Während an fast allen Amazon-Standorten in Deutschland, Polen und Tschechien wegen dem Feiertag Fronleichnam nicht gearbeitet werden kann, wird in Leipzig zum Streik aufgerufen. „Wir durch kreuzen die Pläne von Amazon die Bestellungen anderer Standorte in Leipzig bearbeiten zu lassen. Der Feiertag heute gibt uns dafür optimale Voraussetzung. In den meisten Bundesländern ist heute Feiertag, aber nicht in Sachsen. Deshalb haben wir uns entschieden, heute die Beschäftigten erneut zum Streik aufzurufen“, so ver.di Fachbereichsleiter für den Handel Jörg Lauenroth-Mago.

„Wir sind entsetzt über das Gebaren des Amazon Management, während wieder höhere Umsätze und Gewinne realisiert werden konnten, heißt bei den Beschäftigten Fehleinschätzung bei fairem Umgang und Wertschätzung. Amazon lehnt nicht nur die Aufnahme von Tarifverhandlungen ab, sondern verweigert auch Gespräch zum Thema „Gesunde Arbeit“, so Lauenroth-Mago. „Insbesondere die Arbeitszeitsysteme werden von den Beschäftigten heftig kritisiert. 98 % klaren über zu kurze Erholungszeiten, 95 % sind mit den Schichtregelungen unzufrieden, 94 % beklagen fehlende Entwicklungsperspektiven. Doch für Amazon besteht kein Gesprächsbedarf. Das hat mit menschlichen Umgang nicht viel zu tun“, so ver.di Sekretär Lauenroth-Mago.

„Im Einzel- und versandhandel gibt es ab diesem Monat 2 % höhere Gehälter und Löhne, die meisten tarifgebunden Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel bekommen im Mai oder Juni 1.075 € Urlaubsgeld. Bei Amazon gibt es von beidem nichts, hier wird auf dem Rücken der Beschäftigten versucht, skrupellos Wettbewerbsvorteile auszunutzen. Eine solche Geschäftspolitik muss gestoppt werden“, so Lauenroth-Mago

ver.di fordert die Anwendung des Tarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel auch beim größten deutschen Versandhändler Amazon.

„1.013 Euro Weihnachtsgeld, 1.075 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub sind in der Branche üblich. Das wollen wir auch für die Beschäftigten bei Amazon durchsetzen“, so Lauenroth-Mago.

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hat aber auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt ab 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub.

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