Nach Frankfurt und Hoffenheim hat RB Leipzig mit dem 1. FC Köln nun binnen eines Monats dem dritten Topteam vor heimischem Publikum eine Lehrstunde erteilt. Der Gastgeber erspielte sich zahlreiche Chancen; die ersten beiden Tore resultierten jedoch aus individuellen Fehlern des Gegners. Die Wiedergutmachung für die 0:3-Heimpleite gegen den HSV ist gelungen.

Nach seiner Gelb-Sperre im Spiel in Gladbach kehrte Innenverteidiger Orban in die Aufstellung zurück. Ilsanker, Keita und Sabitzer rutschten deshalb jeweils eine Position nach vorn. Der gegen Gladbach im Sturm gestartete Burke fehlte verletzungsbedingt.

Es dauerte nur fünf Minuten, da stand es bereits 1:0. Kölns Torwart Kessler hatte den Ball zu kurz nach vorn geschlagen, direkt auf den Kopf von Werner. Von dort kam der Ball zu Forsberg, der Kölns Verteidiger Maroh umkurvte und aus zehn Metern links unten einschob. Als Werner zwei Minuten später allein Richtung Gästetor unterwegs war, wegen eines Hackentritts von Maroh jedoch zu Fall kam, sah es so aus, als könnte es wie schon gegen Frankfurt nach wenigen Minuten einen Platzverweis geben. Schiedsrichter Marco Fritz entschied sich jedoch lediglich für eine Gelbe Karte, da Torwart Kessler den langen Pass wohl zuerst erreicht hätte.

Zwischen der 15. und 40. Minute folgte eine enorme Druckphase der Leipziger, obwohl Köln in dieser Zeit mehr Ballbesitz hatte. Aus dem aggressiven Pressing ergaben sich jedoch immer wieder schnelle Angriffsaktionen, die die Kölner Abwehr teils komplett überforderten. Mehrere Schüsse von der Strafraumgrenze gingen nur knapp am Tor vorbei. Turbulent ging es in der 19. Minute zu, als Halstenberg nach einer Ecke den Ball an die Latte köpfte und Kessler den folgenden Kopfball von Werner auf der Linie klärte.

Timo Werner baut die Führung weiter aus. Foto: GEPA pictures/Kerstin Kummer
Timo Werner baut die Führung weiter aus. Foto: GEPA pictures/Kerstin Kummer

Gegen Ende dieser Druckphase gelang RBL das zweite Tor. Dieses resultierte aus einer vergleichsweise ungefährlichen Aktion: Nach einer Flanke von Keita beförderte Maroh den Ball ins eigene Tor (34.). Ein ungläubiges Grinsen konnte sich der Eigentorschütze anschließend nicht verkneifen. Die einzige nennenswerte Chance hatte Köln eine Minute vor dem 2:0, als Hector aus 25 Metern einen Flachschuss deutlich rechts vorbei setzte.

Nach dem Seitenwechsel legten die „Geißböcke“ dann deutlich zu: Insbesondere Modeste zeigte in den ersten Minuten der zweiten Hälfte viel Präsenz: Erst verpasste er eine scharfe Flanke knapp mit dem Kopf (48.), dann legte er sich den Ball im Strafraum zu weit mit der Brust vor (51.). Die Kölner drückten die Rasenballer teils hinten rein, was in der 53. Minute Erfolg hatte: Eine flache Hereingabe von Olkowski landete bei Osako am kurzen Pfosten, der zwischen diesem und Gulácsi vorbei zum Anschluss traf.

Die bis dahin zunächst passiven Leipziger steigerten ihre Bemühungen nun wieder. Als ein Rasenballer Mitte der Halbzeit den Ball am eigenen 16er eroberte, geschah etwas RBL-Typisches: Über zwei Zwischenstationen landete der Ball blitzschnell bei Werner, der sich etwa von der Mittellinie aus ein Laufduell mit Subotic lieferte. Auf Höhe der 5-Meter-Linie zog Werner aus spitzem Winkel ab und schob den Ball links an Kessler vorbei flach ins lange Eck zum 3:1 (65.).

Die Kölner kamen nach dem Anschlusstreffer lange nicht mehr zu weiteren Gelegenheiten, erst in der 79. Minute wieder. Einen Schuss von Zoller aus spitzem Winkel nahm Gulácsi jedoch mühelos auf. Die Partie war nun entschieden und lief ereignislos auf ihr Ende und den 3:1-Erfolg der Leipziger zu.

Der Rückstand auf Tabellenführer Bayern München, der gegen den HSV einen Kantersieg feierte, bleibt konstant bei fünf Punkten. Am kommenden Freitag reist RB Leipzig nach Augsburg.

Standing Ovations für Torschütze Timo Werner. Foto: GEPA pictures/Kerstin Kummer
Standing Ovations für Torschütze Timo Werner. Foto: GEPA pictures/Kerstin Kummer

Die Statistik  zum Spiel

RB Leipzig:
Gulácsi – Schmitz, Orban (C), Compper, Halstenberg – Demme, Ilsanker – Keita (Kaiser), Forsberg (64. Khedira) – Sabitzer, Werner (Selke)

1. FC Köln:
Kessler – Subotic, Maroh (45. Zoller), Heintz – Olkowski, Rausch – Höger (Jojic), Hector (C) – Clemens – Modeste, Osako

Schiedsrichter:
Marco Fritz (Württemberg)

Tore:
1:0 Forsberg (5.), 2:0 Maroh (34.), 2:1 Osako (53.), 3:1 Timo Werner (65.)

Gelbe Karten:
Maroh (2), Rausch (2), Ilsanker (4), Höger (7), Hector (6)

Zuschauer:
39.335

In eigener Sache: Lokaler Journalismus in Leipzig sucht Unterstützer

https://www.l-iz.de/bildung/medien/2017/01/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

René Loch über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar