Erstmals nutzt das LAZ Leipzig für seine Hürden- und Flachsprinter die Möglichkeit des Höhentrainings in einer speziellen Höhenkammer. "Für uns Sprinter wäre bei zwei Ausdauereinheiten pro Woche eine Teilnahme an einem Höhentrainingslager nicht so sinnvoll", weiß 100m-Mann Martin Keller. Er und seine Kollegen wissen deshalb die "dünne Luft" an der Angerbrücke zu schätzen.

In der simulierten Bergluft von – in diesem Fall – 2.400 Meter über dem Meeresspiegel absolvierten die LAZ-Athleten deshalb am Donnerstag auf dem Laufband kurze 40-Sekunden-Läufe. Diese simulieren eine Distanz von etwa 200 Metern, dazwischen wird gelockert und gedehnt. So soll die Zielstellung einer kompensatorischen Einheit erreicht werden, vereinfacht gesagt, die Vermeidung eines Leistungsabfalls nach hoher Belastung. Trainer Jan May erläutert den Umfang: “Wir trainieren vier Wochen lang zweimal die Woche für anderthalb bis zwei Stunden in der Höhenkammer. Allerdings gehen wir nicht an die Maximalbelastung, was die Höhe angeht. Das ist laut Untersuchungen für die Schnellkraftentwicklung nicht so günstig.” Mit von der Partie sind diesmal Jens Werrmann und Alexander John (beide 110m Hürden), aber auch die schnellen LAZ-Frauen Cindy Roleder und Anne-Kathrin Elbe nutzen nun die Höhenkammer.
In letzter Konsequenz wollen die Athleten früh für die verkürzte Freiluftsaison fit werden, in der es um nichts geringeres als die Olympia-Qualifikation geht. Die letzte Möglichkeit das Ticket nach London zu lösen, bieten die Deutschen Meisterschaften Mitte Juni in Wattenscheid. “Wir werden schon ab nächster Woche ein 6-wöchiges Trainingslager in der Nähe von Orlando absolvieren und währenddessen ein paar Trainingswettkämpfe bestreiten. Gleich nach der Rückkehr stehen die ersten richtigen Wettkämpfe an”, gibt Alexander John einen Ausblick auf die Saisonplanung. Ausgerichtet sei diese an der starken amerikanischen Konkurrenz, die eben auch schon früh unter Wettkampfbedingungen trainiere. Je nach Anpassung an die andere Zeitzone und der Verträglichkeit der Trainingsumfänge gehe es eine oder zwei Wochen nach der Rückreise los. “Im Augenblick sind wir, denke ich, gut im Plan. Fitness und Schnelligkeit stimmen, an der Hürdentechnik werden wir dann noch feilen.” Dafür freilich würde selbst in der – laut Betreiber – größten deutschen Höhenkammer an der Angerbrücke der Platz nicht ausreichen…

Mehr Informationen:
www.laz-leipzig.de
Sport- und Gesundheitszentrum Angerbrücke

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