Der Student_innenRat (StuRa) der Universität Leipzig (UL) positionierte sich in seiner Sitzung am 28. Januar klar gegen die aktuellen Kürzungen an Sachsens Hochschulen. Er fordert das Rektorat und alle Mitglieder der Universität Leipzig auf, sich zusammen mit den anderen sächsischen Hochschulen offensiv gegen die Kürzungspläne der Landesregierung zu stellen und gemeinsam dagegen zu protestieren.

In seinem Beschluss verlangt der StuRa Transparenz vom Rektorat der UL und fordert es dazu auf, sich zu verweigern, weitere Stellenkürzungen anzumelden.

Auch die Fachschaftsräte (FSRä) der von Schließung bedrohten Institute lehnen sich gegen die Kürzungen auf. Seit die konkreten Kürzungspläne letzte Woche im Senat bekanntgegeben wurden, machen vor allem die Studierenden der Theaterwissenschaft und Archäologie ihrem Unmut in zahlreichen Protestaktionen und Flashmobs Luft. Höhepunkte der bisherigen Proteste waren die Vollversammlung (VV) der Theaterwissenschaft am Mittwoch sowie die VV der Archäologie am Donnerstag. Rund 500 Studierende und Interessierte waren in den Versammlungen anwesend. Damit hatten selbst die Dozierenden nicht gerechnet und brachten mehr als einmal ihren Respekt zum Ausdruck. Auch die Mitglieder der Theaterwissenschaft zeigen sich ermutigt: “Wir sind begeistert von dem Zuspruch, den wir zur Zeit von allen Seiten erfahren. Wir sind bereit zu kämpfen und werden kämpfen! Die Theaterwissenschaft muss bleiben”, so Inga Bendukat und Eva Döhne vom Fachschaftsrat Theaterwissenschaft.

Im Landtag wurde am Mittwoch den, 29. Januar über die Kürzungen an der UL debattiert. “Es wurde wieder einmal mehr als deutlich, dass die Landesregierung keine Skrupel kennt und für einen ausgeglichenen sächsischen Haushalt selbst ihre Hochschulen opfert. Bis 2020 sollen aktuell in ganz Sachsen mehr als 1000 Stellen im Hochschulbereich gekürzt werden. Die Uni Leipzig soll davon allein 40 % tragen. Schon jetzt müssen zwei Institute geschlossen werden und das ist leider erst der traurige Anfang”, so Katja Seifert, Geschäftsführer_in des StuRa.

Im Bundesdurchschnitt stehen pro Student_in 8.500 Euro zur Verfügung, in Sachsen sind es gerade einmal 6.500 Euro. Dennoch sieht die Landesregierung Sachsen (CDU/FDP) keinen Bedarf, in die Hochschulen zu investieren und spricht dabei vom “Märchen von chronischer Unterfinanzierung” (Geert Mackenroth, CDU). Die Landesregierung behauptet weiter, dass das Sächsische Hochschul”freiheits”gesetz ein modernes, sowie autonomie- und freiheitsschaffendes Gesetz für die Hochschulen sei. Tatsächlich besteht die Autonomie der Hochschulen darin, dass sie innerhalb der Zwangsvorgaben des Landes vollkommen frei und autonom entscheiden dürfen, wo sie kürzen. “Keine Hochschule in Sachsen hat noch Ressourcen für weitere Streichungen – die Lehre ist bereits vielerorts stark gefährdet. Die Landesregierung handelt gänzlich ohne Verstand. Gute Lehre braucht finanziellen sowie personellen Aufwand, das ist doch klar!” so Felix Ramberg, Referent für Fachschaftsratskommunikation im StuRa der UL.

Auch in der nächsten Woche erwarten die Stadt Leipzig viele Protestaktionen. Am 7. Februar wird es um 15 Uhr im Schauspiel Leipzig eine große Soli-Veranstaltung geben. “Die Student_innen und Dozierenden werden nicht zusehen, wie ihre Uni Stück für Stück geschlossen wird – und somit auch das Zukunftspotential von Sachsen flöten geht”, fügt Jacob Wagner, Geschäftsführer des StuRa UL abschließend hinzu.

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