Tonnen-Harvester (finanziert durch das Corona-Konjunkturprogramm), der gerade durch das Naturschutzgebiet Burgaue fährt, und lächeln in die Kamera. Im Vordergrund liegen einige gerodete alte Eschen herum. Sprechblase A. Si :”Ich hasse NuKla und ich ich hasse Peter Wohlleben. Alle keine Ahnung”. Sprechblase des Ökolöwen “Wir schützen den Auwald, Werde Mitglied bei uns” (eine inhaltsreichere Aussage ist leider nicht drin) und Herr Prof. W. hält eine kleine Eichen-Baumschulware in einer Hand und Sprechblase “Prozessschutz gefährdet die Artenvielfalt”. Große Überschrift: Auwaldschutz nach vorne gedacht (dann ist auch der OBM glücklich und erhöht die Auflage noch mal auf 500) – Wir gemeinsam machen den Weg frei – Harvester statt Prozessschutz!

@ Ahnungsloser: Ich finde es absolut gut, dass Herr Kasek sich gegen Rechts engagiert (da muss ich auch nicht jedes Wort gut finden, und die plötzliche Kritiklosigkeit der AntiFa zu in Frage gestellten Bürgerrechten finde ich höchst bedenklich, wo bleibt der eigene Kopf und das Selbstdenken??), absolut notwendig aus meiner Sicht!!
Aber er ist halt auch umweltpolitischer Sprecher und da halte ich es tatsächlich für essenziell, sich auch mit etwas komplexeren Themen wie Auwaldökologie zu beschäftigen. Und dahingehende Beratungen werden immer gerne gegeben! Und in der Tat, hier sehe ich schwere Defizite! Zum Forstwirtschaftsplan 2019 ein Ja oder eine Enthaltung (was einem Ja gleichkommt). Und dass hier anscheinend nicht die Gefahr gesehen wird, dass die praktizierte Forstwirtschaft mit noch mehr Steuergeldern als Kommunikationskonzept getarnt weiterhin propagiert wird, kann ich irgendwie nicht glauben…. Ob gesehen oder nicht…: Hier geht es um eine bewusste Weiterentwicklung der Manipulation der Bürger!
Das gleiche gilt übrigens für das beschlossene Auwaldentwicklungskonzept.

@ mz, die Stadträte und Rätinnen, die sind doch zumindest in Teilen seit Wochen mit den in Leipzig sich ausbreitenden Aluhutträgern, Nazis und Dingsbums schwer beschäftigt, ich sehe sie immer mit der ANTIFA rumrennen und höre sie merkwürdige Theorien rufen. Ganz vorn der Herr Kasek von den GRÜNEN. Wie sollen die neben ihrem Kampf noch Zeit finden können, sich mit so einem komplexen Thema wie dem Auwald zu befassen. Da ist es doch gut, wenn jemand sagt, wo’s langgehen soll: der Förster, und ein Umweltverband (kein Naturschutzverband) wie der Ökolöwe (wo sind eigentlich der NABU und der BUND bei dem Thema?) und die vielen Auenökologen, die in Leipzigs Wissenschaft für die Stadt tätig sind. NuKLA scheint wohl raus zu sein.

Da sollte man (als StadträtIn) zuerst einmal nachsehen, wer denn diesen Auftrag für ein “Aunentwicklungskonzept” bekommen hat. Vermutlich die üblichen Verdächtigen. Dann bleibt alles, wie gehabt: kein Wasser (ja nicht: das würde die Aue ganz von sich aus und natürlich “entwickeln”!), statt dessen Harvester, Kettensägen und Plantangenpflanzungen von Baumschulbäumen (mit glücklichen Kindern und Omas daneben). Denn, so die (weiterhin mantramäßig ihr Statement wiederholende) von NuKLA wegen der hier praktizierten Forstwirtschaft in den geschützten Auengebieten verklagte Stadt Leipzig und deren UnterstützerInnen, alles ist prima in Leipzig, auf hohem fachlichen Standard, wissenschaftlich bewiesen, absolut richtig und demnächst wohl auch noch in einem “Auenentwicklungskonzept” vor-geschrieben.

Liebe StadträtInnen! Förster sind zum forstwirtschaften ausgebildet, nicht für den Naturschutz! Ausnahmen wie der Lübecker Förster (ein Ausflug mit Exkursion unter seiner Leitung lohnt sich immer, wenn man als Stadtrat wissen will, wie ein Förster arbeitet, der keine 1,6 Mill. Miese pro Jahr der Stadt beschert sondern schwarze Zahlen – also selbst wirtschaften kann der Förster in Lübeck besser.) bestätigen diese Regel und beruhen auf eigenem Denken, Naturverbundenheit und Respekt vor dem, wofür sie verantwortlich sind: dem Ökosystem Wald. Wenn Ihr die EigentümerInnen des Auwaldes, nämlich die BürgerInnen Eurer Stadt (Eure WählerInnen) vertreten wollt, wäre es gut, nicht die Frösche (: die Förster, ihre Freunde und Unterstützer z.B. in der AG Stadtwald) zu fragen, ob der Teich trocken gelegt (der Auwald wirklich geschützt) werden soll! Altes, nach wie vor gültiges Sprichwort.

Grundsätzlich ist ein Mehr an Kommunikation sicherlich wünschenswert, aber wie wird dieses Auwald-Kommunikationskonzept denn ausgestaltet werden und wer wird dieses federführend erstellen. Ein Fragezeichen kann ich mir hier an dieser Stelle schenken, denn die Antwort, wie Kommunikation in der Stadtverwaltung betrieben wird, ist in der Vergangenheit ja wohl ausreichend beantwortet worden. Das sollten auch Politiker wissen, und sie wissen es…
Und der Ökolöwe jubelt. Kein Wunder, denn er versteht sich ja als PR-Abteilung des Stadtforstamtes. Aber dazu habe ich schon mehrfach geschrieben…
Wenn die Lobby Holz und Forst etwas wirklich gut kann, dann ist das Kommunikation, und das ist in der Realität Manipulation der Öffentlichkeit, Forstpropaganda. 90% der Wälder/Forste Deutschlands sind naturschutzfachlich als naturfern einzustufen, Drei Viertel der Bevölkerung glaubt, dass Förster Natur schützen.
Das Stadtforstamt ist hier doch auch nahezu perfekt, Naturschutzverbände (bis auf NuKLA) und selbst Wissenschaftler wurden zum Sprachrohr gemacht (der Auwaldkran steht auf dem Territorium vom Stadtforstamt, bezahlte Forschung…), kritische Stimmen versucht man mit Hilfe der oben genannten nieder zu machen.
Und so klappt das in der Forstindustrie in vielen Regionen. So funktioniert das Forstsystem seit langen.
Noch mehr Bildung in Schulen…Das ist auch so ein Steckenpferd der Forstwirtschaft, nach einem drastischen Holzeinschlag pflanzt man auf den Kahlschlägen Forstschulware und verkauft das den armen Kindern als Naturschutz. Der Ökolöwe wird das in Leipzig sicherlich gerne übernehmen. Danke schon mal vorab für diese Umweltbildung!

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