Nein, kann man nicht, dafür benutzt man nach wie vor eher ein Surfbrett. Im Wortklang ist der Server dem Surfer allerdings sehr nah, doch bedeutet das Wort „Server“ konkret übersetzt eher Diener, Bediensteter oder auch Dienst, was dem, was ein Server zu tun hat, sehr nahekommt. Die digitalen Pfade, auf denen unsere Informationen, Anwendungen und Kommunikationen fließen, sind für viele von uns unsichtbar und daher auch nur schwer nachvollziehbar. Hinter den Kulissen liegt ein überaus komplexes und ebenso performantes Netzwerk, dessen Herzstück besagte Server bilden.

Wozu dient ein Server?

In seiner reinsten Definition dient ein Server als eine Art Verteiler, der Ressourcen und Dienste über das Internet oder lokale Netze (LANs) an andere Computer, die sogenannten „Clients“ bereitstellt. Mann kann entsprechende Server mieten oder kaufen und im lokalen Netzwerk in Eigenregie betreiben. Clients und Server können miteinander kommunizieren, da sie durch den Einsatz eines speziellen Protokolls dieselbe „Sprache“ verwenden. Der Begriff „Server“ bezieht sich dabei auf zwei Dinge:

Der Kunde, oder Client, fordert ständig Daten vom Server an, die der Server dann bereitstellt. Die spezifischen Daten variieren je nach Server-Typ, worauf wir später noch genauer eingehen werden. Um dies zu veranschaulichen, ein kurzes Beispiel: Wenn Sie im Internet surfen, fungiert Ihr Computer als Client und Ihr Browser als Client-Software. Wenn Sie die Webseite google.de besuchen möchten, sendet Ihre Client-Software eine Anfrage an den zuständigen Server, um die Daten der Seite zu erhalten. Die Server-Software übermittelt diese Daten daraufhin an Ihren Browser.

Oft mit einer der wichtigsten Mitarbeiter im Unternehen, der Sys-Admin. Foto: G. Altmann via pixabay

Verschiedene Server-Arten

Doch diese einfache Beschreibung wird der Komplexität und Vielseitigkeit eines modernen Servers kaum gerecht. In den frühen Tagen der Computertechnologie waren Server monolithische und unflexible Maschinen, die an festen Orten verankert waren. Mit der Zeit haben sie sich jedoch weiterentwickelt, haben Gestalt und Größe verändert und sind Teil eines dynamischen Ökosystems geworden. Moderne Server gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die jeweils auf spezielle Einsatzbereiche ausgerichtet sind.

1. Webserver

Ein Webserver hat die Hauptfunktion, Webseiten zu speichern, zu bearbeiten und an Clients wie Webbrowser oder Suchmaschinen-Crawler zu übermitteln. Die Interaktion zwischen Server (Software) und Client geschieht auf Basis des Hypertext Transfer Protocols (HTTP) oder seiner gesicherten Version HTTPS. Üblicherweise beinhaltet die Übertragung HTML-Dokumente und die darin verknüpften Elemente wie Fotos, Stylesheets oder Skripte. Zu den bekannten Webservern gehören Apache HTTP Server, Microsoft Internet Information Services (IIS) oder Nginx.

2. DNS-Server

DNS- oder Nameserver ermöglichen die Namensauflösung innerhalb eines Netzwerks. Im World Wide Web spielen DNS-Server eine wesentliche Rolle, weil sie es ermöglichen, Hostnamen und Domains wie www.l-iz.de in die dazugehörige IP-Adresse umzuwandeln.

3. File-Server

Ein File-Server ist für die gemeinsame Speicherung von Dateien zuständig, die verschiedenen Benutzern in einem Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. In Unternehmen wird diese Art der Dateiverwaltung genutzt, um verschiedenen Teams den Zugang zu den gleichen Dokumenten zu ermöglichen.

Der File-Server hilft dabei, Konflikte durch unterschiedliche lokale Dateiversionen zu verhindern und bietet Möglichkeiten für automatische Versionierung und zentrale Sicherung aller Unternehmensdaten. Bei Zugriffen auf den File-Server über das Internet werden Übertragungsprotokolle wie FTP, SFTP, FTPS oder SCP verwendet. In lokalen Netzwerken (LAN) sind die Protokolle SMB und NFS weit verbreitet.

4. ProxyServer

Der Proxy-Server agiert als Verbindungsschnittstelle innerhalb von Computernetzwerken. Er funktioniert als zwischengeschaltete Einheit, die Anfragen aus dem Netz empfängt und über seine eigene IP-Adresse weiterleitet.

Der Einsatz von Proxy-Servern dient verschiedenen Zwecken, wie der Filterung von Kommunikation, Kontrolle der Bandbreite, Steigerung der Verfügbarkeit durch Verteilung der Last, oder dem Zwischenspeichern von Daten (Caching). Außerdem trägt ein Proxy-Server dazu bei, die Anonymität weitgehend zu wahren, indem die IP-Adresse des Nutzers hinter dem Proxy verborgen bleibt.

In Unternehmen und in privaten Haushalten, in der Forschung zur künstlichen Intelligenz und in der Unterhaltung, sind Server die treibenden Kräfte, die unsere digitale Welt antreiben und miteinander vernetzen. Ihre Präsenz mag unauffällig sein, aber ihr Einfluss ist enorm.

Nicht ganz grundlos wurde der 28. Juli zum Tag des Systemadministrator ausgelobt, was einigen nur rein müdes Schmunzeln abringt. Diese Leute, die oftmals hinter den Kulissen agieren und für den Datenverkehr und dessen Sicherheit gigantisch großer Unternehmen verantwortlich sind, sind oft das Zünglein an der Waage, wie hier zu lesen ist.

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