Gleich zwei Anfragen bekam die Stadtverwaltung, als klar war, dass der Schulbetrieb im ehemaligen Gustav-Theodor-Fechner-Gymnasium schon in diesem Jahr aufgenommen wird. Das Schulgebäude aus den 1970er Jahren wurde in den letzten Monaten kurzzeitig als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Im Sommer soll es für den Schulbetrieb hergerichtet werden und ab Herbst lernen hier die ersten 112 Kinder.

Besorgt darüber, dass das Schulhaus nicht funktionsfähig sein könnte, hatte sich im April CDU-Stadtrat Ansbert Maciejewski gezeigt. Also hat er nach Umbaubeginn und den geplanten Maßnahmen gefragt. Und da die syrischen Flüchtlinge, die hier kurzzeitig untergekommen waren, mittlerweile ausgezogen sind, kann der Umbau im Juni beginnen, teilt das Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule mit.

Die Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallation wird kontrolliert, bei Bedarf repariert, Klassenräume und Treppenhäuser erhalten einen neuen Anstrich, die Installationen der vorhandenen Fachkabinette Chemie/Physik/Biologie werden geprüft, eine Verdunklung im Chemieraum wird montiert und auch nach vorhandenen Tafeln wird geschaut, defekte Fenster und Türen werden repariert, defekte Lampen ausgetauscht, die Aula wird in der alten Raumgröße wieder hergestellt, neuer Bodenbelag kommt rein, Elektroinstallation und Malerarbeiten sind noch im Programm.

Die Sitzmöglichkeiten auf dem Schulhof werden hergerichtet, das Schulgebäude feingereinigt. Im August soll alles fertig sein. Dann kommen die Möbel.

Und praktisch zeitgleich mit der Sorge von Ansbert Maciejewski um möglicherweise schlechte ÖPNV-Verbindungen zum neuen Gymnasialstandort in Schönefeld stellte auch der Linke-Stadtrat Jens Herrmann-Kambach ein paar Anfragen zum Thema. Er fragte zum Beispiel: “Wie viele Schüler werden zum Beginn des neuen Schuljahres diese Schule besuchen?”Und da andernorts – wie zum Beispiel in der Südvorstadt – die Kapazitäten in den Gymnasien nicht mehr ausreichen, geht es im ehemaligen Fechnergymnasium, das jetzt erst einmal als Außenstelle des Brockhaus-Gymnasiums startet, gleich richtig zur Sache: “Es ist geplant, bis zu vier fünfte Klassen mit jeweils höchstens 28 Schülerinnen und Schülern zu bilden – das wären höchstens 112 Schülerinnen und Schüler”, teilt das Sozialdezernat mit. “Da die Klassenbildungen für das Schuljahr 2014/15 noch nicht abgeschlossen sind, kann die tatsächliche Schülerzahl für das Schuljahr 2014/15 noch nicht benannt werden.”

Und da ein Zeitungsartikel im Mai in arger Sorge war, die Kinder müssten stundenlang durchs Stadtgebiet fahren, um jeden Tag zur Schule zu kommen, fragte Herrmann-Kambach auch: “Aus welchen Stadtteilen kommen wie viele Schüler?”

Doch diese Frage kann erst beantwortet werden, wenn das Ergebnis der Klassenbildungen vorliegt, teilt das Sozialdezernat mit.

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Und wie ist das mit der schlechten ÖPNV-Anbindung, die Ansbert Maciejewski da ausgemacht hatte?

Die Antwort des Sozialdezernats war eigentlich so zu erwarten: “Die ÖPNV-Anbindung des Schulstandorts ist sehr gut. Er ist mit den Linien 1, 70 und 90 erreichbar, die im 10-Minuten-Takt verkehren. Das Gymnasium ist aus sechs Richtungen direkt erreichbar. Von Seiten der LVB erfolgt ständig eine Prüfung der Auslastung der Fahrzeuge, so dass der Schülertransport auch gewährleistet ist, wenn es zu einer starken Auslastung einzelner Fahrten in Zukunft kommt. Derzeit wird für die Schuljahre 2014/2015 und 2015/2016 kein Bedarf gesehen, das bestehende ÖPNV-Angebot auszuweiten. Sollte sich dennoch ein Anpassungsbedarf ergeben, so wird in Abstimmung mit der Schulleitung und Elternvertretern eine gemeinsame Lösung in Zusammenarbeit mit den Leipziger Verkehrsbetrieben erarbeitet.”

Freilich dürfen da keine weiteren Häuser in der Eisenbahnstraße in sich zusammen rutschen. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

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