Der Mitteldeutsche Basketball Club hat sich auswärts bei der BG Göttingen klar durchsetzen können. In einem Spiel, welches sich über lange Zeit in festen Händen der Wölfe befand, setzten sich die Saale-Städter mit 92:78 Zählern durch. Somit ist nicht nur die Revanche für das verlorene Hinspiel geglückt, sondern ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Mit einer starken Teamleistung holen sich die Weißenfelser weiteren Rückenwind sowie den zweiten Sieg in Folge und können den Fokus nun selbstbewusst auf die letzten vier verbleibenden Wochen der aktuellen Saison richten.

Tremmell Darden eröffnete die Partie mit einem Monsterblock und untermalte bereits zu Beginn die heutigen Ambitionen der Mitteldeutschen. Obwohl die Gastgeber die ersten Punkte auf die Anzeigetafel brachten, waren Andrew Warren und Trevor Releford jeweils von der Dreierlinie zur Stelle, um nach zwei Minuten die 6:2 Führung zu erspielen. Beide Teams zeigten von Anfang an ihre Bereitschaft zu kämpfen, denn beiden Mannschaften waren die äußerst wichtigen, heutigen Punkte für das Ligakonto bewusst.

Es folgten einige Führungswechsel in einer schon früh hoch energischen Partie. Trevor Releford setzte sich zunächst nach sechs Minuten zum 16:13 in der gegnerischen Zone durch und wurde von einer wahrhaftigen Kerusch-Show gefolgt. Erst netzte die Wölfe-Sieben seinen ersten Dreier ein, traf erneut einen Schuss von jenseits des Bogens und erhöhte im direkten Anschluss noch durch zwei Punkte die MBC-Führung auf 24:16 nach acht Minuten. Gegen Ende des ersten Viertels hin zeigten die Weißenfelser somit einfach mehr Biss als die Gastgeber und entschieden verdienterweise den Anfangsabschnitt mit 26:18 für sich.

Munter ging es weiter für die Saale-Städter mit einem verwandelten Zweier von David Brembly. Auch Sergio Kerusch konnte sich nach einer Minute im zweiten Viertel erneut mit einem Korberfolg zum 30:18 belohnen. Dem Team von Head Coach Silvano Poropat konnte man schon zu diesem Zeitpunkt den Fokus und Willen zum Sieg deutlich anmerken. Und so waren es Benedikt Turudic, David Brembly und Lee Moore, die nicht locker ließen und die Führung nach vier Minuten sogar auf 36:22 erhöhten.

Doch Unsicherheiten prägten die nächsten Spielminuten, in welchen die Veilchen ihre Chance zur Verringerung des Rückstands nutzten. Unglücklich war es für die Sachsen-Anhalter, als Aleksandar Marelja mit Wadenproblemen das Spielfeld verlassen musste. Die Wölfe brauchten nach mehren Minuten ohne Treffer ein Erfolgserlebnis. Andrew Warren konnte dieses abliefern und brachte die Weißenfelser nach knapp sieben Minuten per Dreier zum 39:27 wieder in die Spur. Der Treffer entfachte neuen Mut bei den Mitteldeutschen, sodass sie mit Selbstvertrauen als geschlossenes Einheit eine komfortable 47:35 Führung zur Halbzeit erspielten.

Die ersten Minuten nach dem Gang aus der Kabine waren geprägt von Big Man Benedikt Turudic. Nach wenigen Sekunden im dritten Abschnitt konnte er sich in der Göttinger Zone durchsetzen, ließ es danach per Dunking krachen und legte im Anschluss sogar noch zwei weitere Zähler zum 53:35 nach. Hatte Jovan Novak noch in der ersten Hälfte kein Wurfglück auf seiner Seite, sollte sich das in Viertel drei und vier ändern.

