So richtig zeigten die Uni-Riesen am Samstag gegen Speyer zunächst nicht, dass sie unbedingt ProB-Platz 3 halten wollen. Ballverluste und zu wenig Biss bei den Rebounds stellten die Weichen in der ersten Halbzeit eher für die Gäste. Der unbedingte Einsatz, um für die Playoffs eine günstige Platzierung zu erreichen, war erst Ende des dritten Viertels auszumachen. Für einen glücklichen 79:77-Sieg reichte dies, gegen den Tabellenvorletzten war eigentlich aber ein anderer Auftritt geplant.

Somit mochte auch Uni-Riesen-Trainer Martin Scholz gar nicht so viel auf das Lob von Gäste-Coach Carl Mbassa geben. “Glückwunsch an die Leipziger, sie haben im vierten Viertel die nötige Aggression gezeigt”, sagte der nach dem Spiel. Martin Scholz sah es etwas anders: “Wir hatten schon vor dem Spiel gesagt, dass das ein harter Kampf wird. Die Spieler haben sich irgendwie die meiste Zeit nicht daran erinnert.”

In der Tat begingen die Uni-Riesen passend zum Karneval recht ulkige Ballverluste, wie zum Beispiel einen Pass auf den Hintern eines Mitspielers. Auch bei den Rebounds konnten die Riesen zunächst nicht mithalten. Das Ausblocken nach dem Wurf passte einfach nicht, zu oft war ein Roter am Ball. Frappierend daher in dieser Statistik die Bilanz zur Halbzeit. 9 zu 22 Rebounds zeigten, dass die Riesen unter den Körben nicht Herr im eigenen Haus waren. Da Speyer zudem noch zu Schnellangriffen nach Ballverlusten kam, hieß es 34:41 zur Halbzeit.
In Hälfte zwei verteidigten die Uni-Riesen schon einmal deutlich besser, konnten aber die sich daraus ergebenden Chancen noch nicht konsequent nutzen. “Uns fehlte heute in weiten Teilen der Partie die nötige Energie”, sagte Center Jaroslav Tyrna. Was auch seinem Trainer aufgefallen war. “Das war über weite Strecken eine Leistung, wie man sie gegen eine Mannschaft vom Ende der Tabelle nicht anbieten kann. Zu lange haben wir uns zu sicher gefühlt, erst spät den Kampf angenommen.”

Dabei gab es schon in früheren Phasen des Spiels einzelne Aktionen, die als Weckruf für das Team getaugt hätten. So zog Chris Flores bei einem Schnellangriff nicht zum Korb, sondern wich dem ihn verfolgenden Gegner aus und versenkte lässig einen Dreier. Es ergab sich wiederum eine spannende Schlussphase mit ständigen Führungswechseln. Beide Teams kamen über den Vorsprung von einem Treffer nicht hinaus und verwarfen nun kaum noch.

André Spalke wurde in der Schlussphase von seinen Mitspielern mehrmals gut in Szene gesetzt, machte es aber auch noch einmal spannend. Er vergab zwei Freiwürfe und die Halle wurde still, da nur noch 10 Sekunden zu spielen waren. Kurz darauf brach jedoch Jubel aus, denn die Verteidigung hielt und von draußen konnte Billy Mc Shepard das Spiel nicht noch einmal herumreißen. Es blieb bei der glücklichen Zweipunktführung.

Die Playoff-Stimmung, die die letzten zwei Minuten hindurch in der Arena herrschte, wäre auch im nächsten Heimspiel wünschenswert. Dieses findet am kommenden Samstag ausnahmsweise in der Sporthalle am Rabet, Konradstraße 30 statt. Zu Gast sind dann um 19.30 Uhr die Weißenhorn Youngstars.

Die Statistik zum Spiel:
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