Ab heute verweist auf dem Leipziger Marktplatz vor der Alten Waage eine Bodentafel auf die ehemaligen Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii. Die Tafel zeigt den Verlauf der Straßen durch Mitteleuropa und durch den spätmittelalterlichen Stadtgrundriss Leipzigs mit seinen Stadttoren und den angrenzenden Flüssen. Der Schnittpunkt der Straßen gab den entscheidenden Impuls zur Herausbildung eines Handelsplatzes in Leipzig.

Der Handel, die spätere Leipziger Messe, wird durch die Abbildung des römischen Gottes Merkur symbolisiert. Die Platte trägt in deutscher und englischer Sprache folgenden Text: „Die Via Regia (Königsstraße) war vom späten Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert die wichtigste Verbindung zwischen West- und Osteuropa. Hier in Leipzig kreuzte sie die Via Imperii (Reichsstraße), die in Nord-Süd-Richtung verlief. Mit dem Bau der Waage wurde der Markt Schnittpunkt beider Handelsstraßen.“

Die geschichtliche Bedeutung dieser jahrhundertealten Verbindungen ist heute für den Laien im Stadtbild Leipzigs nicht mehr erkennbar. Um die Ursprünge Leipzigs im öffentlichen Raum wieder sichtbar zu machen, und so Einwohnern und Besuchern die gemeinsame, europäische und deutschlandweite Verbundenheit zu verdeutlichen, wurden im Jahr 2013 in der Innenstadt im Umfeld des ehemaligen Grimmaischen Tors, Peterstors, Ranstädter Tors und Hallischen Tors die Straßennamen mit Zusatzschildern der historischen Handelsstraßen ergänzt. Nunmehr soll die Kennzeichnung der Handelsstraßen durch die Platte vervollständigt werden. Sie kann als informativer touristischer Punkt, z. B. für Stadtführungen genutzt werden.

Der Entwurf für die rund 1 m x 1 m große Tafel stammt vom Leipziger Künstler Heinz-Jürgen Böhme, gegossen wurde sie von der Bronzebildgießerei Noack. Die Kosten von rund 15.000 Euro wurden anteilig durch das EU-Projekt „Via Regia Plus“ und die Stadt Leipzig finanziert.

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