Sängerinnen und Sänger der Fachrichtungen Alte Musik und Klassischer Gesang/Musiktheater sowie ein Barockorchester der Hochschule für Musik und Theater führen am Freitag, 29. April 2022 Händels Oratorium „La Resurrezione“ szenisch auf. Beginn ist 19.30 Uhr im Kunstkraftwerk Leipzig, Saalfelder Str. 8. 

Das für Ostern 1708 komponierte Oratorium „La Resurrezione“ („Die Auferstehung”) war von Beginn an als szenische Produktion gedacht. In den Rechnungsbüchern des Haushaltes der Ruspoli, wo das Werk erstmals in deren Palast Bonelli mit A. Corelli als Konzertmeister erklang, finden sich Belege, dass mehrere Handwerksbetriebe mit dem Bau einer Bühne und von Dekorationen beauftragt waren. Auch musikalisch wirkt das Werk eher wie eine Oper als ein geistliches Oratorium (was seinerzeit zu Verstimmungen mit dem Papst führte, der solche dramatischen „Vergnügungen” untersagt hatte).

Als der junge 21-jährige Händel 1706 in Rom (der Stadt, in der er hauptsächlich die nächsten zwei Jahre leben und arbeiten wird) eintraf, wurde er in kurzer Zeit der neue Star im römischen Musikleben. Die mächtigen und kunstliebenden Kardinäle Ottoboni, Pamphili, Colonna und Ruspoli (letzterer wird sein „fester“ Arbeitgeber werden) wetteiferten um die Werke des „Caro Sassone“, des „Geschätzten Sachsen”, wie Händel liebevoll und bewundernd von den Römern genannt wurde.

Ihm standen in den Privatkapellen der Kardinäle und des Papstes die besten Musiker und Sänger der damaligen Zeit zur Verfügung. Und so komponierte er wie im Rausch neben zwei Oratorien und katholischer Kirchenmusik etwa 100 Kantaten, in denen er einen einzigartigen Reichtum an Klangfarben, Instrumentalsoli und virtuosen Gesangslinien vereinen konnte. Von den hunderten von Melodien dieser Schaffensexplosion wird er noch den Rest seines Lebens wie aus einem enormen Ideen-Steinbruch schöpfen.

Dramatischen Konfliktstoff bieten inhaltlich zwei miteinander verknüpfte Handlungsstränge: einerseits der Kampf zwischen dem Teufel Lucifer und einem Engel, andererseits die Verzweiflung über den Tod Jesu und die Hoffnung auf Erlösung durch dessen Auferstehung der drei anderen handelnden Personen: Maria Magdalena, die Maria des Kleophas und der Jünger Johannes.

„La Resurrezione“ fasziniert musikalisch durch wilde, kühne Harmonik, virtuose Gesangs- und Instrumentalpartien und dem von grenzenloser Fantasie geschaffenem unverwechselbaren Charakter jeder einzelnen Nummer …  Partien für obligate Orchesterinstrumente wie Trompete, Oboe, Blockflöte, Traversflöte, Viola da gambe und Theorbe machen das Stück zu einem der klanglich farbigsten und raffiniertesten Kompositionen Händels.

Freitag, 29.4.2022, 19.30 Uhr, Kunstkraftwerk Leipzig, Saalfelder Str. 8

Eintritt frei, aber begrenzte Platzkapazität

Voranmeldung:  Mo-Fr 13-15 Uhr unter Tel: 0341-2144 615

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