Heute ist der Internationale Hebammentag. Die Linksfraktion fordert die Staatsregierung mit einem neuen Landtags-Antrag auf (Drucksache 7/13330), bessere Bedingungen für die Geburtshilfe zu schaffen. In Dresden und Leipzig sollen mehr Studienplätze im Fachgebiet „Hebammenwissenschaften“ entstehen.

Schulisch ausgebildete Fachkräfte sollen leichter berufsbegleitend den Hochschulabschluss erlangen können. Außerdem sollen hebammengeleitete Kreißsäle eingerichtet werden. Geburtshilfe soll in die medizinische Grundversorgung aufgenommen sowie eine landesweite Versorgungsplanung eingeführt werden.

Um Hebammen zu motivieren, wieder in der klinischen Geburtshilfe zu arbeiten, soll Sachsen ein Modellprojekt wie am Bürgerhospital Frankfurt/Maindurchführen. Für digitale Angebote etwa zur Geburtsvorbereitung sollen mehr Fördermittel bereitstehen. Die sozialpolitische Sprecherin Susanne Schaper erklärt:

„Wer ein Kind erwartet, braucht von Anfang an vertrauensvolle Beratung – gerade beim ersten Nachwuchs. Viele Eltern in Sachsen haben Schwierigkeiten, eine Hebamme zu finden, die sie von Anfang an und kontinuierlich begleitet. Steht dann noch eine lange Anfahrt zum Kreißsaal bevor, weil Geburtsstationen geschlossen wurden, wächst die Verunsicherung. 

Weil Hebammen fehlen, kann der Bedarf an Leistungen rund um die Geburt schon jetzt nicht gedeckt werden. Die Akademisierung hat den Beruf grundsätzlich aufgewertet. Jedoch gibt es zu wenige Studienplätze, um genug Hebammen auszubilden. Wer den Hochschulabschluss berufsbegleitend nachholen will, trifft auf hohe Hürden.

Außerdem ist Unzufriedenheit zu erwarten, falls Berufsneulinge besser bezahlt werden als erfahrene Kolleginnen und Kollegen ohne Hochschulausbildung. Die Staatsregierung muss die Hebammenausbildung, die Bedarfsplanung und die Finanzierung verbessern. Gute Bedingungen für Hebammen bedeuten gute Bedingungen für Eltern und Kinder!

Jede Frau hat das Recht, sich von einer Hebamme begleiten zu lassen und den Geburtsort frei zu wählen. Geburtshilfe muss also wohnortnah und barrierefrei verfügbar sein.“

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