Am Dienstag hat die Stadtverwaltung das künftige Verkehrskonzept für das Sportforum präsentiert. Die steigenden Besucherzahlen bei Heimspielen von RB Leipzig fordern nachhaltige Veränderungen. Im Mittelpunkt stehen die verstärkte Nutzung von Park-and-Ride-Angeboten und die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel.

Um ein schlüssiges Gesamtpaket zu schnüren, beauftragte die Verwaltung das Büro “SHP Ingenieure”. Die Spezialisten aus Hannover entwickelten bereits das Verkehrskonzept rund ums Bremer Weserstadion.

Im Fokus des neuen Verkehrskonzepts steht die Stärkung von Park-and-Ride-Angeboten. Auswärtige Besucher werden künftig schon beim Verlassen der Autobahn auf die großflächigen Parkflächen am Stadtrand hingewiesen. Dort erwarten die Nutzer Begrüßungstafeln, die den Weg in die City weisen.

In Straßenbahnen und S-Bahnen werden die Fahrgastinformationen angepasst. Rund ums Stadion entstehen in mehreren Etappen 1.500 neue Fahrrad-Stellplätze. Außerdem prüft die Verwaltung, wie die Anwohner im Waldstraßenviertel vor den Verkehrsmassen geschützt werden können. Zur Diskussion steht unter anderem die Einrichtung einer Schutzzone, in der an Veranstaltungstagen nur mit Anwohnerausweis geparkt werden darf.
“Wenn das Konzept umgesetzt ist, soll alles ohne Eingriffe von außen wie von selbst laufen”, freut sich Verkehrsamtschef Michael Jana. Insgesamt wird es die Kommune rund 8,6 Mio. Euro kosten. Erste Sofortmaßnahmen sollen bis August abgeschlossen sein. Über die übrigen Arbeiten muss der Stadtrat entscheiden. “Die finanziellen Mittel dafür stehen zur Verfügung”, weiß Jana.

“Je mehr Leute eine Veranstaltung oder ein Fußball-Spiel besuchen, desto mehr Management ist erforderlich”, weiß Baudezernentin Dorothee Dubrau (parteilos). Ihre Idee zur Entlastung des Verkehrsraums: Die gut 3.000 Parkplätze in Stadionnähe könnten vorab online kostenpflichtig reserviert werden. Wer keine Parkkarte ergattert, wisse dann schon im Vorfeld, dass er sein Auto andernorts abstellen müsse. “Es sollte langfristig das Ziel sein, das auch durchzuführen”, findet Dubrau.

“Jetzt muss das Konzept mit Leben gefüllt werden”, meint Stadionchef Winfried Lonzen. Der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft ZSL könnte sich sogar vorstellen, dass die Leipziger Verkehrsbetriebe eines Tages einen Bahnhof am Sportforum einrichten, in dem nach Veranstaltungsende die Straßenbahn-Züge schon abfahrbereit auf die Besucher warten.

Wann die Ratsversammlung das Konzept beschließt, steht noch nicht fest. Die Vorlage wandert zunächst in den Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte sowie in die zuständigen Fachgremien und -ausschüsse.

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