Ab 1. Januar 2014 gibt es für Kunden der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) neue Wasserpreise. Demnach steigen die Preise für Trinkwasser und Schmutzwasser leicht an. Den Preis für Niederschlagswasser senkt die KWL. "Leichte Preisanpassungen nach oben", nennen es die Wasserwerke. Eigentlich nichts Dramatisches: In den vergangen Jahren gab es zwei kleine Preissenkungen. Doch jetzt sorgen gestiegene Energiekosten auch beim Wasser für eine Teuerung.

“Turnusmäßig überprüft das Unternehmen aller zwei Jahre seine Wasserpreise. Durch erfolgreiche Effizienzprojekte konnte die KWL steigenden Kostenentwicklungen, zum Beispiel in den Bereichen Energie, hier aufgrund der steigenden staatlichen Belastung, und Bauwirtschaft sogar entgegenwirken”, sagt der Kaufmännische Geschäftsführer der KWL, Michael M. Theis.

Seit einigen Jahren fahren die Wasserwerke ein dreiteiliges Preismodell aus Basispreis, Bereitstellungspreis und Mengenpreis. Das wird auch in der kommenden Preisperiode so fortgeführt. Die Basispreise bleiben stabil. Aber die Mengen- und Bereitstellungspreise für Trink- und Schmutzwasser werden leicht erhöht.

Für den Großteil der KWL-Kunden bewirken die Preisänderungen im Trink- und Schmutzwasserbereich zum 1. Januar 2014 zwar leichte Preisanpassungen nach oben, betont das Unternehmen. Die Kosten bleiben jedoch in den meisten Fällen unter denen von 2010/2011.

In einem Leipziger Musterhaushalt, für den die Wasserwerke das doch eher untypische Einfamilienhaus mit zwei bewohnenden Personen und einem Wasserverbrauch von 86,8 Liter/Person/Tag annimmt – steht demnach für den Komplettservice aus Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung eine Preissteigerung von 4 Prozent oder 9 Euro auf 225 Euro pro Person und Jahr an. Das entspricht etwa einer Steigerung von 75 Cent im Monat.

2011 hätte so ein Haushalt noch 250 Euro fürs Wasser berappt, 2012 dann 216 Euro.

Im Detail heißt das natürlich für jeden Haushalt etwas anderes. Auch beim Bereitstellungspreis, mit dem die Wasserwerke ja ihre ganze technische Infrastruktur finanzieren, gibt es Staffelungen – je nach Zählergröße und Zahl der angeschlossenen Haushalte. Der Bereitstellungspreis für das oben genannte Einfamilienhaus beträgt in diesem Jahr zum Beispiel 5,50 Euro pro Monat für das Trinkwasser. 2014 erhöht er sich auf 6,08 Euro. Für das Schmutzwasser beträgt er aktuell 1,75 Euro und erhöht sich 2014 auf 2 Euro.
Insgesamt erhöht sich der Bereitstellungspreis fürs Trinkwasser über alle Haushalte um 3,4 Prozent, für Schmutzwasser um 8,3 Prozent.

Das ist nur die Bereitstellung, mit der den Leipzigern die Ver- und Entsorgung gewährleistet wird. Den zahlen alle, egal, wie viel sie an Wasser verbrauchen. Der durchschnittliche Wasserverbrauch sind die oben schon genannten 86,8 Liter je Person und Tag.

Die KWL kalkuliert die Preise so, dass die für die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung notwendigen Kosten gedeckt sind (Kostendeckungsgrundsatz), betont das Unternehmen. Beeinflusst werden die Preise zum 1. Januar 2014 aber vor allem durch gestiegene Energiekosten sowie Preissteigerungen im Baugewerbe.

“Die staatlich vorangetriebenen Entwicklungen auf dem Energiesektor gehen nicht spurlos an der KWL vorbei. Es ist uns in den vergangenen Jahren bereits sehr gut gelungen, die Effizienz zu steigern: Die KWL erzeugt im Klärwerk Rosental selbst thermische und elektrische Energie und ist zum Teil energieautark. Einen beachtlichen Teil der durch die staatlichen Regulierungen entstandenen Kosten konnten wir deshalb abfangen”, betont der Technische Geschäftsführer, Dr. Ulrich Meyer. Zudem fließen inflationär bedingt gestiegene Kosten bei Verbrauchsgütern und Personal in die Preiskalkulation mit ein.

Bleibt noch der variable Wasserpreis, den jeder durch seinen eigenen Verbrauch beeinflusst, der aber nur etwa 20 Prozent des Wasserpreises ausmacht. Je Kubikmeter Trinkwasser zahlen die Leipziger aktuell 1,79 Euro. Das erhöht sich 2014 um 6 Cent auf 1,85 Euro. Beim Schmutzwasser erhöht sich der Kubikmeterpreis von 1,20 Euro auf 1,30 Euro.

Billiger wird die Einleitung von Regenwasser. Hier sinkt der Preis von 89 auf 84 Cent je Quadratmeter Niederschlagsfläche. Eine kleine Ersparnis für Hausbesitzer.

Die werden in der nächsten Zeit auch eine Umetikettierung ihrer Wasserzähler erleben. Aber damit wird dann nur eine EU-Richtlinie umgesetzt, betonen die Wasserwerke.

Ab dem 31. Oktober 2016 müssen alle neuen Zähler einer einheitlichen europäischen Richtlinie, der Measuring Instruments Directive (MID), entsprechen. Beim turnusmäßigen Neueinbau von Wasserzählern verwendet die KWL bereits ab 2015 die neuen Zähler. In diesem Zusammenhang ändert sich die Zählerbezeichnung – aus Qn (Nenndurchfluss) wird Q3 (Dauerdurchfluss). Zählergrößen und Mengenstaffeln ändern sich nicht. Die neue Kennzeichnung der Wasserzähler hat keinen Einfluss auf den Wasserpreis.

Die Infomobil-Tour der KWL

Und weil das Ganze trotzdem sehr kompliziert klingt, gehen die Wasserwerke Leipzig mit ihrem Infomobil auf Tour. Vom 30. September bis 18. Oktober sind die Kundenberater der KWL mit dem KWL-Infomobil im Geschäftsgebiet unterwegs, um Fragen der Kunden vor Ort zu beantworten.

Die Termine im Versorgungsgebiet:

30. September von 10 bis 14 Uhr in der Reichsstraße
7. Oktober von 9 bis 13 Uhr auf dem Lindenauer Markt
9. Oktober von 9 bis 13 Uhr in Taucha auf dem Marktplatz
12. Oktober von 10 bis 14 Uhr am Energie- und Umweltzentrum in der Katharinenstraße
15. Oktober von 9 bis 13 Uhr in Markkleeberg auf dem Marktplatz
16. Oktober von 10 bis 14 Uhr im Pösna-Park in Großpösna
18. Oktober von 9 von 13 Uhr in Markranstädt auf dem Marktplatz

Weitere Informationen rund um die Wasserpreise der KWL, einen Testrechner und den Film zum Preismodell findet man unter:
www.wasser-leipzig.de/preise

Direkt zu den Testrechnern (mit den Preisen von 2012 und 2014) kommt man hier:
www.wasser-leipzig.de/index.php?session=afa657b3eb0406113a7111bfff0bb29e&page=93

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