Cindy Roleder ist in der Hürden-Form ihres Lebens. Dabei ist für die Mehrkämpferin der Sprint über die Hindernisse längst nur noch eine von sieben sportlichen Herausforderungen. Bei der Leichtathletik-EM in Zürich präsentierte die Leipzigerin eine konstante Performance, an deren Höhepunkt sie im Finale über 100m-Hürden einen furiosen Bronze-Lauf hinlegte. Bei den Hürden-Männern schrammte Erik Balnuweit am Endlauf knapp vorbei.

Gerade zweieinhalb Wochen ist es her, dass sich Cindy Roleder bei der Deutschen Meisterschaft mit einer neuen Bestzeit von 12,80 Sekunden selbst verblüffte. Dass dies kein Glückstreffer war, bewies die LAZ-Athletin am Dienstag und Mittwoch in Zürich. Stück für Stück steigerte sie sich in den EM-Wettkampf hinein, blieb dabei dreimal deutlich unter der 13-Sekunden-Marke.

Waren die 12,91 Sekunden des Vorlaufs noch die sechstbeste Zeit des Starterfeldes gewesen, war sie im Halbfinale mit nun 12,84 Sekunden schon Viertschnellste. Bereits hier hatte sie die Deutsche Meisterin Nadine Hildebrand (Sindelfingen) im direkten Vergleich geschlagen. Und auch im Finale erwies sich Roleder als schnellste Deutsche, steigerte sich auf 12,82 Sekunden, holte Bronze und war erneut verblüfft.

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Nur die Britin Tiffany Porter (12,76 Sekunden) und die Französin Cindy Billaud (12,79 Sekunden) waren im Endlauf knapp besser. Nadine Hildebrand kam auf Rang 6 ein (13,01 Sekunden). Die Chemnitzerin Franziska Hofmann hatte bereits im Halbfinale (13,14 Sekunden) die Segel streichen müssen.

Der Traum vom Finale blieb auch Erik Balnuweit verwehrt. Der zweite Leipziger EM-Starter kam über das 110m-Hürden-Halbfinale nicht hinaus. Mit einer Zeit von 13,49 Sekunden wurde er in seinem Rennen Vierter und verfehlte den sicheren Quali-Platz 3 nur um zwei Hundertstel.

Noch knapper scheiterte der Deutsche Meister Matthias Bühler (Offenburg). Zeitgleich mit zwei weiteren Konkurrenten (je 13,39 Sekunden) ins Ziel gekommen, zog er per Tausendstel-Entscheidung doch noch den Kürzeren. Da auch Gregor Traber (Tübingen) nichts mehr hatte reißen können (13,58 Sekunden), fand das Finale ohne deutsche Beteiligung statt. Den Titel ersprintete sich schließlich der Russe Sergej Shubenkov in flotten 13,19 Sekunden.

Alle EM-Ergebnisse:
www.leichtathletik.de/ergebnisse/wettkampf-resultate/wettkampf-resultat/detail/europameisterschaften/

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