Nach dem dünnen Remis zum Zweitliga-Auftakt bei Aufsteiger Freiburg blieben die Handballerinnen des HC Leipzig nun auch beim ersten Heimspiel der Saison hinter den Erwartungen zurück. Vor 300 Zuschauern in der Brüderhalle kassierten sie am Sonntag gegen den Vorjahresdreizehnten TG Nürtingen eine vermeidbare 27:31 (16:21)-Niederlage. Dabei erwies sich vor allem in der ersten Halbzeit die Abwehr der Leipzigerinnen als instabil.

„Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen – 21 Gegentore, das geht nicht! Wir standen in der Abwehr viel zu alleine und haben uns gegenseitig nicht geholfen“, war HCL-Kapitänin Pauline Uhlmann im anschließenden LZ-Interview nicht glücklich mit dem Auftritt ihres Teams. „Wir müssen als Team wieder zusammenfinden, müssen zusammenstehen, müssen uns gegenseitig helfen in der Abwehr.“

Es sagt schon einiges aus, wenn gegen einen sicherlich soliden, aber dennoch nicht übermächtigen Gegner das Tor zum 1:0 die einzige HCL-Führung des gesamten Spiels blieb. Bis Mitte der ersten Halbzeit lief die insgesamt recht handfest geführte Partie dennoch auf Augenhöhe. Doch nach dem 9:9 in der 15. Minute setzte sich Nürtingen, begünstigt durch Leipziger Fehler, auf drei Tore ab (9:12/ 18.).

Im Handball ist das kein besonders dickes Ruhekissen, aber die Gastgeberinnen schafften es nun einfach nicht mehr, diesen Rückstand auszugleichen. Zwischenzeitlich wuchs dieser sogar auf sechs Tore an (15:21/ 16:22). Doch Leipzig war mit neuem Mut aus der Halbzeitpause zurückgekehrt und sendete seinen Fans ein erfreuliches Lebenszeichen.

„Die Ansage in der Halbzeit war ein bisschen lauter und schien ein bisschen gefruchtet zu haben“, verriet HCL-Trainer Fabian Kunze. „Wir kamen gut zurück, der Kampf und die Leidenschaft waren da, aber dann machen wir wieder einfache Fehler.“ Immerhin kämpfte sich sein Team mit vier Treffern in Folge auf 20:22 (36.) heran. Aufgrund der erwähnten einfachen Fehler enteilte Nürtingen wieder auf 21:26 (43.), bevor so richtig Hoffnung auf einen Turnaround aufkommen konnte.

Damit ist die Geschichte im Prinzip erzählt. Nürtingen ließ sich auch in der Schlussviertelstunde den Auswärtssieg nicht mehr entreißen und brachte ein 27:31 über die Runden. „Wir hatten die ersten 30 Minuten kaum Zugriff, egal in welcher Formation wir gedeckt haben“, wirkte Coach Kunze durchaus angefressen. „Dass wir im Training einfach gut sind und jetzt hier auf der Platte unseren Zuschauern so einen Mist präsentieren, hat mich am meisten geärgert.“

Nur ein Punkt aus den ersten beiden Saisonspielen verortet die Leipzigerinnen zunächst im unteren Tabellendrittel. Am kommenden Samstag, beim nächsten Spiel in Waiblingen, gibt es die nächsten Zähler zu ergattern. Dann sollte der Zement in der HCL-Abwehrmauer aber trocken sein.

Die Statistik zum Spiel: www.handball-bundesliga-frauen.de/…

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar