Vom 27. April bis zum 11. Mai wird das Untergeschoss der Halle 14 auf der Spinnerei Leipzig zu einem Schauplatz, der surreale Orte beherbergt. Diese fordern die Besucher/-innen auf, mit ihrer inneren Reisefreudigkeit in Kontakt zu treten. Die Fähigkeit, zu reisen, ohne sich zu bewegen, verdanken wir unserer Vorstellungskraft. Wo möchte ich heute sein? Das versuchen sieben Künstler/-innen in dieser Ausstellung zu zeigen.

Die sieben beteiligten Künstler/-innen erschaffen in ihren Werken etwas, das weit über die einfache Materialität hinausreicht und laden dazu ein, das Unbekannte, das Neue zu sehen und einen inneren Streifzug zu unternehmen.

Fast alle der sieben Künstler/innen haben gemeinsame Wurzeln an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Sie zeichnen sich durch starke individuelle und teilweise medienübergreifende Bildwelten aus und erschaffen gemeinsam einen Kosmos, der sich aus ihren künstlerischen Erfahrungen und Vorlieben für unterschiedlichste Materialien und Sujets speist.

Martin Schuster, Maler und Kurator der Schau, sagt dazu: „Der Ausstellungstitel ‚Where I want to be today‘ suggeriert dem Publikum eine harmlose Frage und führt in Form von Skulptur, Malerei, Zeichnung und Installation schnell in das Unterbewusstsein der Kunstschaffenden. Die Ausstellung wird zu einem Raum für Erlebnis und Reflexion.

Hier gibt es doppelte Böden. Die lustvoll feinen Porzellanpflanzen von Diane Haefner erzeugen sowohl Anziehung als auch Horror und Ekel. Etwas Unheimliches zeigt sich auch in den großen hypnotisch floralen Kohlezeichnungen von Nora Mona Bach. Die installativen Arbeiten von Charlotte Antony stellen einen Bezug zur industriellen Architektur her und widmen sich immer wieder der Frage: Was sehen wir da eigentlich?

Diane Haefner - I put it into my ear and it never got out, Mont Blanc Porzellan, 27 x 26,5 x 8 cm, 2024, Foto: D. Haefner
Diane Haefner: I put it into my ear and it never got out, Mont Blanc Porzellan, 27 x 26,5 x 8 cm, 2024, Foto: D. Haefner

In Anlehnung daran will Martin Schuster gemalte Backsteinlabyrinthe zeigen, die das Thema Eskapismus ad absurdum führen, aber auch eine verklärt paradiesische Dschungellandschaft.

Paradiese und andere Sehnsuchtsorte sind auch in den Arbeiten von Carlo L. Broschewitz, Bildhauer und Maler, zu finden. Die Malereien von Robert Deutsch treiben die Lust an knalligen Farben und feisten Formen auf die Spitze. Viel subtiler sind die zarten Zeichnungen von Ulrike Zabel, akribisch ausgeführt in Wasserfarbe und Buntstift. Sie zeigen abstrakte Formen auf kleinen Formaten und sind erfüllt von formalem Witz.“

Die Eröffnung der Ausstellung findet im Rahmen des Spinnereirundgangs am Samstag, dem 27. April statt.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Charlotte Antony
Nora Mona Bach
Carlo Leopold Broschewitz
Robert Deutsch
Diane Haefner
Martin Schuster
Ulrike Zabel

Ausstellung „Where I want to be today?“, 27. April bis 11. Mai im Untergeschoss Halle 14, Spinnerei Leipzig

Öffnungszeiten: zum Frühjahresrundgang der Spinnerei (27. April 11 bis 19 Uhr und 28. April 11 bis 16 Uhr), sowie D.o bis Sa. von 11 bis 18 Uhr

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