Nichts war es mit dem Angriff auf den 2. Tabellenplatz für den 1. FC Lok Leipzig. Beim „Nun-wieder-Zweiten“ BFC Dynamo kassierte Lok eine vermeidbare 1:3 (0:2)-Niederlage. Der Berliner Führungstreffer gelang per zweifelhaftem Elfmeter, und bei den anderen beiden Treffern standen zwei Defensivspieler der Leipziger Pate. Das Lok-Tor erzielte Christian Hanne kurz vor Schluss. Lok verliert damit erstmals ein Regionalliga-Spiel seit Anfang September.

„Abhaken und schnell regenerieren“, forderte Lok-Trainer Heiko Scholz von seiner Mannschaft nach dem Prestige-Duell beim BFC Dynamo. Na klar: Das nächste Prestige-Duell steht schon an. Mittwoch, 14:05 Uhr, empfängt der 1. FC Lok die BSG Chemie zum ewig jungen Duell im Plache-Stadion. Da wäre ein Dreier und der Sprung Richtung Platz 2 ein gutes Vorglühen gewesen. Aber dafür fehlten Lok in Berlin drei Dinge: Glück, Durchschlagskraft und Standfestigkeit.

Zum ersten: Nach guten 20 Minuten des 1. FC Lok zu Beginn entschied Schiedsrichter Michael Wilske zur blau-gelben Verwunderung auf Strafstoß für die Hausherren. Peter Misch soll Rufat Dadashov am Bein getroffen haben. Ein Kontakt war nicht zu erkennen. Dadashov war es egal, der Aserbaidschaner traf vom Punkt – wie schon vor einem Jahr im Trikot des ZFC Meuselwitz.

Zum zweiten: Lok schaffte es über 90 Minuten nicht, klare Möglichkeiten herauszuspielen. Gottschick, Schinke und Lorincak hatten per Kopfball beziehungsweise Fernschuss noch die besten Torannäherungen zu verzeichnen. Den Lok-Ehrentreffer zehn Minuten vor dem Ende erzielte Hanne nach einem Eckball per Kopf. Der große Schlaks hatte aber auch eine Aktie an einem Gegentor.

Zum dritten: Vor dem 0:2 des BFC, der in der ersten Halbzeit seinerseits keine Torchance selbst kreierte, rutschte Malone weg und Dadashov vollendete die 2:1-Überzahl vor dem Lok-Strafraum. Hanne, für den mit muskulären Problemen kurzfristig fehlenden Robert Zickert ins Team gekommen, begab sich seinerseits vor dem 0:3 in die Waagerechte und verschätzte sich zudem beim Abspiel. Matthias Steinborn – traf vor einem Jahr ebenfalls schon gegen Lok, damals als Babelsberger – schob frei vor Kirsten ein.

Kein Wunder, dass Heiko Scholz nicht umhin kam, von einer „bitteren Niederlage“ zu reden, auch wenn er – wie fast immer – „keinen Vorwurf an die Mannschaft“ geben, ja eigentlich machen, wollte. Warum auch? Lok hatte im Jahn-Sportpark mehr vom Spiel, aber die Probleme eins, zwei und drei waren mindestens eins zuviel. In Berlin war alles nur ein Spiel, am Mittwoch, beim Heimspiel gegen Chemie, ist es für zahlreiche Leipziger Herzen deutlich mehr.

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