RB Leipzig ist in bestechender Form: Nach dem spektakulären 3:2 bei Bundesliga-Tabellenführer Dortmund ließen die Rasenballer am Dienstagabend ein weiteres Ausrufezeichen folgen und feierten beim 3:2 gegen den FC Porto ihren ersten Sieg in der Champions League. Alle Toren fielen bereits in der ersten Halbzeit. Die Leipziger belegen nun den zweiten Tabellenplatz.

RBL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl hatte Timo Werner wie schon im Spiel beim BVB zunächst auf der Bank gelassen. Im Angriff liefen Augustin und Sabitzer auf. Bruma und Kampl durften erneut von Beginn an ran – Demme und Poulsen blieben draußen.

Es war eine furiose erste Halbzeit, die das Hasenhüttl-Team hinlegte. Von Beginn an waren die Gastgeber drückend überlegen und gingen früh in Führung: Schon nach acht Minuten gelang Orban aus kurzer Distanz das 1:0, nachdem Porto-Keeper Jose Sa einen Fernschuss von Bruma hatte abprallen lassen. Das Spektakel war damit eröffnet.

Stellvertretend für den teils berauschenden Auftritt der Rasenballer war eine Aktion von Augustin in der 13. Minute, als er sich an der Seitenlinie aufrappelte, dem Ball hinterher lief und dann mit einem Trick gleichzeitig zwei Gegenspieler stehen ließ. Völlig aus dem Nichts kam das Gegentor nach 18 Minuten. Nach einem Freistoß hatten zwei Spieler des FC Porto den Ball per Kopf verlängert und Aboubakar verwandelte im Rücken von Klostermann per Drehschuss zum Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt hatte RBL bereits ein halbes Dutzend mal aufs Tor geschossen und jeder Spieler der Gäste im Durchschnitt lediglich einen Pass zum Mitspieler gebracht.

Die Leipziger ließen sich von dem unerwarteten Rückschlag nicht beirren und setzten ihre Offensivbemühungen fort. Direkt aus dem erneuten Anstoß resultierten Chancen für Sabitzer, der einem Gegner aus sieben Metern gegen den Rücken schoss, und Keita, der nach der folgenden Ecke volley knapp das Tor verfehlte (beide 20.). Ein weiterer Fernschuss, diesmal von Sabitzer, zwang Jose Sa zu einer Flugeinlage (22.).

Danach wurde Porto etwas präsenter und zeigte sich vor allem bei Kontern gefährlich. Ernsthafte Gefahr konnten die Blau-Weißen dabei aber nicht erzeugen. Dann war RBL wieder am Zug und führte einen Konter schnörkellos aus: Forsberg legte per Hacke ab auf Sabitzer, der gab den Ball zurück zu dem Schweden, der vom Elfmeterpunkt eiskalt die erneute Führung erzielte (38.). Nur zwei Minuten später spielten die Kicker von Leipzig und Porto Billard, sodass der Ball im Lauf von Augustin landete, der aus einer ähnlichen Position wie Forsberg auf 3:1 erhöhte.

Der Schlusspunkt in einer Halbzeit, in der RBL 14 Torschüsse zustande brachte, setzte jedoch die eigentlich deutlich unterlegene Mannschaft: Nach einer Ecke verlängerte Kapitän Herrera per Kopf auf Marcano, der aus zwei Metern den Ball zum 2:3 über die Linie drückte (44.). Klostermann hatte ihn aus den Augen verloren.

Deutlich weniger Spektakel bot sich den Zuschauern im zweiten Durchgang

Beide Mannschaften agierten etwa auf Augenhöhe und neutralisierten sich weitgehend. Die deutlich besseren Chancen hatten jedoch weiterhin die Leipziger. So musste Marcano einen von Jose Sa halb abgewehrten Bruma-Schuss knapp vor der Linie klären (62); Augustin schoss später den Ball nach einem Konter knapp über das rechte Toreck und übersah dabei den freistehenden Sabitzer (73.). Der eingewechselte Werner scheiterte gegen Ende der Partie per Flachschuss an Jose Sa (83.).

Kurz vor Schluss setzte Marega einen Kopfball etwa einen Meter neben den RBL-Pfosten (88.). In der Nachspielzeit hatte auch Poulsen noch eine Kopfballgelegenheit, diese ging jedoch direkt in die Arme von Jose Sa.

RB Leipzig belegt nach seinem ersten Sieg in der Champions League den zweiten Tabellenplatz. In zwei Wochen folgt das Rückspiel in Portugal. Zuvor stehen am kommenden Samstag das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sowie anschließend die beiden Partien gegen den FC Bayern München auf dem Programm.

Die Statistik zum Spiel

RB Leipzig:
Gulácsi – Klostermann, Orban (C), Upamecano, Halstenberg – Kampl, Keita – Forsberg (90.+1 Bernardo), Bruma (74. Werner) –  Sabitzer, Augustin (75. Poulsen)

FC Porto:
José Sá – Layún, Felipe, Marcano, Alex Telles – Danilo – Sérgio Oliveira (57. Torres), Herrera (C, 81. Hernâni) – Brahimi (75. Corona), Marega, Aboubakar

Schiedsrichter:
Paolo Tagliavento (Italien)

Tore:
1:0 Orban (8.), 1:1 Aboubakar (18.), 2:1 Forsberg (38.), 3:1 Augustin (40.), 3:2 Marcano (44.)

Zuschauer:
41.496 in der RB-Arena

Gelbe Karten:
Orban (2) | Brahimi (1), Oliveira (1)

RB Leipzig gegen Porto: Ein Sieg ist Pflicht

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