Man kann seine exzessive Nutzung sicherlich kritisieren. Und gewiss hat das Smartphone unsere Gesellschaft nicht nur zum Besseren verändert – dazu muss man nur in einem beliebigen Leipziger Bistro einen Blick auf die Gäste werfen, die andauernd auf das Gerät starren, anstatt mit ihrem Gegenüber Konversation zu pflegen. Fest steht aber: Smartphones sind heute ein regelrechtes Alltagswerkzeug, das zahllose Lebensbereiche zwischen Kommunikation, Finanzen, Gesundheit, Arbeit und Unterhaltung einfacher macht – oder teilweise dafür schlichtweg nötig ist. In einer solchen Welt ist der Kauf eines neuen Geräts weniger eine Spielerei als vielmehr eine Investition in das Management des eigenen Lebens.

Jedoch: So wie die Leistungen mit jeder Gerätegeneration steigen, tun es auch die Preise. Flaggschiff-Geräte peilen längst die 1.500-Euro-Schwelle an; das neueste iPhone in Vollausstattung soll sogar fast 2.450 Euro aufrufen. Selbst in der Mittelklasse kann man mehr als 500 Euro ausgeben. Und dennoch kann es in vielen Fällen langfristig günstiger sein, solche Preise zu bezahlen.

Smartphones 2025: Wo bewegen sich die Preise?

Seit den späten 00er Jahren, als dem ersten iPhone andere Geräte folgten, hat sich auf dem Smartphone-Markt eine „Vierklassengesellschaft“ etabliert. Eines ist dabei sehr offensichtlich: Generell sind die Geräte kostspielig geworden. Besonders deutlich wird das, wenn man Systeme jenseits der Einsteigerklasse betrachtet. Folgende Zirka-Werte sind typisch für die zweite Jahreshälfte 2025:

Was dabei die Klassen trennt, sind nicht nur reine Leistung, sondern auch Features, Materialien und nicht zuletzt die Länge der Unterstützung mit Updates. Sehr schön zu sehen sind die Preisanstiege, wenn man sich die Durchschnittskosten für Smartphones über die Jahre ansieht. 2014 noch belief sich der Preis auf 366 Euro. 2019 war er auf 492 Euro angestiegen und 2024 lagen bereits 691 Euro an – nachdem es ein Jahr zuvor sogar 701 gewesen waren.

Hinter den Preisanstiegen stehen naturgemäß immer leistungsfähigere Hardware-Komponenten. Ebenso spielen aber auch Marketing und Gewinnmargen eine nicht zu verachtende Rolle. Zusammen mit der Tatsache, dass Provider längst nicht mehr so freigiebig mit „Ein-Euro-Handys“ bei Vertragsabschluss und -verlängerung sind, wird der Smartphone-Kauf für viele Verbraucher heute zu einer ernsthaften Finanzfrage. Denn egal ob 500 oder 1.500 Euro – es ist kein Pappenstiel.

Zugegeben, der Ausblick auf die Zinsentwicklung für Verbraucher ist positiv. Wer ein Smartphone finanzieren möchte, hat deshalb aktuell bessere Karten als noch vor einem Jahr. Dennoch: Noch lange bevor es um die konkreten Kosten für ein bestimmtes Modell geht, sollten Käufer sich fragen, was die langfristig günstigste Lösung ist.

Smartphones 2025: Was müssen Geräte mindestens können?

Wer nicht gerade intensiv auf dem Smartphone spielt, gelangt schnell zur Überzeugung, ein Gerät mit geringer Leistung sei für ihn ausreichend. So einfach ist es aber nicht: Egal ob Surfen, diverse Apps oder die sich anhäufenden Daten, das alles ist mittlerweile konstruktiv deutlich leistungshungriger als viele vermuten. Ein heutiges neues Gerät sollte daher Folgendes mindestens liefern können:

Warum es definitiv sinnvoll ist, mehr auszugeben

Nun zu einem Punkt, der sich kontrovers auffassen lässt. Denn sowohl bekannte als auch weniger bekannte Hersteller bieten einfache Basisgeräte mit den oben genannten Features für Preise von deutlich unter 300 Euro. Dennoch ergibt es selbst für Anspruchslose Sinn, wenigstens ein teureres Mittelklassegerät anzupeilen. Denn neben den ganzen technischen Features gelten hier wichtige Dinge:

·       Software-Support Je günstiger ein Gerät und je unbekannter der Hersteller, desto kürzer ist meist der Software- Support. Billighersteller bieten oftmals nur zwei Jahre ab Release. Nicht nur wird man danach von neuen Betriebssystem-Varianten ausgeschlossen, sondern auch Sicherheits-Updates.

·       Anforderungen Die Leistungsanforderungen steigen immer weiter. Was heute gerade eben das Mindestmaß erfüllt, kann ebenfalls schon nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichen – nicht bei anspruchsvollen Multitasking-Anwendungen, sondern simplen Alltagsaufgaben zwischen Banking- und Kochrezepte-App.

·       Ersatzteile Ebenfalls steigen mit dem Preis die längerfristige Verfügbarkeit und Einfachheit der Beschaffung von Ersatzteilen – selbst wenn nicht jeder Hersteller hier so weit geht wie Fairphone mit seinem Gesamtkonzept.

Angenommen, man kauft heute, im Oktober 2025, für 200 Euro einen eher billigen Typ von Smartphone, welches allerdings nur noch etwa anderthalb Jahre Updates erhält. Dann wird man schon im März 2027 zwangsläufig ein neues Gerät benötigen – obwohl das „alte“ vielleicht noch funktionieren könnte.

Das soll kein Argument dafür sein, dass sich jeder nun das Flaggschiff-iPhone für nen knappen Tausi und Software-Support bis jenseits 2030 oder das aktuelle Fairphone 6 (ab 599 Euro) mit Software-Support bis über 2033 hinaus kaufen müsse. Dennoch sollten Käufer nicht nur auf Kamera, Display und andere offensichtliche Hardware-Werte schauen, sondern ebenso auf mindestens für einige Jahre taugliche Leistungsdaten, Update-Politik und Ersatzteilverfügbarkeit.

Auch wenn die Anschaffungspreise für Smartphones heute durch die Bank recht hoch sind, halten diese Geräte in der Regel auch nicht bloß zwei, drei Jahre durch. Das unterstützt nicht nur den Geldbeutel, sondern letzten Endes hilf es auch der Umwelt. Denn jedes Gerät, das nicht weggeworfen und durch ein neues ersetzt werden muss, ist ein Gewinn für die Umwelt.

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