Die Handballer des SC DHfK Leipzig sind mit einer unglĂĽcklichen Niederlage in das Handballjahr 2024 gestartet. In der SCHWALBE arena wurde der Gastgeber aus Gummersbach am Montagabend seiner leichten Favoritenrolle gerecht und setzte sich mit 30:29 (15:15) durch. Die Entscheidung fiel allerdings erst mit der allerletzten Aktion.

Der SC DHfK hatte in den letzten zehn Minuten einen 4-Tore-Rückstand aufgeholt und 30 Sekunden vor Schluss den 29:29-Ausgleich erzielt! Doch dann tanzte Nationalspieler Julian Köster noch einmal die Leipziger Abwehr aus und der letzte Wurf von Viggó Kristjánsson landete knapp neben dem Tor. Auch 16 Paraden von Domenico Ebner konnten leider nichts an der hauchdünnen Pleite ändern.

Während es für den Tabellensiebten aus Gummersbach bereits das vierte Pflichtspiel nach dem Jahreswechsel war, durften die DHfK-Männer zum allerersten Mal ran. Von fehlender Wettkampfpraxis war jedoch zu Beginn aber überhaupt nichts zu sehen. Senkrechtstarter Köster erzielte zwar der erste Tor für den VfL, doch dann übernahm Leipzig schnell das Kommando. Der erste DHfK-Torschütze im Jahre 2024 hieß Lukas Binder.

Auch Semper, Klíma und Peter gingen mit gutem Zielwasser in die Begegnung und brachten den SC DHfK nach sechs Minuten mit 2:5 in Führung. Vier dieser fünf Tore waren durch Tempospiel entstanden, insbesondere, weil Keeper Domenico Ebner mit guten Paraden immer wieder für schnelle Konterläufe sorgte. Auch Luca Witzke meldete sich nach langer Verletzungspause zurück und netzte zum 7:9, dann erhöhte Viggó Kristjánsson mit zwei Treffern auf 8:11. Die erste Viertelstunde war aus Leipziger Sicht wirklich äußerst sehenswert.

Dann folgte allerdings der erste Bruch im Spiel. Mit einem leichtsinnigen Fehlpass, einem ineffizienten Angriff sowie einem Schrittfehler verteilte Leipzig Geschenke und verspielte die Drei-Tore-FĂĽhrung viel zu schnell. In der 23. Spielminute ĂĽbernahmen die Hausherren sogar die FĂĽhrung.

Binder und Semper sorgten zwar anschlieĂźend fĂĽr einen erneuten FĂĽhrungswechsel, allerdings gelang dem SC DHfK Leipzig in den letzten fĂĽnf Minuten vor der Pause kein weiterer Treffer. Die Sachsen konnten sich bei ihrem Schlussmann Domenico Ebner bedanken, der mit acht Paraden das Unentschieden zur Halbzeit sicherte.

Unterm Strich war es dennoch eine sehr passable Leistung, die der SC DHfK in den ersten 30 Minuten nach zwei Monaten ohne Pflichtspiel auf die Platte gebracht hatte. So blieb es zunächst auch, denn bis zur 38 Minute gingen die Sachsen immer wieder in Führung. Vor allem Matěj Klíma war zu Beginn der zweiten Hälfte von den Gummersbachern überhaupt nicht zu stoppen.

In den darauffolgenden zehn Minuten stellte jedoch ein 6:1-Lauf für Gummersbach die Begegnung auf den Kopf. In der bis eben noch enorm ausgeglichenen Partie leuchtete plötzlich ein 25:21 für den VfL Gummersbach auf der Anzeigetafel der SCHWALBE arena. 4.132 Fans waren aus dem Häuschen.

Leipzig kämpfte aber verbissen. Domenico Ebner war nämlich wieder heiß gelaufen und schraubte sein Paradenkonto auf 16 nach oben – zudem entschärfte sein Torwart-Partner Kristian Saeveras zweieinhalb Minuten vor Schluss einen Siebenmeter. Lukas Binder antwortete mit dem Anschlusstreffer und Matej Klima knallte den Ball zum Ausgleich in die Maschen.

