Auch Sachsens Archäologen beteiligen sich in diesem Jahr wieder am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. Und diese Angebote haben es - wie immer - in sich, denn die Archäologen laden auch im Raum Leipzig auf ihre aktuellen Ausgrabungsstätten ein. Die natürlich verschwinden, wenn die Ausgrabung beendet ist. Und diesmal geht es rund um Leipzig ganz tief in die Geschichte.

In Eula bei Borna lädt das Landesamt für Archäologie zum Beispiel auf die künftige Trasse der Bundesautobahn A 72 Chemnitz – Leipzig ein. Dort wurden gleich mehrere Siedlungsepochen freigelegt – so eine vor- und frühgeschichtliche Siedlung des Endneolithikums (3. Jahrtausend v. Chr.), der Bronze- und Eisenzeit (1. Jahrtausend v. Chr.), sowie slawische Siedlungsreste (um 1000 n. Chr.). Geöffnet ist die Ausgrabungsstelle von 10 bis 15 Uhr. Führungen gibt es 10, 12 und 14 Uhr. Treffpunkt ist das Grabungsareal an der Hauptstraße zwischen Eula und Haubitz – Hinweistafeln beachten.

Bei Espenhain wurden bei archäologischen Ausgrabungen ebenfalls im Vorfeld der A 72 Chemnitz – Leipzig mehrere ausgedehnte vorgeschichtliche Siedlungen des Früh- und Mittelneolithikums entdeckt. Das geht noch tiefer in die Siedlungsgeschichte und erreicht den Zeitraum 5500 bis 4500 v. Chr. – Auch diese Ausgrabungsstelle ist von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Führungen gibt es um 10, 12 und 14 Uhr. Treffpunkt ist am Kreisel Galgenweg (westl. Verlängerung Hainer Str. Espenhain, Richtung Rötha).
Weiter bei Espenhain und ebenfalls im Vorfeld der A 72 Chemnitz – Leipzig wurden bei archäologischen Ausgrabungen jungsteinzeitliche Siedlungsspuren entdeckt. Auch dieser Ausgrabungsort öffnet von 10 bis 15 Uhr. Führungen gibt es ebenfalls 10, 12 und 14 Uhr. Treffpunkt ist der Sportplatz Espenhain.

Auch bei Göttwitz bei Wermsdorf im Landkreis Nordsachsen ermöglicht eine Straßenbaustelle eine archäologische Ausgrabung. Bei Ausgrabungen im Vorfeld des Ausbaues der S 38 von Mutzschen nach Wermsdorf wurde ein weiträumiges Siedlungsareal der jüngeren Bronzezeit (1200 – 800 v. Chr.), der Völkerwanderungszeit (um 400 n. Chr.) und des Mittelalters (1100 – 1300 n. Chr.) erschlossen. Die Führungen geben Einblick in die aktuelle Freilegung von Pfostenstrukturen, Gruben, Brunnen und Werkplätzen. Geöffnet ist diese Ausgrabungsstätte von 10 bis 16 Uhr. Führungen gibt es zu jeder vollen Stunde. Treffpunkt ist ausschließlich an der Straße Göttwitz – Wermsdorf gegenüber der Fischhälteranlage.

Und auch im Abbaufeld Peres Vereinigtes Schleenhain im Landkreis Leipzig bei Neukieritzsch können archäologische Ausgrabungen im Vorfeld des Braunkohlentagebaus Vereinigtes Schleenhain besichtigt werden. Hier sind es die Befunde und Funde einer ausgedehnten Siedlung der Jungsteinzeit (ca. 5500 v. Chr.). Geöffnet ist diese Ausgrabung 10 bis 15 Uhr. Führungen gibt es 10, 12 und 14 Uhr. Treffpunkt ist an der B 175 östlich Pödelwitz – Hinweistafeln beachten.

Die Arbeit der Archäologen kann ebenfalls im Schlosspark Hubertusburg im Landkreis Nordsachsen besichtigt werden. Im Schlosspark von Hubertusburg finden gartenarchäologische Ausgrabungen im Vorfeld von Leitungsverlegungen statt. Sie sollen Erkenntnisse über die heute vollständig überprägte barocke Parkanlage erbringen. Geöffnet ist dieses Angebot 10 bis 17 Uhr. Führungen gibt es zu jeder vollen Stunde. Treffpunkt ist im Schlosspark Hubertusburg – bitte Hinweise vor Ort beachten.

Eine Übersicht über die Angebote des Landesamtes für Archäologie zum Tag des offenen Denkmals findet man hier: www.archaeologie.sachsen.de

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