Nach fünf Siegen hatte es für die Uni-Riesen zuletzt eine klare Niederlage beim Tabellenführer Vechta gegeben. Vor dem gestrigen Spiel nun hatten die Leipziger deutlich gemacht, die Liga so nicht verlassen zu wollen. Doch sah das erste Viertel gegen Crailsheim schwer nach Wiederholung der Klatsche aus. Es fehlte Wurfglück und man hatten dem Tempo-Basketball der Crailsheim Merlins wenig entgegen zu setzen. Doch mit Hilfe eines glücklichen Pfiffs wurde das Schlussviertel doch noch einmal spannend...

So betrug der Rückstand zum Auftakt sogar bereits 6:23. Auch eine frühe Auszeit durch Trainer Martin Scholz brachte die Heimmannschaft nicht gleich auf Kurs. Spätestens ein sehenswerter Dunking von Magnus Heinrich zum 13:25 weckte die Teamkollegen. Im nächsten Angriff verkürzte Geoff McCammon auf 16: 25 und das Spiel war wieder deutlich offener. Allerdings ruhten sich die Merlins auch scheinbar auf ihrer vermeintlich sicheren Führung aus, was sie zu Beginn des zweiten Viertels nach deutlichen Worten ihres Trainers Willie Young korrigierten. Oft doppelten die Merlins den ballführenden Spieler, nach Adam Riese steht in solchen Situationen immer ein Mannschaftskamerad frei, doch den Pass nach außen fand das Heimteam zu selten.

Typisch für einen Saisonabschluss gab es rund um die Partie noch einige Ehrungen. Norbert Beier wurde als Aktiver verabschiedet, Trainer Martin Scholz für seine 20 Jahre Verdienste um die Mannschaft geehrt. Sein ehemaliges Trikot mit der Nummer 13 wurde nach US-Vorbild an die Hallendecke gehängt, die Nummer wird fortan nicht mehr in der ersten Mannschaft vergeben. “Das ist keine Verpflichtung als Trainer weiter zu machen, aber ich bleibe dem Verein mit Sicherheit erhalten. In welcher Position, das wird sich noch zeigen.”

Doch die Crailsheimer waren nicht gekommen, um zu diesen Anlässen Geschenke zu verteilen, sie leisteten den vermehrten Anstrengungen der Uni-Riesen weiter Widerstand, auch wenn die Führung langsam schrumpfte. Allerdings machten sich die Hallenherren das Leben unnötig schwer. Gegen Ende des dritten Viertels ging der falsche Spieler an die Freiwurflinie, der verwandelte Wurf zählte nicht, die Merlins gelangten in Ballbesitz. Wenig später erhielten sie noch einmal Auftrieb, auch durch einen glücklichen Pfiff. Kosta Karamatskos blieb bei einem Versuch von Adam Sollazo extra weg, das Foul bekam er trotzdem und die Punkte zählten.
Sollazzo vergab einen Freiwurf, der Ball landete über Umwege bei Walter Simon, der bei seinem erfolgreichen Wurf zurecht noch einen Extra-Freiwurf zugesprochen kam. Da mit der Schlusssirene des dritten Viertels auch noch ein Schnellangriff gelang, waren die Uni-Riesen plötzlich wieder im Spiel. Zu Beginn des vierten Viertels verkürzten sie auf 76:78 und lieferten doch wieder eine spannende Partie. Wiederum konnten die Merlins den Karren aus dem Dreck ziehen und führten Mitte des Viertels schon wieder mit zwölf Punkten. Zwar gab es noch einen sehenswerten Alley Hoop-Pass von Geoffrey McCammon auf Nick Freer, doch die Niederlage war nach dem verpennten Start nicht mehr abzuwenden. Auch nicht durch zahlreiche taktische Fouls, um die Uhr jeweils anzuhalten und so mehr Zeit für eigene Punkte zu gewinnen. Letztlich stand wie schon im Hinspiel eine dreistellige Zahl auf dem Crailsheimer Punktekonto. “Leider waren wir in der ersten Hälfte nicht wirklich anwesend, jeder hat einzeln für sich versucht in das Spiel zu finden, aber wir haben nicht als Mannschaft gespielt”, sagte Martin Scholz abschließend.

Die nächsten Wochen werden noch einmal spannend, vor allem für Geschäftsführer Dr. Werner Scholz: “Wir werden schon jedem Spieler ein Angebot für die ProB unterbreiten, müssen dazu aber auch mit den Agenten verhandeln.” Nebenbei sind noch die Finanzen der abgelaufenen Saison zu sortieren. Die Saisonplanung wird also deutlich früher angegangen als im Vorjahr, auch wenn wieder erst im Juni die Entscheidung der Ligaversammlung zur Einteilung der Ligen ansteht.

Die Statistik zum Spiel:
http://live.beko-bbl.de/?L=bbl2proa

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