Die Pflegefachfrau beziehungsweise der Pflegefachmann ist in allen Bereichen der Pflege für die Versorgung und Betreuung der Menschen zuständig. Das gilt für die Altenpflege, aber auch für Kranken- und Kinderkrankenpflege. Pflegefachleute dokumentieren sämtliche Daten der Patienten, assistieren den Ärzten und erledigen deren Anordnungen.

Ein Überblick über die Ausbildung

Die Ausbildung zum Pflegefachmann oder Pflegefachfrau findet an Krankenhäusern, in Pflegeeinrichtungen oder an Pflegeschulen statt. Sie schließt nach der dreijährigen Ausbildungszeit mit einer staatlichen Prüfung ab. Je nach abgeschlossenem Ausbildungsvertrag können die Auszubildenden entscheiden, ob sie nach dem dritten Jahr ihre Ausbildung als Pflegefachfrau bzw. -mann beenden.

Alternativ können die Auszubildenden auch wählen, ob sie die begonnene Ausbildung mit einer Vertiefung als Altenpfleger/in oder als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in im dritten Jahr weiterführen. Wer über die nötigen Voraussetzungen verfügt, kann auch die Pflegeausbildung als Hochschulstudium wählen.

Hier wird die Pflegefachfrau beziehungsweise der Pflegefachmann gesucht

  • in Krankenhäusern
  • in Einrichtungen der Altenpflege
  • in Arztpraxen und Gesundheitszentren
  • in Hospizen
  • in Krankenstationen
  • in Hospitälern
  • in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung
  • in Einrichtungen für Kurzzeitpflege
  • bei ambulanten Pflegediensten

Die Ausbildung ist verantwortungsvoll und vielseitig

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann ist seit Januar 2020 neu geregelt. In ihr sind jetzt die Ausbildungen von Kranken- und Altenpflege zusammengefasst. Damit können ausgebildete Pflegefachleute nicht nur in Kliniken und Krankenhäusern, sondern auch in den Einrichtungen der Altenpflege arbeiten.

Sie betreuen kranke Menschen, die der Pflege bedürfen. Sie reichen das Essen an und helfen selbstverständlich auch bei der Körperpflege. Je nachdem, welche Spezialisierung bei der Ausbildung gewählt wurde, arbeiten die Pflegefachleute mit Menschen unterschiedlichen Alters. Sie nehmen Blut ab, bereiten die Patienten auf einen operativen Eingriff vor, legen Infusionen oder versorgen die Wunden nach der Anordnung der Mediziner.

Pflegefachleute haben aber nicht nur direkten Kontakt zu den Patienten. Sie müssen ebenfalls organisatorische Aufgaben erledigen. Sie verwalten den Bestand der Arzneimittel, planen eventuelle pflegerische Maßnahmen und sorgen für die gebotene Sicherung der Qualität. Der Alltag als Pflegefachkraft ist daher vielseitig und verantwortungsvoll.

Diese Voraussetzungen werden für die Ausbildung benötigt

Für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft ist ein Abschluss der Realschule erforderlich. Die Ausbildung lässt sich auch mit einem Abschluss der Hauptschule absolvieren, dann ist aber zuvor eine abgeschlossene Ausbildung in einem Pflegeberuf notwendig. Das kann beispielsweise eine Ausbildung zur Pflegehelferin sein. Ein ärztliches Attest bescheinigt die gesundheitliche Eignung für diesen Beruf, auch wird ein polizeiliches Führungszeugnis erwartet. Gelegentlich wird vor der Ausbildung ein zusätzliches Vorpraktikum gefordert.

Weil der Körper des Menschen, seine Krankheiten und die dafür notwendigen Therapien in der Ausbildung eine wesentliche Rolle spielen, achten die Entscheider auf die entsprechend guten Abschlussnoten in Chemie und Biologie, aber auch in Deutsch, Ethik. Selbst gute Noten in Mathematik sind wesentlich, schließlich müssen die Pflegefachleute auch die Leistungen der Pflege abrechnen. Zusätzlich zu den Fächern in der Schule sind auch persönliche Eigenschaften wesentlich.

Zu diesen gehören beispielsweise Freundlichkeit, eine gute Kommunikation und Einfühlungsvermögen. Schließlich müssen Pflegefachleute mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen der Patienten umgehen. Sind diese ungeduldig oder schwierig, müssen Sie sich durchsetzen, aber trotzdem geduldig bleiben. Tritt ein Notfall ein, müssen Pflegefachkräfte ruhig und umsichtig handeln und die richtigen Entscheidungen schnell treffen.

