Das Zentrum für Integrationsstudien (ZfI), eine Einrichtung der Geistes- und Sozialwissenschaften an der TU Dresden, wird drei Jahre alt. Im September 2016 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen und Disziplinen ihre Arbeit aufgenommen, um die Anforderungen an Sprache, Kultur und soziale Praxis für eine erfolgreiche Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu erforschen.

Zum einen sollen die Bedingungen von Integration verstanden werden, zum anderen die Erkenntnisse in die politische und gesellschaftliche Praxis befördert werden. Beispielhaft für den Einfluss des ZfI auf die sächsische und bundesweite Debatte sind Forschungs- und Entwicklungsprojekte wie »Kunst und Kultur in der polarisierten Stadt«, »Arbeitsmarktintegration und sozialer Zusammenhalt« oder »Politische Bildung als Einbürgerungsangebot.«

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange sagte anlässlich des dreijährigen Bestehens des ZfI:

»Als Bürgerinnen und Bürger stehen wir auch in Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen in der Verantwortung, offen für komplexe Zusammenhänge und grundsätzliche gesellschaftliche Fragen zu sein und uns darüber mit anderen auseinanderzusetzen. Das ist anstrengend, weil wir immer wieder einen Konsens neu erarbeiten müssen. Unsere demokratische Gesellschaft aber lebt von der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen, Sichtweisen oder Weltbildern und der Suche nach Lösungen. Bei der Diskussion um Integration und Teilhabe geht um die Sicherung dieser freiheitlich-demokratischen Ordnung. Eine inklusive Gesellschaft, die die Teilhabe aller vorsieht, ermöglicht einen starken, von einer großen Mehrheit getragenen und gestalteten demokratischen Staat. Denn Inklusion ist die ausgestreckte Hand für diejenigen, die unsere Hilfe benötigen und gleichzeitig die Erwartung, dass diese sich auf die helfende Gesellschaft zu bewegen. Inklusion heißt, dass sich Bürgerinnen und Bürger füreinander interessieren. Das sind wesentliche Grundlagen für eine freie Gesellschaft.«

Parallel zur Gründung des Zentrums für Integrationsstudien an der TU Dresden 2016 wurden verschiedenen Forschungsansätze unter dem Dach des Hannah-Ahrend Instituts für Totalitarismusforschung (HAIT) gebündelt. Es entstand IFRiS – das Netzwerk für Integrations-, Fremdenfeindlichkeits- und Rechtsextremismusforschung in Sachsen.

Wesentliches Ziel des Netzwerks ist es, die Aktivitäten sächsischer Forscherinnen und Forscher zu den Themenfeldern Integration, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Migration, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu bündeln und eine dauerhafte Struktur interdisziplinärer Zusammenarbeit zu schaffen.

Der in dieser Form bisher einmalige Verbund der Universitäten Dresden, Chemnitz und Leipzig sowie des HAIT will nachhaltig zur Versachlichung der Debatte um Integration, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Migration, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus beitragen, auf aktuelle Entwicklungen reagieren sowie langfristig gemeinsame Projekte entwickeln.

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