Mit Martin Keller, Roy Schmidt und Erik Balnuweit (alle LAZ) standen auch drei Leipziger im 49-köpfigen Aufgebot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Team-Europameisterschaft im englischen Gateshead. Mit insgesamt 347,5 Punkten landete Deutschland hinter den Russen (354,5) in der Endabrechnung knapp auf dem zweiten Platz. Die Leipziger Athleten hatten 25 Punkte zu diesem hervorragenden Abschneiden beigetragen.

Am meisten Arbeit hatte Martin Keller zu verrichten. Am Samstag war der LAZ-Sprinter zunächst als Einzelkämpfer auf der 100m-Strecke dran, bevor er später auch noch als Schlussläufer der 4x100m-Staffel ins Rennen geschickt wurde. Beide Male schlug er sich wacker, zog beim Einzelrennen jedoch in der Windlotterie eine glatte Niete. Ein Gegenwind von heftigen 4,1 Meter pro Sekunde bildete ein unsichtbares Brett, das am Ende mit einer Zeit von 10,46 Sekunden nur den Gesamtplatz 5 zuließ. Mit seiner Leistung konnte der Leipziger dennoch zufrieden sein. “Das war eines meiner besten Rennen und ich habe dafür viel Lob geerntet”, so Keller, der als Ersatzmann für den verletzten Lukas Jakubczyk eingesprungen war. “Aber leider wurde ich – trotz Platz 3 im schnellen Lauf – durch das große Pech mit dem Wind nur Fünfter. Das ist sehr ärgerlich.”

Im Staffelrennen passte es dann besser. Der Leipziger Roy Schmidt – erstmals in der Deutschland-Staffel eingesetzt – eröffnete die Show und machte seine Sache gut. Über Sven Knipphals und Julian Reus wanderte der Staffelstab nach reibungslosen Wechseln zu Martin Keller, der als Schlussläufer direkt neben den souveränen Briten nach 38,69 Sekunden als Zweiter über die Ziellinie flog. “Oberstes Gebot war es, ins Ziel zu kommen und Punkte abzusichern”, verriet Keller, “dass dann eine solche Zeit und der zweite Platz rauskam, ist sehr zufriedenstellend, zumal wir ohne Jakubczyk am Start waren.”

Am Sonntag schließlich hatte LAZ-Hürdensprinter Erik Balnuweit seinen Auftritt. Ein deutlicher Rückenwind wehte den Leipziger offenbar näher an die Hindernisse als gewünscht. Balnuweit senste einige Hürden um und hatte letztlich mit 13,58 Sekunden die 7.-beste Zeit vorzuweisen. “Das war nicht ganz das, was ich mir vorgenommen habe. Ich wollte mehr Punkte fürs Team holen.”, gestand der LAZ-Athlet gegenüber dem Fachportal leichtathletik.de. Doch die durch die Flut bedingten Meeting-Absagen in Deutschland, haben auch bei ihm Spuren in Form eines fehlenden Feinschliffs hinterlassen.

Das DLV-Team konnte dennoch zufrieden die Heimreise von der Insel antreten. Immerhin hatten die Deutschen nach jeweils 20 Wettkämpfen der Männer und Frauen insgesamt den 2. Platz von den 12 besten Mannschaften Europas belegt. Darauf lässt sich im nächsten Jahr aufbauen, denn 2014 wird Braunschweig Gastgeber der Team-Europameisterschaft sein.
100 Meter:
Martin Keller, 10,46s (5. Platz = 8 Punkte)

4x100m Staffel:
Deutschland (Schmidt/ Knipphals/ Reus/ Keller), 38,69s (2. Platz = 11 Punkte)

110m Hürden:
Erik Balnuweit, 13,58s (7. Platz = 6 Punkte)

Alle Ergebnisse der Team-EM:
www.leichtathletik.de/results/5843_2306_team_em_gateshead.pdf

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