Im Rahmen der Ausstellungsreihe "Kunst im Atrium" präsentiert die Leipziger Messe vom 16. Januar bis zum 17. März 2014 farbenreiche Kunstwerke von Gerhard Hoffmann. Der Leipziger Maler war Meisterschüler bei Professor Bernhard Heisig und ist ein interessanter Vertreter der renommierten Neuen Leipziger Schule. Mit seiner Ausstellung "Traum und Maß II", die gestern Abend eröffnet wurde, verwandelt er das Atrium des Verwaltungsgebäudes der Leipziger Messe mit seinen 25 Gemälden in einen außerordentlichen Kunstschauplatz.

Durch ausdrucksstarke Farbkontraste und Strukturen sowie durch den immer wiederkehrenden, nuancenreichen Balanceakt zwischen Form und deren Auflösung, entstehen imposante und nachdenklich stimmende Bildkompositionen. “Gerhard Hoffmann malt Bilder, Bilder, die zuerst einmal Farblandschaften sind, auf denen sich das Farbmaterial auf und nieder wölbt, weich schmiegsam in sinnlicher Stofflichkeit aufleuchtet, oder sich über Farbkontraste in Extreme steigert. Hat man diese erste Sinnschicht erlebt, werden Figuren fassbar, Leiber, Gefäße, Blumen und symbolische Formen geben sich zu erkennen. Zugleich laufen Lineaturen, perspektivische Raumkonstruktionen durch einige seiner Bilder, als müsste ein Gerüst gegen die Last der wuchernden Farben gesetzt werden, sie gleichsam zur Ordnung zu zwingen. Dabei verkehren sich Größenverhältnisse, Nähen und Fernen werden vertauscht. Erst jetzt enthüllen sich die Malereien von Gerhard Hoffmann als komplexe Gebilde, die eine eigenwillige Sprache sprechen, den Bildraum zu einer Art mythisch existentiellen Ort werden lassen”, sagt die Kunsthistorikerin Ina Gille über Gerhard Hoffmanns Malerei.

Seine Bilder eröffnen eine bemerkenswerte Sicht auf den Menschen und dessen Zusammenwirken mit der Umwelt. Man findet Herausforderung und Wagnis, Wirkung und Konsequenz. Hoffmanns Bilder haben ihren Ursprung in den erlebten und reflektierten Spannungen zwischen Freiheit und Ordnung. Sie sind der Nährboden seiner Kunst.

Die Malereien beschreiben das Wirken von globalen Prozessen auf den Einzelnen und sein näheres Umfeld. “Die Freiheit der Gedanken des Einzelnen ist die enorme Kraft, die im kleinen Teil des Ganzen steckt”, sagt Hoffmann. Welche Rolle spielen bei der Entfaltung dieser Kraft aber Grenzen, Gesetze, Konventionen und Traditionen? Welche Rolle spielt das Maß? Hoffmann antwortet darauf: “Grenzen sind wichtig. Das Überwinden von Grenzen ebenso. Alles eine Frage des Maßes.” Diese Aussage spiegelt sich in dem Bilderzyklus, der der Ausstellung “Traum und Maß II” seinen Namen gibt, wider. Traum ist dabei die dunkle, archaische, animalische und irrationale Seite. Maß stellt wiederum das Rationale, die Sphäre des Tages, des Lichtes dar. Beide Sphären sind in Gerhard Hoffmanns Bildern zu finden, jedoch – ganz wie im Leben – selten klar voneinander abgegrenzt.

Seit 2011 bietet die Leipziger Messe eine temporäre Ausstellungsplattform für Künstler und verbindet so Kunst und Architektur auf höchstem ästhetischem Niveau. Gleichzeitig schlägt das Unternehmen mit den Wechselausstellungen eine Brücke von der Wirtschaft in die Welt der Kunst. Eine Besichtigung der diesjährigen Kunstausstellung im Atrium des Messehauses ist vom 16. Januar bis zum 17. März 2014 montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr nach Anmeldung bei Kerstin Ratzenberger (Telefon: 0341/678-8127, E-Mail: k.ratzenberger@leipziger-messe.de) möglich.

www.leipziger-messe.de

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