Der "jemenitische Frühling" 2011 rief ein enormes künstlerisches und intellektuelles Schaffen hervor. Revolutionäre Filmproduktionen trugen Bilder der jemenitischen Proteste in die Welt. Das Internationale Jemenitische Film-und Kunstfestival ist der Eckpfeiler des Kunstprogramms des Yemen Peace Projects, einer amerikanischen NGO, die sich für ein besseres Verständnis vom Jemen und der jemenitischen Gesellschaft in den USA einsetzt. Das Festival tourte 2014 durch Aden und Sanaa (Jemen), Los Angeles, New York, Washington, Berkeley und London. Nun ist es zu Gast in Deutschland!

Ziel des Festivals ist die Förderung jemenitischer Künstler und Filmemacher, die nur selten Möglichkeiten finden, ihre Arbeit im In-und Ausland zu präsentieren. Zusätzlichversucht das Festival, zu einem besseren Verständnis für Gesellschaft und Politik des Jemen in Deutschland beizutragen und das Land einem globalen Publikum nahezubringen.

Seit März 2015 herrscht im Jemen Krieg. Aus diesem Anlass wird dem Publikum die Möglichkeit gegeben, im Anschluss der letzten Filmvorführung am 5. Juni 2015 die aktuelle Situation mit Jemeniten und Fachleuten bei einem Podiumsgespräch zu diskutieren.

Filmprogramm

Donnerstag, 4. Juni 2015  |  19:30 -21 Uhr
Frauen im JemenPhoto, Sawsan al-Areeqe, Jemen 2012, 4 MinutenAdults Only, Mohammed al-Asbahi, Jemen 2013, 3 MinutenThe Scream, Khadija al-Salami, Jemen 2012, 84 Minuten

Donnerstag, 4. Juni 2015  |  21:30 -23 Uhr
Aus der PeripherieSocotra: H’erwaImshin, Felisa Jimenez, Jemen & Kolumbien 2013, 36 MinutenDays in the Heart of the Revolution, Ammar Basha, Jemen 2012, 30 MinutenSheffield Steel, Yemeni Dreams, Emma Vickers & Cathy Soreny, GB2013, 34 Minuten

Freitag, 5. Juni 2015  |  19:30 -21:30 Uhr, mit Podiumsdiskussion
Revolution und KriseInitiatives Echoes, Aimen Kasem & Hamza Alshargabi, Jemen 2011, 7 MinutenThe President’s Man and His Revolutionary Son, Nawal al-Maghafi, Jemen 2011, 37 MinutenKarama Has No Walls, Sara Ishaq, Jemen 2011, 26 MinutenDays in the Heart of the Revolution, Ammar Basha, Jemen 2012, 30 MinutenThe Big House, Musa Syeed, Jemen 2013, 5 Minuten

Podiumsgäste

Sara Ishaq ist eine jemenitisch-schottische Filmemacherin. Während der jemenitischen Proteste 2011 begann sie für BBC Radiound BBC World Service zu arbeiten. 2012 stellte sie den Dokumentarfilm “Karama Has No Walls” fertig, der 2014 für die Oscarverleihung nominiert wurde. Sara Ishaq studierte an der University of Edinburgh und erhielt dort einen Master of Fine Arts in Regie.Sie versucht die lokale jemenitische Filmproduktion zu entwickeln und hat ihr eigenes Filmproduktionshaus “Setara Films” gegründet. Sara hat die Antikriegskampagne “kefayawar” initiiert, die sich gegen interne und externe Aggression im Jemen richtet. Sie setzt sich derzeit in Ägypten für die wegen des Krieges ungewollt gestrandeten Jemeniten ein und versucht mittels Spenden Medikamente und Unterkünfte zu organisieren.

Amal Nasser ist Ökonomin und wird in diesem Jahr ihren Master in Industrial Economics ander Technischen Universität Berlin abschließen. Sie ist Bloggerin und schreibt über Politik und Gesellschaft im Jemen. Sie hat bereits bei einigen arabischen Online-Nachrichtenkanälen mitgewirkt. Sie ist Mitbegründerin des Berliner ArabHub. Dort tauschen sich Berliner über aktuelle politische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen in den arabischen Staaten aus, u.a. werden kulturelle Musik-, Film-und Kunstveranstaltungen organisiert.

Mareike Transfeld arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und war dort bis Februar 2015 in dem Projekt “Elitenwandel und neue soziale Mobilisierung in der arabischen Welt” tätig. Davor war sie Leiterin der Wissenschaftsabteilung am Yemen Polling Center in Sanaa. Sie hat einen Magisterabschluss an der Universität Erlangen-Nürnberg in den Fächern Politikwissenschaft, Islamwissenschaft und Neuere und Neueste Geschichte.Seit ihrer Jugend lebte sie insgesamt acht Jahrelangin Sanaa.

Fotografien

Während des Festivals werden die Arbeiten von fünf Fotografinnen aus dem Jemen und Europa ausgestellt. Die Werke stammen von Yusra Ahmad Al-Arashi, Ruba Aleryani, Ghada Al-Wazeer, Alex Kay Potter und Jenna Zabarah.

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