Der Inhalt der Ausbildung

Es gibt in der Ausbildung als Pflegefachfrau, bzw. -mann sowohl praktische als auch theoretische Anteile. In der Praxis sind die Auszubildenden auf der Station in ihrer Einrichtung. Daher können sich die Inhalte der praktischen Ausbildung entsprechend unterscheiden. Trotzdem werden in den drei Ausbildungsjahren auch die allgemeinen Bereiche der Pflege gelernt. Zu diesen gehören stationäre Akut- und Langzeitpflege, aber auch ambulante Akut- oder Langzeitpflege. Auch die Bereiche der unterschiedlichen psychiatrischen Einrichtungen, die Pädiatrie, Rehabilitation und Pflegeberatung gehören zur Ausbildung.

Praktische Ausbildung am Patienten. Foto: elbaartoo via pixabay

In der theoretischen Ausbildung werden neben den medizinischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen auch unterschiedliche Techniken der Pflege gelehrt. Zu den Ausbildungsinhalten gehört auch, wie Menschen wieder mobilisiert, unterstützt und gefördert werden können. Selbstverständlich gehört auch das Handeln in Notfällen zum Lehrinhalt und ein großes Wissen über Prävention. Im Deutschunterricht erfahren die Auszubildenden, wie sie professionell mit den unterschiedlichsten Menschen kommunizieren können. Weil Qualitätsstandards in der Pflege eine große Rolle spielen, gehört auch die Qualitätssicherung zu den Inhalten der Ausbildung.

So lange dauert die Ausbildung

Normalerweise dauert eine Ausbildung als Pflegefachfrau/ -mann drei Jahre. Verfügt der Auszubildende bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung, die zur Ausbildung als Pflegefachkraft passt, kann die Dauer entsprechend kürzer ausfallen. Das gilt auch für Auszubildende, die eine Ausbildung als Helfer/in in der Gesundheits- und Krankenpflege absolviert haben. Die Theorie wird an einer Pflegeschule gelehrt. Für die Praxis arbeiten die künftigen Pflegefachfrauen/ -männer in den unterschiedlichen Einrichtungen der Gesundheits- und Altenpflege. Hier lernen sie neben der stationären Langzeit- und Kurzzeitpflege auch die ambulante Pflege.

Der Abschluss als Pflegefachfrau/ -mann

Ist das letzte Drittel der Ausbildung absolviert, kommt eine staatliche Prüfung. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Sind zwei Drittel der Ausbildung absolviert, findet eine Zwischenprüfung statt. Ist diese bestanden, kann entweder die Ausbildung als Pflegefachkraft fortgesetzt werden, oder ob es ein Abschluss als Altenpfleger/ -in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/ -in werden soll.

Die Bezahlung der Pflegefachkräfte

Wie hoch die Bezahlung als Pflegefachkraft ist, hängt vom Tarifvertrag, dem Bundesland, dem Arbeitgeber, aber auch von der Berufserfahrung und vom Geschlecht ab. Direkt nach der Ausbildung bekommen Berufsanfänger monatlich ungefähr 3.300 Euro brutto, später können es bis zu 4.150 Euro werden.

Einen großen Einfluss auf die Höhe des Gehaltes hat der Arbeitgeber. Während öffentliche Einrichtungen nach den Tarifen des Öffentlichen Dienstes bezahlen, nutzen kirchliche Arbeitgeber dafür ihre eigenen Lohn- und Gehaltstarife. Viele private Einrichtungen zahlen dagegen keinen Tariflohn.

Der Arbeitsalltag

Wie sich die Arbeit der Pflegefachkräfte im Alltag gestaltet, hängt von der konkreten Arbeitssituation ab. Während Pflegefachkräfte in der Krankenpflege in Klinik oder Krankenhaus Patienten betreuen und pflegen, begleiten sie in den Einrichtungen der Altenpflege die dort untergebrachten Senioren. In der Heilerziehungspflege arbeiten Pflegefachkräfte mit Menschen mit Behinderungen.

Möglichkeiten zur Weiterbildung

Pflegefachleute können sich nach Abschluss der Ausbildung spezialisieren und in diesem Bereich ihre Kenntnisse vertiefen. Sie können aber auch eine höhere Position anstreben und dafür ihre administrativen und verwaltungstechnischen Kenntnisse erweitern. Je höher die Qualifikation ist, desto höher ist auch oft die Bezahlung der Mitarbeiter. Mögliche Spezialisierungen sind in Psychiatrie, Geriatrie, Intensiv- oder Palliativpflege.

Eine Leitungsposition ist mit mehr Verwaltung verbunden, daher ist eine Qualifikation als Fachwirt/ -in oder Betriebswirt im Gesundheitswesen, aber auch Management im Gesundheitswesen oder Stationsleitung eine mögliche Weiterbildung. Ebenso kann im Pflegebereich ein Studium an einer Hoch- oder Fachschule absolviert werden. Es gibt neben der Medizin auch Studiengänge zu Pflegemanagement und Pflegewissenschaft, aber auch Medizinische Assistenz. Viele dieser Studiengänge können nicht nur in Vollzeit, sondern auch dual oder berufsbegleitend absolviert werden.

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