Es bleibt dabei, der Herforder SV ist in dieser Saison einfach eine Nummer zu groß für die Fußballerinnen des FFV. Am Sonntag mussten die Leipzigerinnen - genau wie bereits in der Hinrunde - eine deutliche 0:4-Schlappe hinnehmen. "Es war diesmal eine wirklich verdiente Niederlage", redete Trainer Hendrik Rudolph gar nicht erst um den heißen Brei herum. "Man kann nicht annähernd von einem ausgeglichenen Spiel sprechen".

Herford ist in der 2. Bundesliga Nord der aktuell heißeste Aufstiegskandidat ins Fußball-Oberhaus. Welche Qualitäten diese Mannschaft besitzt, bekamen auch die FFV-Frauen frühzeitig zu spüren. Der Einsatzwille war zwar da, aber “wir hatte in der Breite nicht die Qualität”, wie Trainer Rudolph eingestand. Sein größtes Problem derzeit: Nach vorn geht beim FFV nicht viel.

“Unser Angriffsspiel ist derzeit ungenügend. Wir müssen einfach über die Flügel mehr Druck entwickeln.”, lautet sein Urteil im L-IZ-Interview. Das allerdings hatte bereits letzte Woche gegen Meppen nicht zufriedenstellend funktioniert. “Uns fehlt ein bisschen die Geilheit auf das Tore machen”, erklärt Rudolph, “man ergötzt sich im schönen Spiel und vergisst, dass man auch mal in die Spitze muss, wo es weh tut, denn dort werden die Tore gemacht.”

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Wie Tore erzielt werden, demonstrierte der Herforder SV. Der schockte die Gäste aus Leipzig mit einem Doppelschlag kurz vor der Halbzeitpause. Den Führungstreffer erzielte Romina Burgheim allerdings aus abseitsverdächtiger Position, nachdem ihr der Ball in den Rücken der Abwehr durchgesteckt wurde. Nur zwei Minuten später war Kirsten Nesse nach einer Ecke zur Stelle und schickte den FFV mit einem 2:0 in die Kabine.

Nach Wiederbeginn ließ die endgültige Entscheidung nicht lange auf sich warten. Gerade einmal acht Minuten waren gespielt, als erneut Nesse nach einer Ecke für ein Déjà-vu sorgte – 3:0 nach 58. Spielminuten. Man darf den Leipzigerinnen zugute halten, dass sie sich zu wehren versuchten. Doch neben den spielerischen Defiziten fehlte diesmal auch das nötige Glück. So traf Gäbler nur den Pfosten, während Nyembo alleine auf Torhüterin Giuliani zulief, doch den Ball nicht an dieser vorbei bekam.

“Wenn du hier was reißen willst, brauchst du elf Spielerinnen, die an den Ketten zerren, die hatten wir heute nicht.”, bekannte Hendrik Rudolph. Das war schon deshalb kaum möglich, weil mit Paula Strang und Lisa Pfretzschner zwei Spielerinnen angekränkelt waren, aber trotzdem ran mussten. Für Strang ging bereits nach 35 Minuten nichts mehr, für sie kam Pfretzschner.

Trotz der deutlichen Niederlage hatte FFV-Coach Rudolph auch positive Aspekte beobachtet. Wie schon letzte Woche, hatte ihm der Auftritt von Natalie Horn sehr gefallen, die sich immer mehr zu einer guten Alternative in der Außenverteidigung entwickelt. Und auch Paula Strang – eigentlich nur aus den zweiten Mannschaft entliehen – macht in der Innenverteidigung eine gute Figur.

“Schütteln, putzen und weitermachen.”, lautet nun das Motto von Hendrik Rudolph. Die anstehenden Aufgaben werden nicht leichter und bis zum unattraktiven Abstiegsplatz sind nur noch zwei Punkte Luft. Ein Sieg im Heimspiel gegen den Tabellenvierten FSV Gütersloh (16. März um 14 Uhr) käme da genau recht.
Herforder SV vs. FFV Leipzig 4:0 (2:0)
2. Bundesliga/ Staffel Nord/ Frauen, 13. Spieltag

Herforder SV: Giuliani – Hackmann, Göllner, Schaaf, Barwinsky (88. Knipp), Lösch, Lenz (84. Brilka), Nesse, Burgheim (69. Schulte), Wermelt, Ronzetti. Trainer: Jürgen Prüfer.
FFV Leipzig: Weinert – Görner, Janitzki, Rudenko (46. Nyembo), Strang (35. Pfretzschner), Horn, Wagner, Heller, Herrmann, Nauesse, Gäbler (78. Strähle). Trainer: Hendrik Rudolph.

Torfolge: 1:0 Burgheim (40.), 2:0 Nesse (42.), 3:0 Nesse (53.), 4:0 Schulte (90.+2). Schiedsrichter: Corinna Feldmann (Wietmarschen). Gelbe Karten: Hackmann (Herford), Wagner, Janitzki (beide FFV). Zuschauer: 276 im Ludwig-Jahn-Stadion, Herford.

Mehr Informationen zur 2. Bundesliga:
www.dfb.de/index.php?id=3085

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