Die Aktion, die der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen am Montag, 10. März, zum Thema "Tempo 30 vor allen Schulen und Kitas" durchgeführt hat, machte deutlich, dass das Anliegen auf große Akzeptanz und Resonanz innerhalb der Bürgerinnen und Bürger stößt. An 13 Standorten haben stadtweit alle Spitzenkandidaten mit ihren Teams provisorische Tempo-30-Zonen aufgebaut und Passanten, vor allem eben Eltern, auf das Anliegen, vor allen Schulen, Kindertagesstätten und Horteinrichtungen Tempo 30 einzuführen, mit Flyern und Informationsmaterial aufmerksam gemacht.

Dazu sagt Michael Schmidt, familienpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der selbst in der Erich-Zeigner-Allee vor der Grundschule und den Kitas Hummelnest und Zwergenland mit einem Team aktiv war: “In zahlreichen Gesprächen wurde in allen Stadtbezirken deutlich, dass unsere Forderung eine große Bestätigung innerhalb der Bevölkerung findet. Viele Menschen erkundigten sich, wie sie dieses Anliegen am besten zusätzlich unterstützen können. Selbst unsere herzförmig gestalteten Tempo-30-Schilder kamen offenbar bei den Autofahrern gut an. Einige winkten uns anerkennend zu und der Großteil passte das Tempo dem Anliegen problemlos an. Unser Ziel ist, das Denken innerhalb der Verwaltung umzukehren. Tempo 30 vor Schulen und Kitas sollte selbstverständlich sein.

Momentan ist aber Tempo 50 “Grundrecht” und es bedarf dem Ausräumen zahlreicher Bedenken, um eine verkehrsberuhigende Zone einzurichten. Gerade aber vor Schulen und Kitas sollte uns die Sicherheit und während der Lernzeit auch der Lärmschutz der Kinder höchste Priorität sein. Tempo 30 ist dabei das Gebot der Stunde! – Gerade die Erich-Zeigner-Allee ist ein Beispiel, wo sich die einstige, jedoch kurzzeitige Tempo-30-Regelung bewährte, dennoch zugunsten einer Ampel wieder aufgehoben wurde. Und vor den Kitas in derselben Straße müssen Eltern immer wieder bei viel Verkehr und wenig Platz ihre Kinder auf der zur Straße zugewandten Seite aus dem Auto holen. Eine Entschleunigung und mehr Rücksicht ist dort unabdingbar. Ein Zusammentreffen von Ampel und Tempo 30 darf kein Tabu sein. Diese Beispiele finden sich in der gesamten Stadt wieder. Die von uns ausgewählten 13 Standorte sind Einzelfälle und ließen sich problemlos ergänzen. Wir hoffen nun, dass die Stadtverwaltung diesem öffentlichen Aufruf schnellstmöglich Taten folgen lässt.”

Mit der Aktion am Montagmorgen will der Kreisverband der Grünen den Stadtratsantrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD unterstützen und dessen sofortige Umsetzung fordern. Durch die verstärkte Einführung von Tempo 30 vor diesen Einrichtungen könne es gelingen, mehr Unfälle zu vermeiden. Tempo 30 führe zu einer erheblichen Verkürzung des Bremsweges. Unfälle bei Tempo 30 bergen weitaus geringere Gefahr für schwere oder tödliche Verletzungen. Tempo 30 erweitere das Blickfeld, so dass Kinder am Straßenrand eher bemerkt werden können. Die Lärm- und Abgasbelastung wird bei Tempo 30 deutlich reduziert, wovon gerade auch vor Kitas und Schulen wartende Kinder und Familien profitieren!

Neben der Wegesicherheit sei es aber ebenso wichtig, die Lernorte Kita und Schule als Orte der Ruhe zu begreifen und vor übermäßigem Lärm zu schützen, betont Michael Schmidt.

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