Über weite Teile des Spiels lagen die Leipziger Basketballer gegen Braunschweig vorn. Doch sie scheinen nicht anders zu können, ein Spiel muss eben spannend ausgehen. So gab es zu Beginn des vierten Viertels wieder einmal Momente, in denen es gar nicht nach einem 83:77-Sieg aussah. Dann aber drehten die Hausherren in der Offensive noch einmal auf. In den 90er-Jahre Konsolenkrachern der "NBA Jam"-Serie hätten sie auf jeden Fall ein paar Feuerdunks abgezogen.

Neun Punkte schon betrug der Vorsprung der Gäste im Schlussviertel. Zudem hatte Chris Flores schon fünf Fouls gesammelt. Das letzte davon kam zustande, da ein Braunschweiger geschickt ein Offensivfoul annahm. So musste der wichtige Mann im Spielaufbau von der Bank zusehen, wie seine Mitspieler bis sechseinhalb Minuten vor Schluss mit neun Punkten in Rückstand gerieten.

Ab diesem Zeitpunkt aber kam Algirdas Macevicius in Tritt und vertrat Flores sehr würdig. Dabei ist der Litauer eigentlich eher ein Mann, der zum Korb zieht, als die Bälle zu verteilen. Dies gelang ihm aber hervorragend und da Eric Vierneisel besonders im vierten Viertel wirklich “Feuer fing” – um im Videospieljargon zu sprechen – gelang es binnen zwei Minuten Spielzeit, den Rückstand aufzuholen. Es passierte, was im Sport häufig zu beobachten ist: Das Positiverlebnis stärkte die Leipziger und gab den Welfenstädtern fast schon den Rest. “Basketball ist eben ein Spiel der Punktläufe. Wir haben zur richtigen Zeit einen erwischt.”, zeigte sich Trainer Martin Scholz stolz auf seine Mannschaft.
In der Tat ist dies eine Entwicklung, die in den Playoffs zur rechten Zeit kommt. Während der Saison schien es geradezu typisch für die Riesen, Spiele dieser Art zu verlieren. Mittlerweile macht das Team einen sehr gefestigten Eindruck und zeigt den Willen, das eigene Saisonziel auch umzusetzen. Die Spieler hatten schließlich schon vor Saisonstart die Vorgaben der Verantwortlichen, in die Playoffs zu kommen, noch übertrumpft. Aufsteigen wollen sie nach eigenem Bekunden.

Dafür war die Leistung gegen die Welfenstädter vielleicht nicht ganz gut genug. Doch gut genug, um das Publikum auch einmal zu Applaus und Jubel für einzelne Aktionen zu begeistern, war sie schon. Dunkings von Jaroslav Tyrna und Algirdas Macevicius ebenso wie zahlreiche Dreier, begeisterten die 495 Zuschauer. Der Ausgang überraschte Kapitän Jorge Schmidt nicht sonderlich: “Das die Spiele in den Playoffs knapp ausgehen, haben wir schon gestern sehen können. Und Braunschweig hat eine junge Truppe, die nichts zu verlieren hat.” Neben diesem Faktor machte Martin Scholz noch “blöde Ballverluste, die echt nicht sein müssen.” als Grund aus, dass es im vierten Viertel besagten Einbruch gab.
Über das gesamte Spiel hinweg war der Sieg allerdings verdient. Der Teamzusammenhalt äußerte sich auch, als Jorge Schmidt einen Ellenbogen schmerzhaft abbekam. Der Braunschweiger Spieler bekam von einem Leipziger die Gelegenheit spendiert, sich diese Aktion auf dem Hallenboden noch einmal gründlich zu überlegen. Geahndet wurde nur diese Aktion von den Schiedsrichtern, interessanterweise aber nicht mit einem unsportlichen Foul.

Für den nächsten Samstag in Braunschweig, gab wiederum der Kapitän die Linie vor: “Wir fahren ganz klar dahin um zu gewinnen. Unsere ganze Vorbereitung war auf eine lange Saison ausgerichtet, da werden wir nicht schon in der ersten Runde aufhören wollen.” Gespielt wird ab 15 Uhr in der Tunica-Sporthalle, Hasenwinkel 1A.

Die Statistik zum Spiel:
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Die weiteren Termine der kommenden Playoffrunden:
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