Frauen arbeiten hauptsächlich in Berufen wie Friseurin, Verkäuferin, Erzieherin bzw. Lehrerin oder Krankenschwester/Altenpflegerin. Männer finden sich dagegen vorwiegend in Handwerksberufen wie Tischler, Maurer, Kfz-Mechaniker, Elektriker wieder. Die Erhebungen des Statistischen Landesamtes bestätigten es auch für 2012: Die Berufswahl läuft im Freistaat geschlechtsspezifisch.

“Es ist unstrittig, dass wir Tage wie den Girl’s Day brauchen, damit Mädchen sich in Berufen ausprobieren können, in denen derzeit überwiegend Männer beschäftigt sind”, erklärt Elke Herrmann, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag. “Dass der Einfluss des Girl’s Day allerdings auch nach 13 Jahren keine nachweisbare Auswirkung auf die Berufswahl hat, beweist, dass Geschlechterstereotype tief in der Gesellschaft verankert sind.”

“Das Aufbrechen der Geschlechterstereotype erreichen wir nicht nur mit Aktivitäten an einem Tag im Jahr”, so Herrmann.
“Um den sogenannten Gender Gap zu überbrücken, brauchen wir eine breite Öffnung des gesellschaftlichen Geschlechterverständnisses. Das muss jeden Tag aufs Neue thematisiert werden und zwar in den Familien und in der Schule. Bemerkungen wie ‘Ich brauche mal einen Jungen für die Technik’ oder ‘Die Mädchen kümmern sich um den Kuchen’ dürfen nicht einfach dahingesagt werden, da sie langfristig gesehen auch Auswirkungen auf das geschlechterorientierte Berufswahlverhalten haben.”

Auch in diesem Jahr unterstützt Elke Herrmann den “Arbeitskreises Girls-Day der Zwickauer Region” durch die Koordination in ihrem Bürgerbüro. In diesem Jahr sind 22 Firmen mit 36 Angeboten und insgesamt 500 Plätzen beteiligt, von denen 80 Prozent bereits besetzt sind.

Die bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion, Annekathrin Giegengack, beteiligt sich ebenfalls am diesjährigen Mädchen-Zukunftstag. Ihr Chemnitzer Regionalbüro öffnet in der Zeit von 10 bis 14 die Türen, um Schülerinnen das Arbeitsfeld Politik näher zu bringen.

Statistisches Landesamt “Erwerbsbeteiligung in Sachsen – Ausgabe 2012”:
www.statistik.sachsen.de/download/300_Voe-Faltblatt/SB_Erwerbsbeteiligung_2012.pdf

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