Gegen 22:00 Uhr, am 21.05.2024, wurden die ersten Einsatzkräfte zu einem Gewerbebrand in die Oststraße in Borna gerufen. Bereits auf der Anfahrt war ein enormes Flammenbild und eine extreme Rauchentwicklung sichtbar. Der Einsatzleiter Ingolf Szech forderte umgehend weitere Kräfte der Feuerwehren Borna und aus der Umgebung an.

Das Einsatzstichwort wurde in diesem Zuge erhöht. An der Einsatzstelle bot sich für die Brandschützer ein verehrendes Bild. Das Feuer hatte bereits auf das Dach des Marktes übergegriffen und breitete sich in einem rasenden Tempo aus.

Innerhalb kürzester Zeit wurde durch die zahlreichen Einsatzkräfte eine stabile Wasserversorgung aus mehreren Hydranten aufgebaut. Gleichzeitig begann ein massiver Löschangriff aus über 10 Rohren, über den Werfer des Tanklöschfahrzeuges und über 2 Drehleitern. Trotz des extremen Löschwassereinsatzes war das Gebäude nicht zu halten. Ein angrenzendes Wohngebäude wurde vorsorglich evakuiert und mit einer Riegelstellung vor der enormen Wärmestrahlung geschützt.

Für die Anwohner im Umkreis bestand in den ersten Phasen des Einsatzes keine Gefahr. Um die Schadstoffwerte zu messen wurde der ABC-Erkunder der Feuerwehr Elstertrebnitz sowie der Fachberater ABC zum Einsatz hinzugezogen. Alle Messwerte blieben im grünen Bereich. Im Laufe des Einsatzes veränderte sich die Thermik durch die Witterung und der Brandrauch wurde niedergedrückt. Die Einsatzleitung entschied sich vorsorglich eine Warnmeldung an die Bornaer herauszugeben, was unter anderem durch die Warnapp NINA geschah.

Der Einsatz war aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung. Durch die massive Ausbreitung am Anfang musste ein sehr hoher personeller und materieller Aufwand betrieben und organisiert werden. So kamen neben unzähligen Atemschutzgeräten und Luftfiltern auch 620 Liter Schaummittel und über 1, 5 Kilometer Schlauchmaterial zum Einsatz. Von den nicht einzuschätzenden Mengen an Löschwasser ganz abzusehen, war es eine Materialschlacht.

Im Verlauf der Löscharbeiten und insbesondere in der Anfangsphase gab es immer wieder Explosionen im Gebäude, welche durch die gelagerten Spraydosen, Gasflaschen und ähnlichen entstanden. Ein Innenangriff war für die Einsatzkräfte nicht möglich. Das Dach der Verkaufsstätte stürzte ein und erschwerte die Löscharbeiten.

Nach fast 5 Stunden war das Feuer soweit unter Kontrolle und abgelöscht, dass eine Reduzierung der 82 Einsatzkräfte vor Ort erfolgen konnte. Dies war aber noch lange nicht das Ende des Einsatzes. Mit gezielten Löschangriffen, welche auch, mit der Hilfe der Drohne der Feuerwehr Regis-Breitingen, koordiniert wurde, konnten die Kameraden auch die letzten Brandstellen ablöschen.

Nach weiteren Stunden Nachlöscharbeiten und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft verließen die letzten Kameraden gegen 5:00 Uhr das Gerätehaus. Nur wenige Stunden später wurden die Einsatzkräfte der Bornaer Wehr wieder zu der Brandstelle alarmiert. Ein Aufflammen von versteckten Glutnestern erforderte einen nochmaligen massiven Löschangriff. Auch dieser zweite Einsatz zog sich über Stunden. Die Nachbereitungsarbeiten in den Gerätehäusern werden noch den ganzen Mittwoch in Anspruch nehmen.

Im Einsatz waren 16 Fahrzeuge der Feuerwehren Borna, Eula, Neukirchen, Zedtlitz, Kitzscher, Regis-Breitingen, Geithain und Elstertrebnitz. Ebenfalls im Einsatz waren der Stellvertretende Kreisbrandmeister IBLB, das Feuerwehrtechnische Zentrum, der Fachberater ABC, der Pressedienst des Kreisfeuerwehrverbandes und Kräfte des Rettungsdienstes sowie der Polizei.

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