Die Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) am Universitätsklinikum Leipzig ist zertifiziert worden. Die DIOcert GmbH, Zertifizierungsgesellschaft für das Gesundheitswesen, bescheinigt der ZNA, alle Anforderungen und Empfehlungen zur Struktur und Organisation der Akut- und Notfallversorgung in deutschen Notaufnahmen zu erfüllen.

Prof. André Gries, Leiter der ZNA, spricht dem gesamten Team seinen Dank aus: “Dieses Ergebnis bestätigt, dass wir sehr gut aufgestellt sind.” Bereits Ende 2016 sei damit begonnen worden, diesen Prozess mittels Projektgruppe zu planen und zu begleiten, so Gries.

“Wir waren schon vorher gut organisiert und hatten die notwendigen Strukturen seit einigen Jahren entwickelt.” Allerdings waren noch zahlreiche Vorbereitungen bis zum Audit vor Ort im Dezember 2017 nötig, ein ganzer Maßnahmenkatalog musste erfüllt werden. “Uns war wichtig, einen professionellen Blick auf unsere Strukturen, unsere Organisation und das Management von außen zu erhalten”, sagt der ZNA-Leiter.

Auf ein Qualitätsmerkmal weist er gern besonders hin: “An 24 Stunden, sieben Tage in der Woche ist immer ein Facharzt mit notfallmedizinsicher Expertise im Dienst. Das kann nicht jede Notfallaufnahme leisten.” Neben der exzellenten Patientenversorgung rund um die Uhr hoben die Prüfer ebenfalls das breit aufgestellte Angebot an Fort- und Weiterbildungen, die Qualität der wissenschaftlichen und Forschungsarbeiten sowie die hervorragende Interaktion der Mitarbeiter der ZNA positiv hervor.

“Die gute Kommunikation innerhalb des Teams geht über die eigene Berufsgruppe, also Pfleger oder Ärzte, hinaus. Das wirkt sich auf die Qualität der Patientenversorgung positiv aus”, meint Prof. Gries.

Dabei müsse auch der insgesamt sehr hohe Anteil unmittelbar lebensbedrohlich erkrankter beziehungsweise verletzter Patienten berücksichtigt werden: “Fast die Hälfte der Patienten wird vom Rettungs- und Notarztdienst eingeliefert, rund 15 Prozent müssen nach initialer Behandlung auf eine Intensivstation weiterverlegt werden. Als Beleg für den hohen Fortbildungsstand des ZNA-Teams kann Gries auf ein aktuelles Beispiel verweisen: “Erstmals haben nun im Januar zwei erfahrene Mitarbeiterinnen die Qualifikation ‘Notfallpflege’ nach Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) erfolgreich abgeschlossen.”

Bauliche Verbesserungen geplant

Mit auf den Weg gaben die Auditoren die Empfehlung zu baulichen Veränderungen, zum Beispiel bei der Rettungswagenzufahrt, bei der Ausstattung des Wartebereichs und bei der Zahl der Behandlungsplätze. Für den ZNA-Leiter kamen diese Hinweise nicht überraschend, ist der Umbau seiner Einrichtung doch bereits geplant und dürfte in den kommenden Monaten beginnen.

“Vor allem die besonderen Aspekte bei der Betreuung älterer Patienten können nach einem Umbau noch viel besser umgesetzt werden, was wichtig ist angesichts steigender Zahlen bei dieser Patientengruppe”, hebt Gries hervor. Um den konstruktiven Prozess fortzuführen, wird sich die Projektgruppe für die Zertifizierung auch weiterhin regelmäßig treffen. In einem Jahr steht zudem das erste reguläre Überwachungsaudit an.

Neben seinem Team dankt Prof. André Gries allen Kliniken und Partnern am UKL, die die Arbeit der Notfallaufnahme mit ihrer Expertise unterstützt hätten, sowie dem präklinisch tätigen Rettungs- und Notarztdienst für die seit Jahren gute Zusammenarbeit.

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