Weil er mehrere Autos gekauft, sie aber nicht bezahlt hat, steht der Weißenfelser Michael K. seit heute vor dem Landgericht Leipzig. Die Anklage lautet auf gewerbsmäßigen Betrug. Die Taten, welche dem 36-Jährigen zur Last gelegt werden, beginnen im Oktober 2011: Damals war er Mitarbeiter eines Spielsalons in Grimma und für die Befüllung von Automaten mit Kleingeld zuständig.

Ab und zu griff er auch für sich selbst in die Kasse und klaubte rund 7.000 Euro zusammen. Dann begann er seine Auto-Betrügereien. Über eine Internet-Anzeige kaufte er einen weißen Mercedes im Wert von 26.500 Euro. Doch er zahlte nicht. Erzählt hatte er dem Verkäufer, dass er Vertreter sei und den Wagen sofort brauche. Er soll ihn anschließend an Unbekannte weiterverkauft haben.

Ähnlich trieb er es mit einem BMW oder dem Polo seines Schwiegervaters in spe. Der Wagen war ihm für ein paar Fahrten überlassen worden. Michael K. aber soll ihn in die Werkstatt gebracht und mit dem Ersatzwagen weitergefahren sein. Später gab er vor, den Ersatzwagen kaufen zu wollen und den Polo in Zahlung zu geben. Er verschwand dann aber, ohne weder das Geld für den Kauf als auch die Reparatur des Polos bezahlt zu haben. Der Schwiegervater musste selbst herausfinden, wo sein Auto ist und die Werkstattrechnung auch noch begleichen.

Unterdessen soll Michael K. zwei Bekannte jeweils dazu überredet haben, ihm ihre Laptops anzuvertrauen, angeblich um die fünfhundert und zwei Tausend Euro teuren Geräte warten zu lassen. Die Frauen sahen ihre Computer nicht wieder.

Seiner Lebensgefährtin soll Michael K. erzählt haben, sie solle die Koffer packen und mit ihm in seine Eigentumswohnung nach Salzburg ziehen. Ob sie das geglaubt hat, ist nicht bekannt. Zu der Zeit steht ihre Wohnung bereits zur Wiedervermietung im Internet. Und das, was die Lebensgefährtin in der Wohnung hat, nimmt Michael an sich und scheint es zu verkaufen, bis er wieder eine Auto-Betrügerei einfädelt und vorgibt, zwei Smart kaufen zu wollen, die er ebenfalls nicht bezahlt.

Das psychiatrische Gutachten spricht in Michael K.s Fall von einer pathologischen Spielsucht, für die er offenbar Geld brauchte, welches er sich mit seinen Betrügerein zu verschaffen suchte. Es spreche auch davon, dass er Menschen manipuliere. Michael K.s Anwalt hat gleich nach Eröffnung des Verfahrens eine Unterbrechung beantragt, um das Gutachten genauer studieren zu können und auch um die Polizei-Akten zu dem Fall seines Mandanten bekommen zu können. Das Urteil soll am kommenden Dienstag fallen.

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