Nach zwei äußerst knappen Niederlagen hatten die Uni-Riesen wohl die Nase voll von spannenden Begegnungen bis zur Schlusssirene. Das stimmungsvolle Sachsenderby gegen den BV Chemnitz 99 gewannen sie mit 90:74. Dank einer ausgezeichneten Leistung von Nick Freer dominierten die Hallenherren die erste Halbzeit klar. Mit 29 Punkten war er der beste Werfer der Partie, ließ fast im Alleingang vergessen, dass sich die Teams gegenüberstanden, die bis dato die wenigsten Punkte erzielten.

“Wir müssen einfach viel über Chris Gadley spielen, er zieht dann unter dem Korb mehrere Verteidiger auf sich. Davon haben wir heute profitiert, weil wir im richtigen Moment zum dann freien Mann passten.” so der Mann des Abends. Er forderte Bälle und spornte seine Mitspieler an, “Heute kann man sagen, dass Nick sich als Führungsspieler ausgezeichnet hat.” lobte Ivan Vojtko. Ob es wohl geholfen hat, dass ihm das Management gut zuredete? Zuvor hatte der Trainer vor drei Wochen den Amerikaner harsch kritisiert. Das ist lang vergessen, denn schon zuletzt gegen Karlsruhe und Nürnberg war Freer Leistungsträger. “Gegen Karlsruhe war noch eher Nikita Khartchenkov unser Anführer auf dem Feld, es ist aber völlig egal, wer Verantwortung übernimmt, solange es überhaupt ein Spieler tut.” fügte der Trainer hinzu.

Insgesamt sahen 985 Zuschauer – fast 200 aus Chemnitz – einen Blitzstart der Hausherren. Dr. Ivan Vojtko hatte seine Männer gut eingestellt. Hoch konzentriert gingen sie zu Werke. Daraus folgten exzellente Wurfquoten von 67 Prozent bei 2-Punkt- und 50 Prozent bei den 3-Punkt-Versuchen. “Wir haben heute wirklich gut gespielt, höchstens die Freiwürfe hätten noch besser sein können. Der erste Heimsieg war wichtig, damit die Mannschaft nach den knappen Niederlagen gegen die drei stärksten Teams nicht die Köpfe hängen lässt.” Zwar freue er sich, erinnerte aber daran, dass die Leipziger noch auf dem letzten Tabellenrang stehen.

Chemnitz ging das hohe Tempo der ersten 20 Minuten mit, fand aber laut Trainer Felix Schreier nicht den richtigen Rhythmus. “Weder in der Offensive noch in der Defensive hat es so richtig gepasst.” Im dritten Viertel schöpften die lautstarken Gästeanhänger noch einmal Hoffnung, ihr Team schien nun die Partie an sich zu reißen. Unterbrochen wurde diese Phase von einer Auszeit der Riesen, die danach souverän den Sieg einfuhren.
Für sich entschieden die Chemnitzer jedenfalls den Wettstreit der Anhänger. Deutlich lauter machten sich die Mitgereisten bemerkbar, die Leipziger Haupttribüne hingegen ließ noch Potential nach oben erkennen. Robert Gardenas als bester Werfer der Gäste sagte: “Die Fans peitschen uns immer nach vorne, das hat auch unsere gute Phase im dritten Viertel begünstigt. Wir hätten es gerne noch besser zurückgezahlt, aber 50 zugelassene Punkte in der ersten Hälfte waren einfach zu viel.”

Sollten die Uni-Riesen eine Leistung wie am Dienstag Abend abrufen, stehen die Chancen nicht schlecht auch 2 Punkte aus Paderborn mitzunehmen. Beim nächsten Heimspiel am Sonntagm den 18. November, können die Leipziger Zuschauer beweisen, dass auch sie noch lauter sein können.

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