60 Veranstaltungen gehören zum Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 10. bis zum 23. März, die dieses Jahr zum 13. Mal in Leipzig stattfinden. Sie warten mit zahlreichen Angeboten auf – Diskussionen, Symposien, Workshops, Filme, Lesungen, Gespräche, Begegnungen und Ausstellungen.

Themenschwerpunkte der diesjährigen Antirassismuswochen sind die Auseinandersetzung mit Rassismuserfahrungen, Aktivsein gegen Rassismus, Informationen über die Situation von geflüchteten Menschen in ihren Heimatländern und ihre Fluchtwege nach Europa, Flüchtlinge in Leipzig gestern und heute und die Religionsvielfalt in Leipzig.

„Die Internationalen Wochen gegen Rassismus rufen dazu auf, dem noch unbekannten Nachbarn mit Anstand und Würde zu begegnen. Und wir müssen auch den Rassismus ansprechen, der in unserer Gesellschaft immer lauter wird.

Hier brauchen wir eine klare Haltung: Argumente hören wir an, Ängste nehmen wir ernst, aber Rassismus und Hass haben bei uns keinen Platz. Es gibt keine Rechtfertigung, Menschen anzugreifen und Unterkünfte in Brand zu stecken“, betont Oberbürgermeister und Schirmherr Burkhard Jung in seinem Vorwort zum Programm.

Insgesamt gehören 55 Vereine und Initiativen, Jugend- und Kultureinrichtungen, weitere Einrichtungen sowie Mitglieder verschiedener Parteien zu den Veranstaltern der Antirassismuswochen.

„Die zahlreichen an den Internationalen Wochen gegen Rassismus beteiligten Akteure zeigen am Beispiel Leipzig, dass Sachsen auch ein anderes Gesicht hat als jenes, das durch die in den letzten Wochen beängstigend zugenommenen fremdenfeindlichen verbalen Attacken und tätlichen Übergriffe geprägt wurde“, betont Stojan Gugutschkow, der Leiter des Referates für Migration und Integration, das die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Leipzig koordiniert. „Ich lade die Leipzigerinnen und Leipziger ein, während der Aktionswochen die zahlreichen Angebote für Information, Gespräche und Begegnungen zu nutzen.“

Aus dem Programm

Der Verein Forum B :: Prozesse in Begleitung e. V. bietet ganztägige Workshops an, bei denen Teilnehmende auf der Grundlage des Betzavta-Konzeptes praxisnah und eindrucksvoll erlernen können, wie bei aller Verschiedenheit ein demokratisches Miteinander auf Augenhöhe gelebt werden kann.

Die Gruppe Amnesty International Leipzig veranstaltet am 12. März ein Seminar über den Umgang mit geflüchteten Menschen in Deutschland und Europa aus menschenrechtlicher Perspektive.

Schulklassen sind zu verschiedenen Filmveranstaltungen und Gesprächen beim Landesfilmdienst Sachsen eingeladen, zum Beispiel über Flucht- und Rassismuserfahrungen von Kindern.

Die Initiative Weltoffenes Gohlis führt in der Ausstellung „Eingeschlossen: Ausgeschlossen“ auf eindrückliche Weise Perspektiven und Schicksale von Menschen in sächsischen Asylunterkünften vor Augen. Die Ausstellung wird am 15. März um 19 Uhr im Gohlis Forum eröffnet.

Bei einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Die Barbarei der Anderen! Angst vor MuslimInnen als Gefahr für unsere Demokratie“ werden ebenfalls am 15. März um 19 Uhr im GRASSI Museum der international bekannte Vertreter der Vorurteilsforschung Prof. Dr. Wolfgang Benz und der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Kai Hafez darüber diskutieren, inwieweit ein medial vermittelter Generalverdacht gegen Muslime ethische Grenzen verschwinden und die Gewaltbereitschaft steigen lässt. Initiator und Mitveranstalter ist der Migrantenbeirat der Stadt Leipzig.

Einige Veranstaltungen des Lesefestivals „Leipzig liest“ sind auch im Programm der Antirassismuswochen zu finden. Dazu gehören neben verschiedenen Lesungen, zum Beispiel „Khinshasa Dreams“ von Anna Kuschnarowa über die Flucht eines Jungen aus dem Kongo nach Europa (17. März, Bürgerverein Messemagistrale), eine Podiumsdiskussion am 18. März „Wie wir zusammen lebten, leben und leben wollen“, an der unter anderem Ulrich Hörning, Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt Leipzig, teilnimmt. Thematisiert werden dabei die derzeitige Diskussion um Zuwanderung und die Frage nach dem Grad der Offenheit unserer Gesellschaft.

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus bieten auch die Möglichkeit der Begegnung. Beispielsweise gibt es am 13. März im GRASSI Museum Gelegenheit, bei einem „Global Brunch“ an einer langen Frühstückstafel Platz zu nehmen, mit den Banknachbarn ins Gespräch zu kommen und dabei mehr über andere Menschen, Kulturen und Länder zu erfahren.

Leipziger Familien und Familien aus umliegenden Flüchtlingsunterkünften sind am 18. März von 12 bis 18 in die SBH Südost in die Friederikenstraße 60 zu einem Spielenachmittag mit interaktivem Markt, Kreativworkshop und Spielstraße eingeladen.

Informationen zu allen Veranstaltungen sind im Programmheft der Internationalen Wochen gegen Rassismus mit dem Logo „toLEranz. Vielfalt als Chance“ zu finden, das im Neuen Rathaus, in Bürgerämtern, Bibliotheken und an vielen weiteren Stellen ausliegt. Im Internet ist es zu finden auf der Seite www.leipzig.de/antirassismus.

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