Per Dreipunkt-Wurf brachte er sich nach dem Turudic-Lauf auf die Anzeigetafel. Dennoch war den Veilchen nicht nach Aufgeben zu Mute und so bemühten sich die Gastgeber mit erhöhtem Druck in der Defensive. Diese Taktik zeigte Früchte und der große Wölfe-Vorsprung schmolz Punkt für Punkt. Nach sieben Minuten hatte sich die Führung der Weißenfelser plötzlich wieder im einstelligen Bereich eingefunden.

Nach einer schwächeren Phase der Saale-Städter war jedoch Sergio Kerusch bereit und traf erst zum 60:52 und anschließend zum 62:53 gut eine Minute vor dem Viertelende. Die Gastgeber wirkten nun kämpferischer und wollten den Sachsen-Anhaltern die wichtigen Punkte nicht einfach schenken. Mit einer knappen 62:55 Führung der Mitteldeutschen startete das vierte Viertel.

Nachdem sich die Gäste aus Weißenfels zuvor in eine vielversprechende Ausgangslage gebracht hatten, war das Spiel in der Sparkassen-Arena nun wieder völlig offen. Die Fronten wirkten angespannt, was sich in Unsicherheiten auf beiden Seiten widerspiegelte. Doch Jovan Novak und David Brembly blieben eiskalt von der Dreierlinie und sorgten beide mit Treffern früh für ein 68:57.

Auch die Niedersachsen fanden nun vermehrt die Lücken in der Weißenfelser Defense. Beirren ließ sich Jovan Novak davon aber nicht und netzte nach zwei Minuten den nächsten Dreipunkt-Wurf zum 71:57 ein. Die Göttinger kämpften und versuchten sich vor allem defensiv gegen wieder stärker werdende Wölfe zu behaupten. Doch nicht nur Lee Moore, sondern auch David Brembly bewahrten den Überblick und ließen es nach vier Minuten erneut Dreier zum 79:61 regnen.

Dadurch hatten die Saale-Städter endgültig die Oberhand über die Partie errungen. Trotzdem wollte man sich nicht jetzt schon zufrieden geben und setzte die Gastgeber weiterhin unter Druck. Diese waren nun unter Zugzwang und schafften es, erneut den defensiven Druck zu erhöhen. Sergio Kerusch hatte eine Antwort darauf und raubte sich den Ball, um es anschließend mit einem Dunking zum 81:63 krachen zulassen. Zwar kämpften die Veilchen weiterhin gegen die drohende Niederlage, doch Treffer von Tremmell Darden, Jovan Novak und Lee Moore machten eine Hoffnung auf einen positiven Turn-Around zunichte.

Nicht nur bewiesen die Weißenfelser am heutigen Spieltag Selbstvertrauen im Kampf um den Klassenerhalt, sondern glänzten die Wölfe ebenfalls mit einer aussagekräftigen Mannschaftsleistung. Einen rekordverdächtigen Fakt zum Schmunzeln lieferten die Saale-Städter heute auch, indem sie nicht ein einziges Mal zur Freiwurflinie gebeten wurden.

„Ich bin zufrieden und glücklich, dass wir unser zweites Spiel in Folge gewonnen haben. Vor allem dieses hier gegen eine gute Mannschaft. Wir haben eigentlich das ganze Spiel über geführt und souverän gewonnen. Wir haben den Ball gut bewegt. Wir wussten, dass wir offensiv gut agieren mussten, weil Göttingen eine sehr gute Defense spielt. Darauf haben wir uns die ganze Woche vorbereitet und das ist uns super gelungen. Es war Teambasketball pur. Wir haben dieses Spiel über den Angriff gewonnen. Wir dürfen jetzt aber nicht nachlassen und müssen so weitermachen“, resümiert MBC-Cheftrainer Silvano Poropat nach dem Auswärtssieg.

 MBC:
Moore (13), Darden (12), Brembly (12), Kerusch (16), Zylka (0), Releford (9), Novak (12), Warren (10), Marelja (0), Turudic (8)

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