Eineiige Zwillinge verbindet häufig eine ganz besondere Beziehung zueinander. Dass diese nicht zwangsläufig aus inniger Zuneigung besteht, beweist Nervensäge Adam Sandler in seiner neuen Komödie "Jack & Jill". Jack (Adam Sandler) ist erfolgreicher Werbefachmann und glücklicher Familienvater, der mit Frau Erin (Katie Holmes) und Kindern in Los Angeles lebt.

Ein Ereignis hasst er wie kein Zweites: Den Thanksgiving-Besuch seiner Zwillingsschwester Jill (ebenfalls Sandler). Deren extravagante Art treibt ihn jedes Mal aufs Neue in den Wahnsinn. Als sich ausgerechnet Al Pacino (spielt sich selbst), den Jack für einen Werbespot verpflichten muss, in sie verguckt, ist das Chaos perfekt.

Wer jetzt eine unterhaltsame Komödie erwartet, wird bitter enttäuscht. In 91 Minuten weiß Regisseur Dennis Duncan, der bereits die Sandler-Komödie “Kindsköpfe” inszenierte, kaum ein halbes dutzend Schenkelklopfer zu platzieren. Das ist entscheidend zu wenig. Die meisten Gags wirken abgegriffen, so als ob man sie schon einmal irgendwo gesehen hätte. Den Clou, Adam Sandler doppelt zu besetzen, weiß er nicht im Ansatz zu verarbeiten.
Immerhin erspart er uns diskriminierende Tuntenwitze. Der Comedian sieht in Frauenkleidern zwar zum Brüllen komisch aus, die auf ihn zugeschnittenen Gags sind allerdings Geschmackssache. Statt einfallsreicher Witze arbeitet sich Duncan an gängigen den Mustern platten Humors ab.

Allein die Gastauftritte Al Pacinos, der in der Handlung die Realität zunehmend mit seinen Filmrollen verwechselt, sind kleine Lichtblicke am sonst düsteren Horizont. Wer auf Furzorgien oder widerliches Popcornrumgeschmatze steht, mag an dem Film Gefallen finden. Freunde des intelligenten Humors werden den Kinobesuch dagegen bereuen.

USA 2011, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, Katie Holmes, Al Pacino, 91 Min, FSK 0.

Filmstart ist der 26. Januar, zu sehen im CineStar, Cineplex und Regina Palast.

Die Seite zum Film:
www.jack-und-jill.de

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