Am heutigen Montag, 27. Oktober, rief ab 00:00 Uhr die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten beim Versandhandel Amazon in Leipzig zum nächsten mehrtägigen Streik auf, teilt die Gewerkschaft mit. Zeitgleich wurden auch die Amazon Beschäftigten an den Standorten in Bad Hersfeld, Graben bei Augsburg, Rheinberg und Werne zum Streik aufgerufen.

“Wenn sich Amazon zum Thema Tarifverhandlungen und Tarifvertrag nicht bewegt, werden sich immer mehr Beschäftigte vor die Werkstore bewegen und mit streiken”, so Thomas Schneider, Streikleiter in Leipzig. “Ab November gibt es nach dem Versandhandelstarifvertrag ein halbes Monatseinkommen als Sonderzahlung zu Weihnachten. Bei Amazon werden lediglich 400 Euro gezahlt. Für viele heißt das, sparen bei den Geschenken – und das macht die Kolleginnen und Kollegen wütend!”

“Neben, verbindlichen tariflichen Gehältern und Löhnen sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld wollen die Beschäftigten auch tarifliche Regelungen für die Arbeits- und Pausenzeiten. Wege- und Wartezeiten dürfen nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen. Damit Arbeit nicht krank macht, muss hier etwas getan werden. Die Verweigerungshaltung der Amazon Manager gegenüber Tarifverträgen ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten und findet weder Verständnis bei den Beschäftigten noch bei Kunden”, beschreibt Thomas Schneider die Motivation zur Fortsetzung der Streiks.

Amazon ist nicht tarifgebunden. Im letzten Jahr wurde zum ersten Mal ein Weihnachtsgeld in Höhe von 400 Euro für die Mitarbeiter des Versandzentrums gezahlt. Es gibt kein Urlaubsgeld, außerdem werden Nachtarbeitszuschläge erst ab Mitternacht gezahlt.

“Alle Veränderungen in der Bezahlung sind jeweils nach oder kurz vor Streiks gelaufen. Wenn wir auch noch keinen Tarifvertrag haben, so haben die bisherigen Streiks aber schon viel bewegt”, stellt Schneider fest. “Nach dem Tarifabschluss im Versandhandel müsste das Einstiegsgehalt bei Amazon 11,21 Euro betragen, für die eingearbeiteten Mitarbeiter/Innen fordern wir 11,98 Euro, das sind die branchenüblichen Löhne”, fasst Schneider die Gehaltsforderungen zusammen.

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