Beim Energiesparen haben manchmal Kleinigkeiten die größte Wirkung. Dabei kommt es nicht auf einzelne Spartipps an, sondern auf deren Summe. Viele ältere Haushaltsgeräte gelten regelrecht als Stromfresser und sollten gegen neue Modelle ausgetauscht werden. Die Investition amortisiert sich nach kurzer Zeit. Zudem gibt es weitere einfache Tipps, die sich schnell und ohne Aufwand im Alltag integrieren lassen.

Was hat den größten Stromverbrauch?

Der Haushalt lässt sich in verschiedene Teilbereiche gliedern, um den Stromverbrauch genauer zu untersuchen. Besonders viel Energie wird für Unterhaltung und Kommunikation aufgewendet. Dazu gehören Computer, Fernseher, Telefon und Konsolen.

Diese Geräte müssen nicht zwingend ausgetauscht, aber effizienter genutzt werden. Das betrifft die Stand-by-Funktion, die bei Nichtgebrauch der Geräte trotzdem Strom zieht. Schaltbare Steckerleisten schaffen Abhilfe. Ferner sollten unnötige Beleuchtungselemente abgeschaltet und die Helligkeit am Bildschirm reduziert werden.

Daneben gibt es die sogenannten weißen Haushaltsgeräte. Ob Kühlschrank oder Gefrierschrank – die Großgeräte laufen ununterbrochen und sollten eine gute Energieeffizienzklasse aufweisen. Bereits nach 10 bis 15 Jahren lohnt sich die Neuanschaffung, weil sich der Kaufpreis über die gesparten Stromkosten schnell amortisiert.

Zudem sollten die Türen von Kühl- und Gefrierschrank nicht lange geöffnet werden, um das Einströmen warmer Luft ins Innere zu vermeiden. Die Geräte gehören an einen möglichst kühlen Ort, also möglichst nicht direkt neben dem Herd platzieren.

In der Küche geht es weiter mit dem Elektroherd, dem Geschirrspüler und vielen Kleingeräten. Kochen verbraucht dabei am meisten Strom. Hier helfen nur moderne Geräte und ein paar Tricks. Der Topf sollte immer zur Plattengröße auf dem Herd passen und das Kochen mit Deckel ist energiesparender. Wer einen modernen Wasserkocher besitzt, sollte das Wasser vorab aufwärmen und dann erst zum Kochen verwenden.

Die Spülmaschine bietet überwiegend ein Eco-Programm. Es dauert zwar deutlich länger, nutzt aber geringere Wassertemperaturen und weicht das Geschirr besser ein. Ein Vorspülen ist dann nicht notwendig. Starke Verbraucher im Haushalt lassen sich mit Strommessgeräten schneller aufdecken.

Tipp: Wer sich für den Neukauf von Geräten entscheidet, sollte genau auf die Energieeffizienzklasse sowie den vom Hersteller angegebene Stromverbrauch in kWh pro Jahr achten.

Beleuchtung und Kleingeräte

Einen ebenso großen Anteil an den jährlichen Stromkosten macht die Beleuchtung des Haushalts aus. Effizientes Sparen funktioniert am besten über das passend gewählte Leuchtmittel. Während die klassische Glühlampe etwa 60 Watt verbraucht, liegt die Energiesparlampe bei 35 Watt und die LED-Lampe sogar nur bei 7 Watt. Die Ausbeute an Helligkeit bleibt gleich. Statt im Dunkeln zu sitzen, brauchen nur die herkömmlichen Glühlampen ausgetauscht werden. Zudem ist natürlich das Licht beim Verlassen des Raums immer zu löschen.

Auch Kleingeräte ziehen mehr Strom als gedacht und sollten effizienter eingesetzt werden. Beim Drucker, Scanner und Kopierer bietet sich ein All-in-One-Gerät an. So brauchen nicht mehrere verschiedene Geräte betrieben werden. In der Küche betrifft es den elektrischen Dosenöffner oder den Handstaubsauger.

Mit etwas Geschick und Muskelkraft sind Dosen auch ohne technisches Beiwerk schnell geöffnet und Krümel lassen sich mit einem feuchten Tuch wegwischen. Für die restliche Reinigung der Böden sollte ein möglichst effizienter Staubsauger gewählt werden. Welche Unterschiede es hierbei überhaupt gibt und welche Vorteile mit der Bauweise einhergehen, erklärt ein Artikel, den Sie auf staubsauger.net nachlesen können. Die Saugkraft sollte natürlich in Relation zum Stromverbrauch gesehen werden.

Modernes Thermostat. Foto: Gerd Altmann via pixabay

Heizungspumpen und Thermostate

Alte Heizungspumpen sind echte Stromfresser. Wer die Heizungsanlage erneuert und vor allem auch seine Thermostate optimiert, generiert einen entscheidenden Sparvorteil von bis zu 80 Prozent durch damit verbundene staatliche Zuschüsse. Die neue Anlage verbraucht nicht nur weniger Strom, sie kann auch in ihrer Leistung besser reguliert und im Sommer komplett abgeschaltet werden. Die digitalen Thermostate senken zusätzlich den Energieverbrauch. Sie erkennen die Raumtemperatur und regulieren den Bedarf noch besser.

Die individuelle Heizkurve lässt sich auf den Alltag und die Wochentage anpassen. Darüber hinaus sollte die Heizung entlüftet und die Heizkörper nicht von Möbeln verstellt werden. Fenster und Türen sind möglichst abzudichten. Und selbst der Warmwasserverbrauch bietet Sparmöglichkeiten, ohne zu frieren.

Effizienter Wäsche waschen und trocknen

Waschmaschinen und Wäschetrockner bringen eine starke Leistung und einen hohen Stromverbrauch mit sich. Die Programmauswahl ist hier das Zünglein an der Waage. Eine Vorwäsche ist bei den modernen Maschinen nur in Ausnahmefällen noch nötig. Auch im Hauptprogramm wird die Wäsche komplett sauber. Einen weiteren Vorteil in der Energiebilanz bieten die Eco- und Kurzprogramme.

Bei leicht verschmutzter Wäsche reichen diese vollkommen aus. Zudem sollte die Waschtemperatur möglichst gesenkt werden. Statt auf 60 °C zu waschen, genügen oft 30°C bis 40C°, allein schon durch viel leistungsstärkere Waschmittel. Dafür sollte die Trommel aber auch richtig gefüllt sein, denn eine halbgefüllte Waschmaschine verbraucht unnötig Ressourcen.

Bei schönem Wetter und etwas Wind trocknet die Wäsche an der frischen Luft am besten. Wer hier Mühe und Zeit investiert, senkt automatisch die Energiebilanz des Haushalts. Gleichzeitig begeistert die Wäsche mit einem frischen Duft und einer weichen Oberfläche.

Waschen und Trocknen ist bestenfalls mit dem vorherrschenden Wetter abzustimmen und nicht nach den gesammelten Wäschebergen. Gut geschleuderte Wäsche trocknet ohnehin schneller. So ist bei Niederschlag das Wäschetrocknen in der Wohnung möglich.

Was wirklich viele Menschen nicht wissen, ist der Aspekt, dass Wäsche auch bei Minusgraden ganz wunderbar an der frischen Luft trocknet, sie ist danach nur steinhart und trotzdem absolut ausgetrocknet. Fragen Sie mal einen Bekannten aus dem Baubereich, wie Betonfundamente im Winter trocknen. Wenn gar nichts geht, muss der Trockner ran und dann sollte es möglichst ein Kondensationstrockner sein. Der verbraucht deutlich weniger Energie, als herkömmliche Modelle.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar