In aktuellen Pressemeldungen wird derzeit über die spektakuläre 32 Mio. Euro Investruine LEJ- Frachtbahnhof berichtet. Leider ist dies aber nicht die einzige Vergeudung von Steuer- und Fördergeldern im Umfeld des Flughafens, der ohnehin schon zu den größten Investitionsdebakeln der Bundesrepublik Deutschland zählt.

So verfügt der Flughafen Leipzig-Halle z.B. mit der 3. Rollbrücke seit 2011 über eine weitere interne Investruine. Diese für ca. 30 Mio. Euro errichtete Verbindung zwischen den beiden Start- und Landebahnen Süd und Nord wurde unter der Prognose (und Begründung zur Abfassung von Fördergeldern) gebaut, dass die stadtnahe SLB-Süd und die stadtferne SLB-Nord gleichmäßig genutzt werden. So wie es der Planfeststellungsbeschluss eigentlich vorsieht, zur Lärmentlastung der Einwohner Leipzigs. Im I. Quartal dieses Jahres überquerte sage und schreibe ca. aller 30 Minuten ein Flugzeug eine der drei vorhandenen Rollbrücken.

Derzeit wird zum überwiegenden Teil nur die SLB Süd genutzt. Die kurze Südabkurvung wird dadurch noch lauter. In der Hauptnutzungszeit des Flughafens, nachts zwischen 22:00 und 06:00 Uhr, erfolgt eine fast 100%-tige Nutzung der Südbahn. Der Grund ist schnell ausgemacht, DHL als Hauptnutzer des Flughafens weigert sich aus wirtschaftlichen Gründen auf der Nordbahn zu starten. Und wenn es nach DHL und der Fluglärmkommission geht, wird diese Rollbrücke auch die nächsten Jahre eine Investruine bleiben. Wie bekannt hat die FLK am 27.03.2013 den Antrag der Stadt Leipzig zur zeitlich versetzten Nutzung beider Startbahnen abgelehnt.

Die Ballung von “Fehlplanungen” am Flughafen Leipzig-Halle scheint Methode. Schon der Ausbau der SLB Süd war unnötig. Glaubt man renommierten Flughafenplanern, so hätten noch mit dem alten Start- und Landebahnsystem jene Kapazitäten abgewickelt können, wie sie für den Flughafen Leipzig-Halle im Planfeststellungsverfahren für 2020 als Begründung zum Ausbau angegeben wurden. Allerdings, das DHL-Areal liegt südlich. Bei derartigen Konstellationen kann der Steuerzahler, sollte die EU-Kommission, schon mal ins Grübeln kommen! Noch dazu wenn man weiß, dass zwischen der Stadt Schkeuditz und dem Flughafen ein Geheimvertrag existiert. Dessen Inhalt muss offensichtlich so brisant sein, dass kürzlich Bürgermeister Jörg Enke einem Medienvertreter gegenüber mit Verweis auf ein Ordnungsgeld abzuwimmeln versuchte.

Riesige Fehlinvestitionen, geringste Start- und Landegelder, rückläufiges Frachtaufkommen, rückläufige Passagierzahlen. Da würde es nicht wundern, wenn der Flughafen Leipzig-Halle in finanzielle Schieflage gerät. Das ist aber reine Spekulation, hoffentlich.

In diesem Zusammenhang erinnern wir nochmals an den interessanten Beitrag der Wirtschaftswoche “Vom Hoffnungsträger zur Investitionsruine” Siehe:
www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/flughafen-leipzig-halle-vom-hoffnungstraeger-zur-investitionsruine/6461538.html
www.fluglaermleipzig.de

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar