Achter Test, siebenter Sieg. RB Leipzig gewann am Sonnabend-Abend bei Fortuna Chemnitz souverän mit 8:1. Die Tore erzielten Heidinger, Frahn, Kammlott (2x), Kutschke (2x), Röttger und Nattermann.

Wie gwohnt schickte Alexander Zorniger die Leipziger in einer 4-4-2-Variante auf den Rasen. Mit zwei Defensiven, ohne zentralen Spielmacher. Coach Alexander Zorniger konnte fast aus dem Vollen schöpfen. Selbst der lädierte Roman Wallner (Bänderdehnung) wagte sich auf das grasgrüne Parkett. Nur Jeremy Karikari (Trauerfall in der Familie) und Christian Müller (Sehnenprellung) mussten passen.

Mit Fortuna Chemnitz hatten die Rasenballer einen starken Oberligisten vor der Brust. Die Gastgeber wären beinahe zweimal in Folge aufgestiegen, scheiterten in der Relegation aber am Torgelower SV Greif. Die Fortunen zählen auch diese Saison zu den stärkeren Teams ihrer Liga, werden allerdings auf Steve Rolleder (15 Treffer) verzichten müssen. Der Torjäger kickt seit Kurzem beim 1. FC Lok Leipzig.

Etwa 180 Zuschauer sahen im Stadion an der Chemnitztalstraße ein engagiertes Spiel. Sogar der Wettergott schien Lust auf Fußball zu haben, schickte statt den versprochenen Regenschauern milde Temperaturen und kleine Wölkchen vorbei. Die Rasenballer agieren die erste Viertelstunde wie kleine Schuljungen, die den Wecker zum Todfeind erklärt haben. Nachlässigkeiten und mangelnde Konzentration gaben sich die Klinke in die Hand. Fehlpässe und Ballverluste die logische Folge. Möglicherweise steckte ihnen die harte Konditionseinheit vom Vormittag noch in den Knochen. In der fünften Minute legte die Abwehr plötzlich ein kollektives Schäferstündchen ein. Jack Schubert steht plötzlich allein vor Keeper Fabio Coltorti. 1:0 für Chemnitz.

Ein Treffer mit therapeutischer Wirkung. Erst kann Heidinger, über den rechten Flügel kommend, mit platziertem Distanzschuss ausgleichen (19.). Kurz danach flankt Judt den Ball nach einer Ecke in den Strafraum. Frahn köpft zur Führung ein (23.). Leipzig jetzt wie verwandelt. Angriffslustiger Power-Fußball, Offensiv-Pressing und nette Kombinationen prägen das Bild. Kaum ein Spieler berührt das Leder jetzt mehr als drei Mal. Wenn verteidigt wird, dann aggressiv gegen den Ball. Ganz nach Zornigers Geschmack: “Natürlich wird es Spiele geben, wo alles schiefläuft. Selbst dann müssen wir in der Lage sein, einen gewissen Plan zu verfolgen.”

Der ging heute auf. Nach Seiten- und Stürmertausch erhöhten Kammlott und Kutschke rasch auf 1:4 – beide Male per Strafstoß (53., 54.). In der 70. Minute zieht Sturmtank Kutschke aus 18 Metern ab. 1:5. Fünf Minuten später schlägt Tom Nattermann zu. Kutschke flankt von rechts in den Strafraum. Dort wartet der wiedererstarkte Kammlott, scheiterte diesmal aber am Pfosten. Nattermann kann abstauben. In der 77. Minute beißt sich Kammlott auf der linken Seite gegen zwei Chemnitzer durch und lässt das Leder im Netz zappeln. Den Schlusspunkt der unterhaltsamen Partie markiert der genesene Timo Röttger. In der 82. Minute zieht der Mittelfeldmann aus 16 Metern zum 1:8 ab.

Zornigers Fazit: “Es hat uns Spaß gemacht.” Seine Spieler kämpfen derweil weiter um Stammplätze. Ja, ihm schwebe ein Gerüst für die Mannschaft vor, lässt der Trainer augenzwinkernd durchblicken. “Das bezieht sich aber nur auf drei, vier Spieler.” Dominik Kaiser und “Captain” Daniel Frahn gelten als gesetzt. Juri Judt durfte durchspielen. Erst im Mittelfeld, dann als Rechtsverteidiger. Der gute Mann scheint universell einsetzbar. Über das restliche Personal darf munter spekuliert werden.

Kleine Randnotiz: Wie aus dem Programmheft für die Saisoneröffnung hervorgeht, wird Ingo Hertzsch (35) neuer Fanbeauftragter. Der Ex-Profi war bei RB zuletzt im Marketing tätig.

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