Vor dem Bootshaus der SG LVB am Schleußiger Weg warteten schon gespannt die Vereinskameraden auf den Beginn von Tina Dietzes Rennen in London. Als dann der Startschuss fiel, wurde es still. Nach dem Zieleinlauf lag kurz Enttäuschung in der Luft, die schnell von Freude hinweg gefegt wurde.

Carolin Leonhardt, Franziska Weber, Katrin Wagner-Augustin und Tina Dietze hatten stark gekämpft und mussten sich schließlich knapp den Ungarinnen geschlagen geben. Damit schlugen die Osteuropäerinnen den deutschen Vierer nach einer Siegesserie allerdings mit nur einem knappen Vorsprung. Auf dem Bronzerang folgte einen Wimpernschlag hinter Dietze&Co das weißrussische Boot.

Die Spannung des Rennverlaufs ließ sich auch in den Gesichtern der Zuschauer auf dem LVB-Gelände ablesen, wie gebannt waren die Blicke auf die Leinwand gerichtet. Auch Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt, Ordnung und Sport verfolgte das Finale. “Es war ein knappes Rennen und ich freue mich über die vierte Silbermedaille unserer Leipziger Athleten. Vielleicht kommt morgen ja sogar Gold hinzu.” Dann paddelt Tina Dietze erneut um eine Medaille, diesmal mit Franziska Weber im Zweier-Kajak und vor dem Bootshaus werden wieder die Daumen gedrückt.

“Die Hoffnung auf die Goldmedaille war schon groß. Dennoch ist das die wertvollste Medaille für die SG LVB und die Belohnung für kontinuierliche gute Arbeit”, sagte Hans-Peter Eiche, Präsident des Sächsischen Kanu Verbandes. Auch Tina Dietze selbst war im TV-Interview unmittelbar nach dem Rennen eine leichte Enttäuschung anzumerken, die aber sicher bald der Freude über den Erfolg wich. Und vielleicht knallten auch im Deutschen Haus noch die Sektkorken, so wie zum Abschluss der Veranstaltung am Bootshaus.
Tino Häber im Speerwurf-Finale

Eigentlich lagen die deutschen Hoffnungen eher auf Weltmeister Matthias de Zordo. Der aber konnte angeschlagen in der zweiten Qualifikationsgruppe keinen Wurf auch nur in die Nähe der 80 Meter bringen und machte seine Versuche ungültig. Tino Häber bangte mit seinen in der ersten Gruppe geworfenen 80,39 um den Einzug ins Finale. 82 Meter waren für die direkte Qualifikation gefordert, seine Weite reichte schließlich für den zwölften Platz, der gerade noch die Finalteilnahme bedeutet.

Damit erreichte er etwas mehr, als die Vereinskollegen vom LAZ Leipzig. Alexander John und Erik Balnuweit waren schon in ihren Vorläufen ausgeschieden, weil beide in mehrere Hürden traten. Für Cindy Roleder reichte die gute Zeit von 13,06 Sekunden für das Halbfinale. Eine deutsche Hürdenläuferin im Finale war schon vor den Wettkämpfen nicht zu erwarten.

Zum Internetauftritt der SG LVB Kanu-Abteilung:
www.kanu-lvb.de/index1.htm

Das offizielle Ergebnis zum Nachlesen:
www.london2012.com/canoe-sprint/event/kayak-four-500m-women/index.html

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