Mit einer Performance der bacchantisch-oppulenten Art wird die "blauverschiebung No7" am Mittwoch, 15. Oktober, um 20 Uhr in der galerie KUB eröffnet. Für diesen ersten Höhepunkt von "Weeks & Whitford" aus England könnte ohne Übertreibung der griechische Gott Dionysos Pate stehen. Rebecca Weeks und Ian Whitfords abendfüllende Performances sind beeinflusst von Literatur, bildender Kunst, Philosophie, Performance, Horror, Porno und Punk und lassen die Grenzen von Performance-Kunst und Allgemeinunterhaltung, Theater, Wissenschaft, Kunst und Leben verschwimmen.

Aber Vorsicht: Sie lassen es zu, verletzlich zu sein, zu scheitern, aber sie bieten vor allem keine Antworten und sind nicht da, einfach nur um zu unterhalten.
Ein weiterer Höhepunkt folgt Tags darauf, am Donnerstag, 16. Oktober, mit dem deutsch-venezianischen Performance-Duo Verena Stenke und Andrea Pagnes. Das Museum der bildenden Künste Leipzig bietet mit seiner massiven und gleichsam schwebenden Architektur einen kaum besser geeigneten Rahmen für den Performance-Zyklus “Dyad”. Für die zweistündige Performance fragen “VestAndPage” durch eine Serie poetischer Körperbilder, wie Dichotomie und Dualismus als Mechanismen und effektive Werkzeuge politischer Propaganda und kollektiver Manipulation angewandt werden. Diese Performance löst eine Explosion von geistigen Bildern aus. Der Besuch der Performance im Bildermuseum ist im Festivalticket von “blauverschiebung No7” enthalten.

Am Freitag, 17. Oktober, und Samstag, 18. Oktober, werden in der galerie KUB Performances von 16 weiteren internationalen Künstlern wie auch “Newcomern” zu sehen sein. Zu den Höhepunkten am 17. Oktober zählen der irische Performancekünstler Dominique Thorpe und die Schweizer Performerin Judith Huber. Am Samstag freuen sich die Veranstalter auf den israelischen Performancekünstler Lior Kariel, der in Deutschland sein Debüt geben wird.

Das Internationale Performancefestival blauverschiebung wird dem Publikum einen umfänglichen Einblick in diese Kunstform, für die gerade das Publikum eine entscheidende Größe darstellt, bieten. Mit Künstlern wie Jos Diegel und Dirk Baumanns zur Malerei, sowie Malte Lück, Dominic Thorpe und Stefan Hauberg zum skulpturalen, werden die ursprünglichen Wurzeln, die in der bildenden Kunst zu finden sind, betont. Newcomer wie Anna Natt, Bonella Holloway und Jana Rath zeigen Verbindungen zum Tanz, Anna Bromley und Michael Fesca zur Lecture-Performance auf. Die Newcomer Lulu Obermayer und Geeske Janßen wiederum entwickeln ihre Arbeit als “Duration Pieces”. Spektakuläres fühlt man bei “VestAndPage”, “Weeks & Whitford” und Dominik Lipp. Nicht immer wird das Publikum, so wie bei dem israelischen Performancekünstler Lior Kariel, direkt mit einbezogen, doch durch die zeitliche Parallelität von Entwicklung der Performance und Erleben durch das Publikum ist es immer ein besonders intensives Kunsterleben. Diese Intensität, das Spiel mit Publikum, Raum und Zeit sind somit die zentralen Komponenten von Performancekunst, wie Künstler damit arbeiten, kann man auf der “blauverschiebung No7” erleben.

Und das alles findet in der galerie KUB in der Kantstrasse 18 in der Leipziger Südvorstadt statt.

www.galeriekub.de

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