Aus einem 27:23 hatte der SC DHfK in den letzten zehn Minuten ein 29:29 gemacht. Es wäre durchaus verdient gewesen, wenn sich die DHfK-Männer mit einem Punktgewinn im Gepäck auf die Heimreise im grün-weißen Mannschaftsbus gemacht hätten. Er schöner Dreher von Julian Köster machte das Happy End jedoch zunichte.

Auf dieser Leistung können die Leipziger aber definitiv aufbauen und jetzt sind Mannschaft und Fans gefragt, am 29.2. zu Hause gegen den Bergischen HC den Bock umstoßen und endlich wieder Zählbares zu erkämpfen! >>> Tickets: https://tickets.arena-ticket.com/shop/114

Guðjón Valur Sigurðsson (Trainer VfL Gummersbach): „Ich bin zufrieden, dass wir gewonnen haben. Wir haben am Anfang die Qualität von Leipzig gesehen. Wenn wir Chancen verworfen haben, hat Leipzig unsere Fehler brutal bestraft. Sie haben Tempo entwickelt und wir haben sie nicht wirklich stoppen können. Wir haben dann unseren Innenblock umgestellt, uns stabilisiert und die Begegnung ausgleichen können. Es war wirklich ein spannendes Spiel. Respekt an die Abwehr von Leipzig und Domenico Ebner, sie haben uns Probleme gemacht.

Dann haben wir plötzlich fünf Tore vorn gelegen, machen aber mehrmals fünf Pässe im Zeitspiel. Da muss ich wohl mal Mathe trainieren, damit wir dies abstellen. Die Kreuzungen für Klima konnten wir ebenfalls nicht verteidigen, dann lassen die Kräfte nochmals nach, so wurde es wieder eng. Deswegen bin ich glücklich über diesen Sieg.“

Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig): „Herzlichen Glückwunsch an Valur zu diesem Sieg. Ich bin ein bisschen sprachlos über dieses Spiel. Wir haben unseren Plan nur teilweise umsetzen können, was sicher auch am Gegner lag. Wir haben mit Tempo begonnen und vorn gelegen, doch dann Disziplin und Konzentration vermissen lassen.

Schließlich die letzte Situation, wo wir ganz ohne Körperkontakt den Zweikampf verlieren und am Ende zu schnell abschließen, obwohl wir noch fünf Sekunden Zeit hatten. Das war heute ein enttäuschender Auftakt für uns. Aber es geht weiter, wir haben jetzt zehn Tage bis zum nächsten Spiel, die müssen wir nutzen.“

VfL Gummersbach gegen SC DHfK Leipzig 30:29 (15:15)

Torfolge: 1:0, 2:5, 6:7, 8:11, 12:12, 14:13, 15:15, 18:19, 25:21, 27:22, 30:29

VfL Gummersbach: Daniel Rebmann (3 Paraden), Tibor Ivanisevic (9 Paraden), Ellidi Snaer Vidarsson 1, Tilen Kodrin, Milos Vujovic 4/2, Julian Köster 7, Lukas Blohme 1, Arnor Snaer Oskarsson 6, Mathis Häseler, Miro Schluroff 1, Giorgi Tskhovrebadze, Dominik Mappes 5, Ole Pregler 1, Kristjan Horzen 2, Tom Kiesler 2, Stepan Zeman

SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (16 Paraden), Kristian Sæverås (1 Paraden); Andri Rúnarsson 1, Simon Ernst, Luca Witzke 1, Lucas Krzikalla, Lukas Binder 5, Matej Klíma 8, Marko Mamic 1, Staffan Peter 2, Oskar Sunnefeldt, Maciej Gebala, Tim Matthes, Franz Semper 4, Mika Sajenev, Viggó Kristjánsson 7/3

Strafzeiten: Gummersbach 4 min; Leipzig 10 min

Siebenmeter: Gummersbach 2/4; Leipzig 3/4

Technische Fehler: Gummersbach 9; Leipzig 7

Paraden: Gummersbach 12; Leipzig 17

Zuschauer: 4.132 in der SCHWALBE Arena in Gummersbach

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