Erstmalig seit zehn Jahren ist die Unterrichtsabsicherung nicht schlechter geworden. Im Gegenteil: Der Lehrerbedarf zur Absicherung des Unterrichts in allen Schularten ist in diesem Schuljahr mit 96,36% und damit um 0,47 Prozentpunkte etwas besser abgedeckt als im Vorjahr. Es fehlen somit weniger Lehrkräfte, um den Unterricht entsprechend der Stundentafeln abzusichern.

Allerdings gelingt es noch nicht, die Unterrichtsversorgung in allen Schularten vollständig sicherzustellen. Vor allem die Oberschulen bleiben das Sorgenkind. Das geht aus den jährlichen Kenndaten hervor, die Kultusminister Christian Piwarz heute im Schulausschuss des Sächsischen Landtages vorstellte.

»Der Tanker beginnt sich langsam zu drehen. Unsere ergriffenen Maßnahmen für eine bessere Unterrichtsversorgung zeigen erste Erfolge. Wir brauchen allerdings noch etwas Geduld bis sich die Situation grundlegend geändert hat«, kommentierte Kultusminister Christian Piwarz die Entwicklung. Mehr eingestellte Lehrinnen und Lehrer sowie zusätzliche Assistenzkräfte haben vor allem zu einer besseren Unterrichtsabsicherung geführt.

Weniger Lehrer als im vergangenen Schuljahr fehlen

Wie aus den diesjährigen Kenndaten hervorgeht, kann im aktuellen Schuljahr 2023/2024 der sogenannte Grundbereich in den Schularten Grundschule, Gymnasium und Förderschule besser abgesichert werden als im vorangegangenen Schuljahr. Verschlechtert hat sich die Unterrichtsversorgung hingegen in den Oberschulen und Berufsbildenden Schulen.

Insgesamt ist es noch nicht gelungen, die für die vollständige Absicherung der Stundentafeln notwendigen Lehrerressourcen für alle Schularten bereitzustellen. Um den Grundbereich vollständig abdecken zu können, fehlen in diesem Schuljahr 1.086 grundständig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer.

Rechnet man die ausgereichten Schulbudgets, mit denen sich Schulen Personal selbstständig einkaufen können und die Assistenzkräfte mit Einsatzmöglichkeit im Ergänzungsbereich hinzu, schrumpft die Lücke auf 811 fehlende Lehrkräfte. Im vergangenen Schuljahr fehlten 1.220 Lehrerinnen und Lehrer, um den Bedarf vollständig abzusichern.

Deutlich verbessert hat sich die Situation im sogenannten Ergänzungsbereich. Dieser beschreibt die über die Unterrichtsabsicherung hinausgehenden Personalressourcen für zusätzliche Bildungsangebote wie Arbeitsgemeinschaften (z. B. Schulchöre, Theatergruppen). Alle Schularten sind für die zusätzlichen Bildungsangebote besser mit Personal und Schulbudget ausgestattet als es noch im letzten Schuljahr der Fall war. Vor allem die zunehmend eingesetzten Assistenzkräfte machen sich hier bezahlt.

Nähere Informationen zur Unterrichtsabsicherung in den Schularten und zu den Gründen für die etwas bessere Unterrichtsabsicherung gibt es Blog des Kultusministeriums (www.bildung.sachsen.de/blog).

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