Es ist viel über deutschsprachige Musik geredet worden in den letzten Monaten. Über die Einfältigkeit ihrer Texte, die Banalität deren Botschaften und die beinahe schon ärgerliche Harmlosigkeit der Arrangements. Gerade unter diesen Gesichtspunkten ist es ein ausgesprochener Glücksfall, dass es eine Band wie Land in Sicht gibt.

Vier Freunde, die etwas machen, das selten geworden ist in der deutschen Musiklandschaft. Sie spielen ehrliche Rockmusik. Songs, die kein Lexikon benötigen, um sie zu verstehen, aber niemals simpel gestrickt sind. Weil sie aus dem Herzen kommen. Land in Sicht stammen aus Niebüll, das ist in Nordfriesland. Heute leben sie in Hamburg. Diese norddeutsche Gelassenheit, dieses Wissen, dass man nicht allzu viele Worte braucht, um etwas auszudrücken, das hört man Land in Sicht an.

Sänger Poul Jacobsen, Bassist Nico Petersen und Drummer Frithjof Vogelsang musizieren bereits früher zusammen. Zur Bandgründung 2013 stieß mit ihrem Freund Henning Bahnsen schließlich der vierte Mann hinzu – und half, den Grundstein für den Sound zu legen, den wir von den Wahlhamburgern heute kennen. Der ist ehrlich, roh, direkt.

Land in Sicht – Eins Zwei Drei (Offizielles Video)

 

Dass Land in Sicht als Jugendliche Bands wie Kettcar feierten, kann man ganz gut erkennen, auch Madsen oder Jupiter Jones sind nicht allzu weit entfernt. Doch daraus leiten Land in Sicht Rockmusik ab, die in Sachen Songstruktur und Melodie einige Alleinstellungsmerkmale besitzt – und vor allem vom zweistimmigen Gesang von Poul und Henning lebt.

„Wir wollen, dass unsere Songs schnell greifbar sind. Man soll sie intuitiv verstehen. Aber trotzdem sollen sie Reibung besitzen. Es ist uns wichtig, dass sie interessant bleiben. So noch nie gesungen wurden“, sagt Henning. Das versteht offenbar auch das Publikum. Als die Band vor zwei Jahren im Charlottenhof im friesischen Klanxbüll spielte, standen plötzlich 250 Mann auf der Matte. Ausverkauft. Der Moment, in dem Land in Sicht wussten: Da geht was. Das hat Potenzial.

Heute können Land in Sicht schon einiges an Erfolgen vorweisen. Sie spielten auf dem Deichbrand Festival, fungierten als Support für Bands wie Tonbandgerät und erhielten einen Bundespreis bei den Berliner Festspielen. Was nun ansteht, sind die Aufnahmen am ersten richtigen Album. Im Winter werden Land in Sicht das Studio entern. Und einfach ein paar Monate lang machen.

Viel proben, viel aufnehmen. Wahrscheinlich einiges verwerfen und neu aufsetzen. Auf jeden Fall das Studio erst dann verlassen, wenn alles sitzt. Es ist viel über deutschsprachige Musik geredet worden in den letzten Monaten. Die Chancen sind groß, dass wir dank Land in Sicht bald auch wieder welche hören werden, die richtig rockt.

Samstag, 9. März 2019, 22:00 Uhr

Eintritt ist frei. Das Flowerpower hat täglich ab 20:00 Uhr geöffnet.

Die Veranstaltung wird unterstützt vom SAE Institute Leipzig.

http://landinsichtmusik.de

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