Starke Vorstellung des HC Leipzig im Halbfinale des DHB-Pokals. Die Mannschaft von Trainer Thomas Ørneborg besiegte am ersten Final4-Spieltag in Göppingen den Buxtehuder SV mit 28:25 und zog damit ins Pokalfinale ein. Dort trifft der HCL am heutigen Sonntag auf den amtierenden Deutschen Meister Thüringer HC. Dieser hatte Gastgeber Göppingen klar mit 28:22 distanzieren können. Anpfiff zum großen Showdown ist um 15:00 Uhr.

Auch im letzten Jahr waren sich der HC Leipzig und der Buxtehuder SV in der Final4-Endrunde begegnet. Damals allerdings im Duell um die goldene Ananas, nachdem beide Teams ihre Halbfinals verloren hatten. Diesmal jedoch würde es eine der beiden Mannschaften ins Finale schaffen.

Rund vier Minuten benötigten die Handballerinnen des HCL, um sich auf dem Göppinger Geläuf zu aklimatisieren. Buxtehude hatte da gerade den 2:2-Ausgleich (4.) erzielt. Dass dem letztjährigen Vizemeister der nächste Treffer erst in neun Minuten gelingen sollte, war da noch nicht abzusehen. Doch Leipzig wurde jetzt immer stärker, konterte was das Zeug hielt und versenkte seine Chancen souverän. Hinten fing Katja Schülke schon den zweiten Siebenmeter weg. Zudem dezimierten sich die Buxtehuder durch zwei Zeitstrafen selbst. Die Quittung: Sieben Leipziger Tore am Stück brachten eine ansehnliche 2:9-Führung (13.) auf die Anzeigetafel.

Buxtehude hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Time-Out in Anspruch genommen, drängte nun zurück ins Spiel. Gegen die stabile HCL-Abwehr gestaltete sich der zählbare Erfolg jedoch mäßig. Selbst gegen Ende der ersten Hälfte konnte Leipzig mehrmals seine 7-Tore-Differenz bestätigen – zuletzt beim 15:8 (26.). Mit einem leicht eingekürzten 16:11 ging es zur Halbzeitpause in die Kabinen.

Eventuell beim Pausentee aufkeimende Buxtehuder Hoffnungen auf Besserung, erhielten nach Wiederbeginn direkt einen Dämpfer. Karolina Kudlacz eröffnete die zweite Hälfte gleich mit einem Doppelschlag. Da waren es wieder sieben (18:11/ 32.). Leipzig hatte seinen Gegner im Griff – zumindest bis zur 50. Minute. Denn das war die Zeit, als Anne Hubinger per 27:19 den größten Vorsprung des gesamten Spiels generierte und eine anschließende völlige Demontage des Buxtehuder SV befürchten ließ. Dass diese ausblieb, wäre dem HCL fast zum Verhängnis geworden.

Mögen es die nachlassenden Kräfte gewesen sein oder vorlaute Gedanken, die es bereits Richtung Finale zog – in der Offensive lief nichts mehr zusammen. Tore? Fehlanzeige! Außgerechnet die ehemalige Leipzigerin Katja Langkeit wusste diese Schwächephase besonders gut auszunutzen. Über schnelle Konter traf sie von den sechs hintereiander folgenden Buxte-Treffern gleich vier. Bis auf 25:27 hatten sich die Niedersachsen in der letzten Spielminute herangekämpft. Leipzig – nun schon zehn Minuten ohne Torerfolg – sehnte den Abpfiff herbei. Karolina Kudlacz war es, die das aufkommende Zittern beendete. Mit ihrem Tor zum 28:25 setzte sie den Schlusspunkt und löste für Leipzig endgültig das Ticket ins Finale.
Buxtehuder SV: Lenz, Krause – Deen (1), Klein (2), Wode, Lütz (2), Fischer, Bülau (3), Kaiser, Lamein (4/2), Stapelfeldt (5), Lamp (1), Langkeit (5), Oldenburg (1), Hayn (1). Trainer: Dirk Leun.
HC Leipzig: Schülke, Plöger – Visser (3), Augsburg (1), Müller (6), Reiche, Kramer, Bont (2), Schulze (3), Kudlacz (6), Lang (2), Hubinger (4), Urbicht (1). Trainer: Thomas Ørneborg.

Schiedsrichter: Fabian Baumgart/ Sascha Wild. Siebenmeter: Buxtehude 2/7 (Fischer 0/3, Lamein 2/4), HCL 0/0. Zwei-Minuten-Strafen: Buxtehude 2x (Deen, Bülau), HCL 3x (Kudlacz, 2x Visser). Zuschauer: 3.000 in der Arena, Göppingen.

Die Ergebnisse der Halbfinals:
Thüringer HC – Frisch Auf Göppingen 28:22
Buxtehuder SV – HC Leipzig 25:28

Spiele am Sonntag:
Spiel um Platz 3: Frisch Auf Göppingen – Buxtehuder SV (13:00 Uhr)
Finale: Thüringer HC – HC Leipzig (15:00 Uhr)

Das Finale im MDR-Livestream:
www.mdr.de/mediathek/livestreams/fernsehen/livestream-mdr-plus102.html

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